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Vier Fäuste für ein blaues Auge: Wie der Wilde Westen nach Deutschland kam (German Edition)

Vier Fäuste für ein blaues Auge: Wie der Wilde Westen nach Deutschland kam (German Edition)

Titel: Vier Fäuste für ein blaues Auge: Wie der Wilde Westen nach Deutschland kam (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Krappweis , Heinz J. Bründl
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zutreffend mit dem Begriff »frostig« umschreiben, und ich glaube, dass sich das nie wieder richtig erholt hat.
    Das ist aber auch sehr verständlich.
    Den Franzosen hätt er es nicht geben müssen.
    Er hätt’s überhaupt niemandem geben müssen außer dem Cyrus.
    Dann hätten wir jetzt aber ein Kapitel weniger.
    Hast recht, das wär schad.

Kapitel 34: Hallo-wie-heißt-du-schöner- Name
oder: Der Nici
    Von Tommy Krappweis
    I ch denke, für viele Besucher war die imposanteste Erscheinung in ganz No Name City der Cherokee-Choctaw Indianer Silkirtis Nichols alias »Buffalo Child«.
    Natürlich weiß Heinz Bründl jede Menge Fakten und Details sowohl über »Nici« selbst als auch über die Cherokee und die Choctaw, aber das findet man auch in den Einträgen »Buffalo Child« oder unter den Namen der Stämme in Wikipedia. Was man dort nicht findet, würde ich hier gerne ergänzen. Ich versuche mich auf das zu konzentrieren, was diesen Mann so unglaublich faszinierend machte.
    Ein bisschen Fakten wären aber schon angebracht.
    Ist ja gut …
    Also, vorab ein bisschen Info über Buffalo Child, alias Silkirtis Nichols:

    In Cherokee heißt sein Name: YANSSI AHYO. Geboren wurde er am 23. Juni 1923 in Colorado, USA. Nici ist stolze 1,97 Meter groß und brach mit exakt dieser Höhe 1947 den Hochsprungrekord bei der internationalen Militär-Olympiade in Berlin.
    Er stand in den Sechzigern zusammen mit Heidi Brühl in »Annie get your Gun« in Berlin auf der Bühne, war immer wieder bei den Karl-May-Festspielen in Bad Segeberg und Elspe dabei, leitete zeitweise das Karl-May-Museum in Bamberg, unterrichtete in Kalifornien indianische Jugendliche in deren historischer Kultur, Kunst und Handarbeit und beehrte No Name City von 1988 bis 1994 mit seinem Programm in einer eigens dafür geschaffenen indianischen Erdhütte. Jetzt möchte ich aber gerne …
    Wart, zu der Erdhütte möchte ich schon was sagen.
    Hiermit biete ich dir ein eigenes Erdhütten-Kapitel im Anschluss an dieses hier an.
    Wir haben einen Deal.
    Danke.
    Jetzt möchte ich aber gerne vom Eindruck erzählen, den der Nici beim ersten Treffen auf mich gemacht hat. Das war nämlich nicht bei meinem Arbeitsantritt in No Name City, sondern lange vorher, als ich am Kindergeburtstag meines kleinen Bruders in der Rolle eines gewöhnlichen Besuchers zum ersten Mal durch die Tore von Europas authentischster Westernstadt trat.
    Gerade wurde die sogenannte Parade abgehalten, die im Wesentlichen daraus bestand, dass alle Mitwirkenden nacheinander die Mainstreet herunter stolzierten und der Sprecher Klaus Ortner zu jedem ein paar Worte ins Mikro sprach.
    Einige meiner zukünftigen Kollegen führten ein paar Tricks vor, so wie Peter Bento dann ein paar Jahre später Ballons abschoss, Nello alias Hunting Wolf seine Fertigkeit im Bogenschießen präsentierte und Toni Nugget ohne nennenswerte Zwischen- oder Ausfälle fehlerfrei einen Goldwäscher mimte, der mit einer Schaufel über der Schulter von einem Ende der Mainstreet zum anderen marschierte.
    Dann aber ertönten indianische Trommeln aus versteckten Boxen, und eine große, würdevolle Gestalt auf einem weißen Pferd stand plötzlich wie angewurzelt auf dem Wall, der No Name City umgab. Sie hob mit beiden Händen einen Stab hoch über den Kopf und stieß dann einen überraschend lauten Schrei aus, der klang wie eine Mischung aus Mensch und Adler.
    Einen Moment lang verharrte Nici in dieser Pose, bevor er auf seinem Pferd in vollem Galopp den Wall herunter-, und die Mainstreet entlangpreschte. Ohne Sattel und ohne Steigbügel. Freihändig.
    Es hat ihn in den ganzen Jahren auch wirklich nur ganz selten vom Pferd runtergepfeffert.
    Was!? Das hab ich kein einziges Mal mitbekommen!
    Er ist auch jedes Mal blitzschnell wieder aufgestanden und hat seinen Schrei losgelassen. Da haben die Leute nur noch mehr applaudiert.
    In seiner Erdhütte präsentierte Nici dann indianische Tänze, bei denen man gar nicht anders konnte, als mitzumachen. Denn er forderte jeden noch so unbeteiligt dreinschauenden Zuschauer unmissverständlich auf, sich zu beteiligen. Dazu musste man mit den Partnern links und rechts Händchen halten, um dann in einer zugegebenermaßen wenig komplexen Schrittfolge im Kreis herumzutanzen. Dazu lief ein indianisches Lied, das kurioserweise auf Englisch gesungen wurde. Ich glaube, es hieß »Indian Girl«, und aus diesen zwei Wörtern bestand auch der Text. Seltsamerweise verfehlte das Ganze seine Wirkung nie. Selbst

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