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Vier auf dem Laufsteg

Titel: Vier auf dem Laufsteg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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Comeback.«
    »Möchtest du noch etwas sagen?«, fragte Heidi behutsam - so kannte man sie gar nicht.
    Laura schüttelte stumm den Kopf. Sie war so erstarrt, dass sie nicht einmal weinen konnte.
    »Ich muss jetzt gehen«, murmelte sie und wunderte sich, dass ihre Beine nicht unter ihr einknickten.
    Heidi sah aus, als wollte sie protestieren, aber ein knappes Kopfschütteln von Ted stoppte sie.
    »Ich ruf dich in zwei Tagen an«, versprach sie.
    Laura bekam noch ein Nicken hin, was bemerkenswert war, weil sie gerade die Kontrolle über ihre Körperbewegungen verloren hatte. Und soweit das in einem über die Pobacken hochgerutschten Bikini und viel zu hohen Stöckelschuhen möglich war, eilte sie aus dem Raum - mit ungefähr neunundneunzig Prozent weniger Schwung als beim Reinkommen.
     
    Der schockgefrorene Zustand hielt nicht lange an. Schon fünf Minuten später wurde Laura von einem Wut-Tsunami durchflutet.
    Nur hübsch?
    Nicht motiviert?
    Keine Haltung?
    Sie hatte Supermodel 2008 gewonnen, und die taten so, als wäre das was Verachtenswertes.
    Nichts davon stimmte, offensichtlich brauchten sie bloß eine Entschuldigung, um sie rauszuschmeißen und dann ihre Gage einzusacken, weil sie den Vertrag nicht erfüllt hatte. Jawohl, Laura hatte sie durchschaut.
    Aber als sie durch die gesichtslosen Straßen Londons stapfte und jeden aus dem Weg rempelte, der ihr in die Quere kam, wollte sie das tun, was sie immer tat, wenn sich die Welt gegen sie verschworen hatte: Tom anrufen. Doch sie konnte es nicht, weil er ein betrügerischer Arsch war, der sich bereits nach sechsunddreißig Stunden von ihr verabschiedet hatte. Über die Mailbox!
    Und sie würde weder die Winsel-Nummer abziehen noch schweigend um ihn trauern. Nachdem Laura den ganzen Tag halb betäubt durch London marschiert war, war sie zu dieser Schlussfolgerung gelangt. Bis Notting Hill war sie gekommen, was die Blasen erklärte, die an ihren Füßen prangten, als sie sich schließlich die Schuhe abgestreift hatte und auf ihr Bett warf.
    Aber ihre Füße konnten warten, sie musste jetzt erst mal das Handy aus der Tasche zerren.
    »Du hast vielleicht Nerven!«, schrie sie, als er dranging, und ihr Gebrüll hallte von den Wänden wider wie das einer Furie. » Du bist derjenige, der mit dieser abgefeimten blonden Schlampe rumgemacht hat, also red dir nicht ein, dass es meine Schuld war!«
    »Nein. Ich wollte nur...«
    »Halt den Rand und hör verdammt noch mal zu! Ich musste mich durch eine Million Anrufe von dir durcharbeiten, die bloß aus Scheiße und Lügen bestanden, also kannst du jetzt mal mir zuhören. Du hast mich nicht einfach betrogen, sondern du hast mich gleich zweifach betrogen, indem du hinter meinem Rücken meinen Freundinnen eingeredet hast, sie sollten mich anlügen. Und ich hänge hier ganz allein rum und alles ist furchtbar, ganz grauenhaft furchtbar und ich hab niemanden mehr zum Reden!«
    Sie hielt inne, um den dringend benötigten Sauerstoff einzuatmen, aber Tom schien zu denken, dass er jetzt dran wäre.
    Irrtum, Mistkerl.
    »Hör mal, das stimmt ni…«
    »Ich bin noch nicht fertig!«, brüllte Laura und wünschte, er stünde ihr gegenüber, weil es zutiefst unbefriedigend war, in ein winziges Telefon zu brüllen, wenn sie mit den Füßen aufstampfen und die Hände ringen und - ja! - in seine dumme, beleidigte Visage reinhauen wollte. »Du bist ein Lügner und ein Scheißkerl und ich hasse dich und ich will nie wieder mit dir reden! Nie! Nie!«
    Sie beendete das Gespräch und holte sich fast eine Sehnenzerrung am Zeigefinger, weil sie so heftig auf die kleine rote Taste drückte. Was hatte das Aufknallen eines Hörers doch früher für eine therapeutische Wirkung gehabt! Jetzt hatte sie es sich von der Seele geredet, aber es ging ihr noch nicht mal besser. Ganz im Gegenteil - sie überlegte ernsthaft, ob sie ins Fitnessstudio gehen sollte, um den Punchingball zu verdreschen.
    Laura schob die zitternden Hände in die Taschen ihrer Jeans und fragte sich, wie sie den Rest des Tages überleben sollte. Eigentlich wusste sie noch nicht mal, wie sie die nächsten zehn Sekunden überleben sollte, weil sich ihr Herz anfühlte wie ein rostiges, verbeultes Metallkästchen.
    Es klopfte laut an ihre Tür, bevor sie brüsk aufgestoßen wurde und Candy mit einem wissenden Ausdruck im Gesicht auf der Schwelle stand.
    »Ich weiß genau, was du brauchst.« Sie kam ins Zimmer, Holly und Irina auf den Fersen. »Hast du Zeit oder rufst du den Kerl wieder an und

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