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Vier Fäuste für ein blaues Auge: Wie der Wilde Westen nach Deutschland kam (German Edition)

Vier Fäuste für ein blaues Auge: Wie der Wilde Westen nach Deutschland kam (German Edition)

Titel: Vier Fäuste für ein blaues Auge: Wie der Wilde Westen nach Deutschland kam (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Krappweis , Heinz J. Bründl
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griffen zwei Hände mit knallrot lackierten Fingernägeln von unten nach meinem Schritt! Ich sprang in die hinterste rechte Ecke, wo ich mich zu einem kompakten Würfel zusammenkauerte! Jane gab auf und kletterte wieder nach unten zu Marylin und Long John. Sein Hilfeschrei drang kurz an mein Ohr, wurde dann aber effektiv unterdrückt, weil man ihm mit irgendeinem Körperteil das entsprechende Organ verstopfte. Eine jäh abgefeuerte Lachsalve des Publikums deutete darauf hin, dass eine der Damen einen originellen Weg gefunden hatte, um ihn zum Schweigen zu bringen.

    Ich weiß nicht mehr, wie das Ganze endete, aber irgendwann hatten die beiden wohl genug an uns herumgerissen und die Fotomotive hatten sich dementsprechend auch nicht mehr signifikant verändert. Also ließen die fuchsigen Furien von uns ab, das Publikum applaudierte, und die beiden wurden aus ihren Zellen gelassen. Marylin und Jane posierten noch eine Weile mit ihren Handschellen vor dem Sheriff’s Office.
    Als irgendwann das Blitzlichtgewitter endlich nachließ, ebbte auch die Begeisterung der beiden Damen augenblicklich ab. Sie streckten ihre Fesseln den beiden Peters entgegen, ohne sie eines Blickes zu würdigen, und kaum waren die Handschellen abgestreift, entschwanden Marylin und Jane in den Saloon, wo sie mit großem Hallo empfangen wurden.

    In der kleinen Zelle wagten zwei zitternde Wracks einen vorsichtigen Blick durch die Finger der schützenden Hände. Als wir erkannten, dass die Luft wieder rein war, entfalteten wir uns aus der schützenden Embryonalstellung und richteten uns auf. Allerdings nicht zu der Größe, die wir vor einer halben Stunde noch gehabt hatten. Irgendetwas in uns war gebrochen, und wir fühlten uns seltsam benutzt.
    Geschieht euch ganz recht.
    Na, vielen Dank.

Kapitel 21: Das Geburtstagsgeschenk
oder: Gefährliche Inhaltsstoffe in Torten
    Von Heinz Bründl
    A uch mir ist mal etwas Unangenehmes passiert, was ganz gut zu der vorhergehenden Geschichte passt. Heute lach ich drüber, aber damals war das schon eine seltsame Situation.

    Es war kurz vor dem großen Präsentationstermin bei den Verantwortlichen vom Hansapark hoch oben im Norden bei Lübeck. Die wollten auch eine Westernstadt, und ich sollte dorthin fahren, um unser Konzept vorzustellen.
    Wichtig in dem Zusammenhang: Ein paar Tage vorher war mein Geburtstag gewesen, und meine Kinder waren auf die glorreiche Idee gekommen, mir eine Torte zu schenken. Natürlich keine gewöhnliche Torte, sondern diese Art von Backware, aus der am Ende eine brasilianische Stripperin springt.
    Deine Kinder haben dir eine Stripperin bestellt?
    Die hatten öfter so lustige Ideen.
    »… öfter so lustige Ideen«…
    Die waren ja schon längst erwachsen, jetzt tu doch nicht so entrüstet!
    Ich hoffe wirklich, dass mir meine Tochter nie, nie, niemals …
    Jetzt ist ja gut, hör zu!
    Nie, nie, nie …
    Psst!
    Man hatte mich auf der Bühne im Saloon auf einem Stuhl plaziert, und nun tanzte diese Dame zu Sambaklängen um mich herum. Sie war wirklich eine sehr hübsche junge Frau, und während sie sich entsprechend ihrem Berufsbild entkleidete, kam sie mir immer näher.
    Was soll ich sagen, am Ende saß sie eben nackt auf meinem Schoss, der extra dafür engagierte Fotograf trat vor, und die Stripperin sorgte für ein paar recht freizügige Motive.
    Ich nehme an, du warst vollständig bekleidet.
    Auf mich hat da eh keiner geschaut.
    Das ist keine Antwort, Heinz …
    Freilich war ich vollständig angezogen, was denkst denn du?
    Das macht mich sehr froh. Erzähl weiter, bitte.
    Ein paar Tage später kamen die Fotos von der Entwicklung zurück, und meine Kinder legten sie mir natürlich gleich breit aufgefächert auf den Schreibtisch. Als ich ins Büro kam, grinste ich mir also schon von weitem leicht entrückt und pikiert aus diversen großformatigen Bildern entgegen, dekoriert mit der unbekleideten Dame und ihrem strahlend weißen Lächeln.
    Ihre Zähne sind dir sicher nicht als Erstes aufgefallen.
    Jetzt sei doch mal still.
    Schon ein wenig unangenehm berührt, raffte ich die Fotos zusammen und packte sie in meine Aktentasche, um sie vor etwaigen Blicken zu schützen. Da wenige Augenblicke später das Telefon klingelte und ich mich auf dem Sprung nach Lübeck zur Präsentation befand, vergaß ich die Bilder schnell wieder.
    Ich ahne …
    Wart’s ab.
    Nach einer langen Autofahrt kam ich endlich zusammen mit meinem Sohn Christian im Hansapark an. Er ist ein hervorragender Grafiker, und

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