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Vier Mäuse und ein Todesfall

Vier Mäuse und ein Todesfall

Titel: Vier Mäuse und ein Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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bitten Sharon und Artie, eine junge Person zu bestimmen, die das College besucht und von der sie meinen, dass etwas von den wunderbaren Eigenschaften ihrer Tochter in ihr steckt.« Big Mim, nicht immer die gefühlvollste unter den Menschen, lächelte.
    »Mädels«, wiederholte Herb.
    Er war über Big Mims Mitgefühl ebenso gerührt wie über den Scheck. Das alte Mädchen war dabei, sich zu verändern.
    Eloquenz, die spürte, dass ihr Mensch überwältigt war, sprang auf die Rückenlehne des Sofas, legte ihm eine Pfote auf die Schulter und gab ihm mit ihrer rauen Zunge ein Küsschen. »Alles gut, Poppy.«
    »Miranda ist jeden Schritt des Weges mit mir gegangen, obwohl sie keine Lutheranerin ist.« Big Mim nahm Mirandas Hand. »Und Victor Gatzembizi auch. Katholisch, wie Sie wissen. So viele haben mitgemacht.«
    Herb betrachtete den Scheck in seiner Hand, sah dann die zwei langjährigen Freundinnen an. »›Gottes Wege sind wunderbar.‹«
    16
    H arry stand in dem Geräteschuppen, wo der große Traktor sowie das kleinere 30 -PS-Gerät untergebracht waren. Sie nahm ihre Schirmmütze ab und warf sie auf den Kiesboden. »Ich bin stinksauer!«
    Fair brach in Lachen aus. Er konnte nicht anders.
    »Mannomann, jetzt wird sie echt wütend.« Tucker rückte ein Stück von den Menschen ab.
    Mrs. Murphy und Pewter hockten auf dem hohen Sitz des John-Deere-Traktors und sahen mit großen Augen zu.
    »Was ist so lustig? Was ist daran so verdammt lustig?« Harry, die eigentlich nicht zum Fluchen neigte, verlor die Fassung.
    »Baby, du führst dich genauso auf wie dein Vater.« Fair schob die Hände in die Taschen.
    Es folgte eine lange Pause, dann musste sogar Harry lachen. »Daddy hat auch immer seine Mütze hingeschmissen, nicht wahr?«
    »Hey, wenn seine Orioles-Mütze auf dem Boden landete, hast du dich schleunigst verzogen.« Fair lachte wieder. »Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.«
    Ihr Ton wurde leichter. »Ich bin nun mal wütend. Ich sollte deswegen nicht fluchen, aber du hättest den Schwachkopf mal hören sollen, Fair. So ein heuchlerischer Schwachkopf.«
    »Er ist kein Kumpel von mir, aber ich sehe Yancy Hampton ja auch nur im Vorbeigehen.«
    »Fair, er hat mir einen anständigen Zentnerpreis für die Sonnenblumen genannt. Aber ich weiß einfach nicht, ob ich mit ihm Geschäfte machen kann. Ich weiß es wirklich nicht.«
    »Willst du nicht ein paar Tage abwarten, bevor du dich entscheidest? Ein zeitiger Kauf ist eine Absicherung gegen sinkende Preise. Andererseits hat man einen Verlust, wenn die Preise steigen – aber das weißt du so gut wie ich, Schatz. Mutter Natur kann einem so manchen Streich spielen. Und mit Hamptons Geld könntest du die Reparaturrechnung für den Traktor bezahlen.«
    »Ich weiß.« Sie lehnte sich an den großen Traktor, ohne zu merken, dass die zwei Katzen auf dem Sitz zu ihr hinuntersahen. »Ich habe das Abholen des Traktors rückgängig gemacht. Zu teuer. Ich will versuchen, ihn von Dabney Farnese reparieren zu lassen. Es wird länger dauern, dafür ist es billiger.«
    Fair hob ihre ausgeblichene, abgetragene rote Mütze auf und gab sie ihr. Sie stülpte sie sich wieder auf den Kopf. »Ich sollte mich deswegen nicht so aufregen. Ich bin wohl müde und vielleicht noch durcheinander wegen des Leichenfundes. Die Trauerfeier für Tara Meola ist mir auch sehr nahegegangen.«
    »Uns allen. Man weiß nie.«
    »Nein.« Sie sah ihn an und fragte sich, was sein würde, wenn er vor ihr stürbe.
    Trotz aller früheren Schwierigkeiten konnte Harry sich ein Leben ohne Fair nicht vorstellen. Er ließ Emotionen mehr zu als sie. Sie blockte Gefühle ab, obwohl ihr bewusst war, dass die aufgestauten Schmerzen und Probleme sich früher oder später unabwendbar bemerkbar machen würden.
    »Hört sich an, als wäre er von deinen Sonnenblumen und dem Ginseng angetan.«
    »Es ist noch früh in der Saison, aber so weit, so gut, und ich hab alles ordentlich hingekriegt.«
    »Du bist gut in dem, was du machst, Schatz.«
    Sie lächelte ihn an, erfreut über das Lob. »Jetzt kommt das Gute. Hampton hat mich gefragt, wann und wie ich dünge. Ich hab gesagt, ich nehme Truthahn- und Hühnermist und bringe ihn gewöhnlich im Herbst aus. Ich lese aber immer The Farmer’s Almanac , und wenn die für den Herbst eine Dürre voraussagen, warte ich bis zum Frühjahr.«
    »Und?«
    »Man hätte meinen können, ich hätte behauptet, dass die Erde flach ist. The Farmer’s Almanac . Er nannte alle Studien, die ich lesen sollte,

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