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Vier auf dem Laufsteg

Titel: Vier auf dem Laufsteg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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war, aber ständig auf seinem BlackBerry herumtippte, während Candy ihm über die Schulter schaute.
    Schließlich ging die Musik aus und das Licht an und brachte eine erschrockene Laura in die knallharte Realität zurück, in der nichts mehr so glänzend und weich aussah wie vorher. Sie prallte gegen den Jungen, der ihr noch mehr Champagner eingeschenkt hatte, und er breitete die Arme aus, damit sie sich an ihn schmiegen konnte.
    »Sag ihnen, sie sollen das Licht wieder ausmachen«, nuschelte sie. »Is zu hell.«
    »Es ist drei Uhr morgens. Wir müssen nach Hause, bevor uns eine Fee in Raben verwandelt.«
    »Findest du mich hübsch?«, fragte Laura, weil ihr jetzt, obwohl ihr Verstand nicht optimal funktionierte, auf einmal auffiel, dass der Junge schon den ganzen Abend an ihrer Seite war: Je mehr Männer sie umlagert hatten, desto enger hatte er sich an ihr festgekrallt.
    Er lächelte ihr schelmisch zu und sie drückte ihren Finger in sein Kinngrübchen.
    »Du bist schön«, sagte er entschieden. »Du hast ein total symmetrisches Gesicht.«
    Er war irgendwie auch schön mit seinen blauen, dichtbewimperten Augen und den strohblonden Haaren, die länger waren als Lauras. Als er sie festhielt, spürte sie seine harten Muskeln an Armen und Brust, und er hatte einen Mund. Münder waren toll.
    Münder waren zum Küssen da.
    Und wenn es so leicht war, sich im Champagner zu vergessen, dann war es noch leichter, sich in den Gefühlen eines anderen zu vergessen. Er fühlte sich nicht wie Tom an und roch auch nicht wie er, und ganz bestimmt schmeckte er nicht wie er, als er ihren Kopf zurückbog und das Innere ihres Mundes mit so geübter Geschicklichkeit erforschte, dass ihre sämtlichen Alarmsirenen hätten losschrillen müssen. Wahrscheinlich hatte der Champagner sie alle abgeschaltet.
    Es machte ihr Angst, jemand Neuen zu küssen. Aber die Angst glich eher der vor der Achterbahn als der vor einem Serienkiller. Dieser Knabe wusste, was er tat, und er tat es, während Laura sich immer noch abmühte, mit ihm Schritt zu halten.
    Als er den Arm um ihre Taille schlang und die Haut streichelte, wo ihr Top hochgerutscht war, überlegte Laura, ob es für Tom auch so gewesen war. Ob er es auch spannend gefunden hatte, dass Cassie nicht so war wie sie.
    Aber darüber wollte sie nicht nachdenken. Deshalb küsste sie ihn wieder, und als er sie in die Unterlippe biss und seine Zunge in ihren Mund gleiten ließ, schloss sie die Augen, damit ihr wieder so schön schwummrig würde.
    »Will noch nich nach Haus«, murmelte Laura an seinen Lippen. »Will dich viel lieber küssn.«
    Aus den Augenwinkeln sah sie Candy, die ihr heftig zuwinkte.
    »Ich könnte ja mit zu dir kommen«, bot er lässig an, was der Gier in seinen halb geschlossenen Augen widersprach, mit denen er sie anstierte. »Dann könnte ich dich weiterküssen.«
    »Klingt gut. Küssen und Toast. Ich bin am Verhungern.« Essen könnte problematisch werden. Ihr Mund fühlte sich an, als wäre er ein gänzlich abgetrennter Körperteil. Er taugte gerade nur zum Küssen.
    »Wär’s nicht super, wenn wir’s uns einfach doll genug wünschten und gleich da wärn?« Laura versuchte, die Hacken ihrer zerschlissenen Turnschuhe aneinanderzuschlagen, und fiel fast um. Wahrscheinlich klappte das nur im »Zauberer von Oz«.
    »Russische Mädchen värtragen Alkohol«, erklärte Irina rotzig irgendwo hinter Laura. »Wir jetzt zurück in Auto.«
    Wenigstens war Laura nicht so betrunken wie Holly, die halb auf dem Boden lag.
    »Also ich liebe Nobelautos!«, verkündete sie verträumt, als Laura über sie stolperte. »Ich find diese getönten Scheiben toll, weil die Leute nicht reinkucken können und deshalb denken, du bist berühmt. Du bist zu berühmt zum Ankucken. Das ist so was von cool!«
    Laura setzte sich wieder auf den Schoß des Jungen. Sie hätte ihn langsam mal fragen sollen, wie er hieß, aber Candy zischte ihr ins Ohr: »Soll ich ihn für dich loswerden? Du siehst so aus, als würdest du eigentlich bloß noch kotzen können, und ich bin Weltmeisterin im Haare-von-Kotzerinnen-Halten.«
    Aber dann konnte Candy doch keine Haare halten, weil sie gleich nach dem Nachhausekommen im Flur umfiel. Da Laura auch nicht kotzen musste, war das kein Problem.
    Reed sah aus, als würde er sich freiwillig zum Haarehalten melden, aber er war damit beschäftigt, Holly den Inhalt einer Flasche Wasser einzuflößen, während sie sich auf dem Sessel krümmte, und Irina und ein Typ, den sie knurrend als

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