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Vier Mäuse und ein Todesfall

Vier Mäuse und ein Todesfall

Titel: Vier Mäuse und ein Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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mittleren Alters, die mit einem Mitarbeiter einen Kleiderständer schob.
    So leise Rick konnte, erklärte er, sie müssten ungestört mit Hilary Larson sprechen. Rücksichtsvoll wie stets, fragte Rick, ob eine gute Freundin oder die Geschäftsführerin selbst Hilary nach Hause bringen und jemand anders ihr Auto fahren könne. Er erklärte, er habe eine sehr bestürzende Nachricht für die junge Frau.
    Crystal Hines, die Geschäftsführerin, nickte und war so vernünftig, keine Fragen zu stellen. Sie führte sie in ihr kleines, aber behagliches Büro.
    »Ich hole Hilary her. Kann ich Ihnen etwas anbieten? Cola, Kaffee?«
    »Nein danke.« Rick setzte sich auf einen Stuhl.
    Coop blieb stehen, weil es außer dem Schreibtischsessel nur zwei Stühle gab.
    Mrs. Hines brachte die junge, hübsche Frau ins Büro und sagte zu Coop: »Setzen Sie sich an meinen Schreibtisch. Er ist unaufgeräumt. Sie können das Durcheinander nicht schlimmer machen.«
    Mrs. Hines ging hinaus, Coop setzte sich an den Schreibtisch und zog ihr Notizbuch hervor.
    Ricks Stimme war ruhig. »Miss Larson, ich bin Sheriff Shaw, und das ist Deputy Cooper. Bitte nehmen Sie Platz. Wir haben eine traurige Nachricht für Sie.«
    Die Augen der hübschen Rothaarigen wurden weit und blickten ängstlich. »Es ist nichts mit Dadddy, nein? Er hatte doch keinen Unfall?«
    »Nein. Es ist Nick Ashby. Er wurde in Ihrer Zufahrt tot in seinem Auto aufgefunden.«
    Sie setzte sich aufrecht. »Nicky? Was ist passiert?«
    »Er wurde erschossen. Er ist tot, Miss Larson. Es tut mir leid.«
    »Erschossen? Warum?« Ihre Augen wurden feucht, ihre Hände zitterten.
    »Deputy Cooper und ich hatten gehofft, Sie könnten uns vielleicht weiterhelfen.«
    Sie schüttelte den Kopf, den sie in die Hände gestützt hatte.
    Cooper stand auf, trat zu der jungen Frau und legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Wenn es zu viel für Sie ist, kommen wir später wieder. Jemand wird Sie nach Hause fahren.«
    Hilary sah die großgewachsene Frau mit tränenerfüllten Augen an und rief schluchzend: »Ich will alles tun, um zu helfen. Alles.«
    Coop warf einen Blick auf den Schreibtisch, entdeckte eine Schachtel Papiertaschentücher, zog mehrere heraus und gab sie Hilary. Dann setzte sie sich wieder an den Schreibtisch und nahm ihren Stift zur Hand.
    Rick fragte leise: »Hat Mr. Ashby je davon gesprochen, dass er Angst hatte?«
    »Nein.«
    »Womit hat er sich beschäftigt? Gab es etwas Illegales? Drogen, auf Rezept oder verboten?«
    »Mit so etwas hatte er nichts zu tun. Er hat am Wochenende schon mal was getrunken, aber für Drogen hatte er nicht viel übrig.«
    »Wie lange waren Sie mit ihm zusammen?«
    »Hm, zwei Monate. Er war ein guter Mensch.«
    »Haben Sie seine Freunde kennengelernt?«
    »Die haben alle am Wochenende Autorennen gefahren. Die Jungs – Nick genauso – haben jeden Penny in ihre Wagen gesteckt. Auch deswegen hat Nick keine Drogen genommen. Und wenn er getrunken hat, dann nur an einem Wochenende, an dem er kein Rennen gefahren ist.«
    »Dragsterrennen?«
    »Genau.«
    »Haben Sie mal bei ihm im Wagen gesessen?«
    Die Frage rief ein Lächeln hervor. »Oh ja. War toll.«
    »Die anderen Männer. Hatten Sie je das Gefühl, einer hatte was gegen Nick?«
    Sie überlegte. »Nein, aber keiner gibt sich gerne geschlagen, und Nicks STI schlägt jeden Wagen seiner Klasse. Erst neulich ist er einem Mitsubishi Evo glatt davongefahren. Der Mann war nicht froh darüber, aber die meisten Jungs wissen, mal gewinnt man, mal verliert man. Sie bringen den Wagen zurück in ihre Werkstatt und basteln wieder dran rum.«
    »Verstehe.« Dann fragte Rick: »Haben Sie seine Mutter kennengelernt?«
    »Ja. Sein Vater ist tot.«
    »Haben Sie sich mit ihr verstanden?«
    »Also, ich kenne sie nicht sehr gut, aber sie mochte mich anscheinend. Sie hat gelacht und gemeint, wenn ich mit ihrem Sohn zusammen bin, soll ich mich darauf gefasst machen, dass er Geld für seinen Wagen ausgibt und nicht für mich. Das war’s dann auch schon.«
    »Hat er die letzte Nacht mit Ihnen verbracht?«
    »Ja.«
    »Was für einen Eindruck machte er?«
    »Er hat sich verspätet. Er sagte, er war aufgehalten worden, aber er wirkte irgendwie aufgedreht, vielleicht auch ein bisschen abwesend. Aber dann hat er sich beruhigt. So war er immer, wenn er Rennen fuhr.«
    »Verstehe.« Rick beugte sich zu Hilary hinüber. »Wenn Ihnen noch etwas einfällt, egal, wie unwichtig es Ihnen erscheint, rufen Sie mich an oder schicken Sie mir eine SMS

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