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Vier Mäuse und ein Todesfall

Vier Mäuse und ein Todesfall

Titel: Vier Mäuse und ein Todesfall
Autoren: Rita Mae Brown
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überlegen.«
    Susan knuffte sie in den Arm. »Warum bist du noch mal zu ReNu gegangen? Harry, du hast nicht mehr alle Tassen im Schrank. Woher weißt du, dass der Mörder nicht dort arbeitet?«
    »Weiß ich nicht, aber ich seh dauernd die Leiche da liegen, mit dem Gesicht nach oben. Das lässt mir keine Ruhe. Wir müssen was übersehen haben. Der Sheriff muss was übersehen haben.«
    »Es ist nicht dein Job, Walts Mörder zu finden.«
    »Ich weiß, aber …« Sie brach ab.
    »Denk doch mal nach, Harry. Der Mann hatte keine Chance. Vielleicht hat er Geld gestohlen, oder er hat mit der Frau von einem anderen Mechaniker geschlafen – wer weiß? Dort rumschnüffeln ist echt nicht klug.«
    »Das Motiv erklärt immer ein Verbrechen.«
    »Eben.« Susans Stimme war fest. »Du kennst das Motiv nicht, aber sollte ein Kollege von Walt dahinterstecken, dann hat derjenige jetzt dein Gesicht wiedergesehen. Manchmal bist du echt von allen guten Geistern verlassen.«
    Weil Harry Schritte nahen hörte, antwortete sie nicht.
    Ruth rief: »Harry.«
    Harry stand auf, zog den Vorhang beiseite und stand der Schwester gegenüber. »Wie sieht’s aus mit mir?«
    »Alles in Butter. Ich seh dich in einem halben Jahr wieder. Dich auch, Susan. Ich hab in euren Unterlagen nachgeguckt. Du, BoomBoom und Alicia – ihr und Harry hattet letzten Winter die Mammographie – ihr seid dann alle fällig. Ich behalte das im Auge.«
    »Danke. Ein Glück, dass wir zur Mammographie gekommen sind. Harrys verdächtige Stelle wurde rechtzeitig entdeckt.«
    Susan brachte es nicht über sich, »Krebs« zu sagen.
    Als Ruth gegangen war, breitete sich Erleichterung auf Harrys Gesicht aus. »Ich hatte keine Angst.«
    »Du lügst.«
    »Na ja, ein bisschen«, gestand Harry.
    »Komm, Mädel. Zieh deinen BH und dein Hemd wieder an. Das müssen wir feiern. Ich warte draußen.«
    »Wo gehen wir hin?«
    »Zu Starbucks. Ich spendier dir zur Feier des Tages einen doppelten Frappuccino mit extra viel Schokolade.«
    Die Fahrt vom Krebszentrum des Central Virginia Hospitals zu Starbucks in Waynesboro dauerte ganze fünfzehn Minuten.
    Harry, die sich nie um Kalorien kümmerte, vertilgte den Berg Schlagsahne, bevor sie den Kaffee durch den Strohhalm schlürfte.
    »Immerhin hat die Frau hinterm Tresen nicht ›Sir‹ zu mir gesagt«, stellte Harry fest.
    Susan lachte. »Die Leute achten nicht drauf, ob du mit einer schlammbedeckten Latzhose, einer Baseballkappe, ohne Ohrringe und mit einem Tuch um den Hals daherkommst. Vermutlich können sie sich nicht vorstellen, dass eine Frau eine Farm betreibt.«
    »Erinnere mich dran, dass ich nächstes Mal beim Traktorfahren mein Diadem aufsetze.« Harry tat einen langen Zug mit dem Strohhalm.
    »Prima Idee. Damit könntest du es aufs Titelblatt von The Progressive Farmer bringen.« Susan sprach von einer Farm-Zeitschrift, die sie beide lasen.
    »Am besten zieh ich auch noch mein Abendkleid an.« Harry lächelte, beugte sich dann zu ihrer Freundin hinüber. »Es wäre leicht, Drogen in Kisten mit Autoteilen zu transportieren, zwischen Schläuchen oder Scheinwerfern. Wäre ausgesprochen leicht.«
    »Was?«
    »Drogen und Pornographie sind die zwei gewinnträchtigsten Gewerbezweige der Welt. Darauf kannst du wetten.«
    »Wusste ich nicht.« Susan dachte über diese Information nach. »Aber ich weiß, dass du diese Besessenheit auf der Stelle ablegen musst.«
    »Hmm …«
    »Vergiss es einfach, Harry.«
    »Okay. Wollen wir noch ein bisschen über Titten reden?«
    Susan stellte ihren großen Becher ab und lachte, bis ihr die Tränen kamen. »Drogen und Titten. Das hat was, wie? Was haben sie dir denn in den Frappuccino getan?«
    Harry lachte auch. »Nun, du willst nicht über den Mord reden, dann reden wir eben über Titten. Okay, Susan, was denkst du, wenn du eine Frau mit einem tollen Vorbau siehst?«
    »Nichts. Wieso?«
    »Geht mir genauso. Dann erklär mir bitte, warum man die Männer an ein Atemgerät anschließen muss, wenn eine Frau gut gebaut und einigermaßen attraktiv ist.«
    »Ist Fair so?«
    »Er vergisst zu atmen.«
    Sie wurden immer alberner.
    Als Susan ihr Gekicher endlich unter Kontrolle hatte, erwiderte sie: »Zu dem Tittenzeugs kann ich nicht viel sagen, aber es tut uns nicht weh. Unsere Dinger sind nützlich.«
    »Ich werde nie dahinterkommen, warum Männer wegen Busen den Verstand verlieren, aber ich werde hinter den Mord kommen. Es mag lange dauern, aber ich kann das nicht einfach auf sich beruhen lassen.«
    »Mädel,
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