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Vier Mäuse und ein Todesfall

Vier Mäuse und ein Todesfall

Titel: Vier Mäuse und ein Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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alle computergenerierten Statistiken, und dann – also das hat meinen zwei restlichen Gehirnzellen wirklich den Rest gegeben – hat er mich scharf kritisiert, weil ich mit Truthahn- und Hühnermist dünge; denn wer weiß, welche Parasiten in dem Mist gedeihen? Ich hätte mich fast vergessen.«
    Fair stieß einen gespielten Seufzer der Erleichterung aus. »Hast du aber nicht, drum sind seine Vorderzähne gottlob noch drin. Du hast einen gemeinen rechten Haken, Süße.«
    »Ich hab bis zehn gezählt. Mehrmals. Ich hab geantwortet, dass mein Vater Naturdünger genommen hat, und der hat uns gut gedient. Als ich klein war, hat Opa immer Schlamm aus dem Chesapeake und zerkleinerte Seemuscheln besorgt. Das geht heute nicht mehr, aber Opa und Dad haben jedes Jahr variiert, was auf welches Feld kam. Also, davon wollte Yancy nichts hören. Er hat mich über die richtige Anwendung von Nitrogen, Phosphor und Selen und was noch alles belehrt, über einen ausgeglichenen Boden, je nach Pflanzungen, und warum handelsübliche Dünger besser sind. Ja, und die kosten obendrein heute pro Tonne dreihundert Dollar mehr als letztes Jahr. Darauf hab ich gesagt, ich nehme weiterhin Naturdünger, was meine Abhängigkeit von auswärtigem Öl reduziert.«
    Fair klopfte sich auf die Schenkel und lachte. »Gut gemacht.«
    »Hey, ist doch wahr. Das ganze Zeug enthält eine Menge Dreck, ein besseres Wort fällt mir nicht ein. Yancy als der Typ, der Energiesparlampen benutzt und sich uns übrigen überlegen fühlt, soll bloß still sein. Arschloch.«
    Fair lachte wieder, ging zum Traktor, nahm seine Frau in die Arme und gab ihr einen Kuss. »Hab ich dir heute schon gesagt, dass ich dich liebe? Ich weiß nie, was du tun und sagen wirst, aber mir ist niemals langweilig.«
    Sie gab ihm auch einen Kuss.
    Als es heftiger wurde, beugte Mrs. Murphy sich weit hinunter und versuchte, Harry die Mütze vom Kopf zu reißen.
    Pewter, deren Leibesumfang ihr im Weg war, gab Anweisungen: »Bisschen weiter nach links. Jetzt hast du sie.«
    Mrs. Murphy krallte sich die Mütze und warf sie auf den Boden.
    Harry merkte es nicht einmal.
    Die drei Freundinnen beobachteten die zwei selbstvergessenen Menschen.
    »Sind sie nicht seltsame Wesen?« , bemerkte Tucker. »Erst ist sie bereit, Yancy Hampton zu killen, und im nächsten Moment liebt sie ihren Mann wie verrückt. Von einem Extrem ins andere.«
    17
    N ick Ashby war ganz auf seinen 2009 er Subaru Impreza WRX STI konzentriert. Er hatte 70  Prozent der Leistung eines Porsche für ein Drittel des Preises bekommen. Bei seiner Größe von fast eins neunzig musste Nick sich vornüberbeugen, um in die Taschenrakete einzusteigen. Zum Glück hatte er kein bisschen Fett am Leib, sonst hätte das Lenkrad ihm den Bauch eingedrückt.
    Die phantastische Beschleunigung und tolle Aufhängung entschädigten für die einigermaßen strapaziöse Fahrt. Nick war zufrieden. Er wollte keine Luxuskarosse. Sein schwarzes Coupé raste durch die Nacht, wand sich die Route  22 bei Cismont Manor hinauf. Nach der Arbeit hatte Nick sich die geeignetsten Straßen herausgesucht, um sein Auto und sich selbst auf Touren zu bringen – Nebenstraßen wie die alte Route  635 in Nelson County oder die alten Straßen von Albemarle nach Greenfield. Er hatte die Fenster unten, um den Motor zu hören, aus dem er dank seines Mechanikergeschicks mehr PS herausgeholt hatte. Die 30 5  PS waren um weitere zwanzig PS aufgemotzt und mit dem 6 -Gang-Schaltgetriebe verbunden.
    Am Mittwoch, dem 30 . Mai, musste er sein ganzes Können aufbieten. Hinter ihm donnerte der neue gelbe Chevy Camaro mit seinem starken V 8 -Motor, verkauft mit 426  PS, frisiert auf 444 . Nick kannte den Wagen und den Fahrer gut. Schweiß lief ihm übers Gesicht. Sein ganzer Körper wurde heiß, als er versuchte, den größeren Wagen abzuhängen. Seine einzige Hoffnung war, dass sich sein STI als wendiger erwies; außerdem hatte der Camaro schrecklich hohe Fensterlinien. Nick konnte hoffen, dass der große Wagen ins Schleudern geriet und von der Straße abkommen würde, was bisher nicht passiert war. Chevrolet hatte mit dem Camaro ins Schwarze getroffen, wenn man Muskelautos liebte. Von den Fensterlinien abgesehen, war das verdammte Ding nahezu perfekt.
    Muskelautos feierten mit dem Dodge Charger, dem ewig coolen Ford Mustang und dem Camaro ein spektakuläres Comeback. Wer als Amerikaner Autos liebte, der liebte starke, schnelle Autos, und keine noch so hohen Benzinpreise konnten

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