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Vier Mäuse und ein Todesfall

Vier Mäuse und ein Todesfall

Titel: Vier Mäuse und ein Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Frauen?«
    »Okay. Das hier war in Walts Heimcomputer. Keine harten Pornos oder so was. Jede Menge technische Informationen – nicht überraschend, er hat sich in seinem Beruf auf dem Laufenden gehalten. Aber dann haben wir diese Bilder gefunden. Kannst du mir irgendwas dazu sagen? Hier, ich geh sie noch mal durch. Vergiss die Frauen. Schau auf die Fahrzeuge.«
    Harry verschränkte die Hände, bemüht, die nackten Schönheiten auszublenden. Was ihr zum Glück leichter fiel als einem Mann.
    Ein mintgrüner DeSoto mit prachtvoller weißer Lederausstattung glitt vorüber, dann ein restaurierter 1939 er Buick. Bild um Bild mit schönen Frauen und schönen Autos erschien auf dem Monitor.
    »Hmm.« Harry löste die Hände voneinander. »Geh mal eins zurück.« Sie zeigte auf einen goldfarbenen Studebaker Avanti, ein Design, das seiner Zeit weit voraus gewesen war. »Die meisten von diesen Wagen sind Waisenautos.«
    »Was heißt das?«
    »Sie werden nicht mehr produziert. Die Hersteller existieren nicht mehr. Packard. Nash. Franklin. Jetzt auch Pontiac und Oldsmobile, aber die meisten dieser Bilder zeigen alte großartige Autos. Verstehst du, wie Packard. Andererseits sehen die Autos alle fahrtüchtig aus. Transporter, Sportwagen sind nicht dabei. Was ich gesehen habe, reicht von der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg bis Mitte der Fünfzigerjahre. Ein einziges Auto neueren Datums war dabei, ebenfalls gutes Design und kein Waisenauto: der Buick Riviera aus den frühen 1960 er Jahren. Das hier ist eine tolle Sammlung von fabelhaften Restaurierungen und ein paar sehr hübschen Busen und Pos.« Sie lachte.
    »Ein Auto wird nicht mehr produziert. Was passiert dann?«
    Von Coopers Eifer angesteckt, erwiderte Harry: »Zunächst mal nichts. Die Leute fahren die Autos, bis sie veraltet sind. Wir in Amerika sind darauf gedrillt, Neuanschaffungen zu machen. Also verkaufen sie die Autos, die oft in den Händen von Jugendlichen landen, die sich nur einen uralten Hudson als erstes Auto leisten können. Danach werden sie abgewrackt oder zum Verschrotten verkauft, und ein paar haben das Glück, in Garagen zu überleben. Schöne Autos, dem Rost überlassen. Autos, die für ihre Zeit phantastische Motoren hatten. Oder ein tolles Design wie der Auburn.«
    »Wenn man einen auftreibt, wie kriegt man ihn instand gesetzt?«
    »Oh, Mann.« Harry lehnte sich auf dem Küchenstuhl zurück. »Man kriegt keine Ersatzteile. Große Hersteller sollen zwar immer Teile vorrätig halten für alles, was sie produziert haben, tun sie aber nicht. Ein nicht mehr existierendes Autofabrikat bedeutet nicht mehr existierende Ersatzteile. Stell dir bloß mal vor, was man braucht, um einen 1959 er Edsel Corsair wieder flottzumachen.«
    »War das nicht ein miserables Auto?«
    »Eigentlich nicht. Der Corsair hatte ein recht gutes Design, aber Ford hatte den Markt falsch eingeschätzt. Deswegen gab es den Wagen nur etwa drei Jahre, bevor der Markt zusammenbrach.« Sie beugte sich wieder nach vorn. »Murphy, nicht.«
    Die Katze schlug auf den Monitor ein.
    »Lass sie nur.« Cooper streichelte die Katze.
    »Es gibt Spezialfirmen, die mit Ersatzteilen für Waisenautos handeln. Andere sind nur auf eine einzige Marke spezialisiert – sagen wir, Chevrolet, die natürlich noch existiert, aber versuch bloß mal, ein Lenkrad für einen 1957 er Bel Air zu kriegen.«
    »Verstehe. Kann man die Teile nachbauen?«
    »Da müsste einer richtig gut sein. Man kann Motoren, Vergaser bauen, die Hochleistungsteile, aber man bräuchte Zugang zu … ich weiß nicht, einer kleinen Gießerei, und man bräuchte die technischen Daten – ein weiteres Problem.«
    »Aber mit Computern wird das doch bestimmt einfacher sein. Ich meine, Bilder und Entwürfe zu erstellen.« Im Umgang mit einem Computer war Cooper nahezu unschlagbar.
    »Schon, aber trotzdem bräuchte man das technische Knowhow. Man darf nicht mehr als ein tausendstel Zoll abweichen. Bei der Innenausstattung ist es einfacher, aber das ist alles schrecklich teuer.«
    »Wenn jemand wie Walt mit so etwas zu tun gehabt hätte, wäre damit Gewinn zu machen?«
    »Mit Sicherheit. Es wäre Schwarzarbeit, aber, Coop, es ist ein großer Sprung von nackten Frauen zum Restaurieren alter Autos als Nebengewerbe. Wenn man dann noch die nackten Frauen gratis dazugibt, ein Riesengewinn.« Harry lachte.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, mit irgendjemand zu schlafen, der einen Werkzeuggürtel umhat.« Cooper lachte laut.
    »Die Menschen haben so ihre

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