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Vier Mäuse und ein Todesfall

Vier Mäuse und ein Todesfall

Titel: Vier Mäuse und ein Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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wissen, ob es mit dem Eigentümer und dem Kraftfahrzeugbrief seine Richtigkeit hat, ob die Zulassung gültig oder ungültig ist und so weiter, und wir möchten einen Unfallbericht.«
    »Aber wenn der Unfall durch einen Fehler im Fahrzeug verursacht wurde?«
    »Damit hab ich nichts zu tun.«
    »Hmm.«
    »Harry.« Cooper hob die Stimme. »Ich weiß nicht, was du vorhast. Irgendwie hab ich Angst, es rauszufinden.«
    21
    W ürdest du so was machen wollen?« Harry saß mit BoomBoom, ihrer Kindheitsfreundin, Konkurrentin, zuweilen Feindin und wieder Freundin, auf der leeren Tribüne. Sie waren allein auf der Central-Virginia-Dragsterbahn in Augusta County, einem Nachbarbezirk von Albemarle County.
    »Für mein Leben gern. Aber Alicia würde einen Schlaganfall kriegen, wenn ich Dragsterrennen fahren würde.«
    Alicia Palmer, ein ehemaliger Filmstar, war BoomBooms Lebensgefährtin – was für beide eine Riesenüberraschung gewesen war, aber bestens funktionierte.
    »Du könntest ihren Mustang nehmen.«
    »Harry, sie würde mich umbringen.« BoomBoom lachte. »Der Mustang ist ihr Baby. Komisch, sie hat das Geld, um sich jedes Auto der Welt zu kaufen, sogar einen sagenhaften Bentley, aber es musste unbedingt dieser Mustang in Liebesapfelrot metallic sein.«
    »Cooler Wagen. Wenn du das Baby aufmotzt, würdest du mit Sicherheit ein paar Rennen gewinnen. Fahrer von Top-Fuel-Dragstern geben mehr als zweihundert Riesen für die Dinger aus. Du würdest bei dieser Klasse allerdings nicht so viel ausgeben müssen. Müsstest ihn bloß zu ’nem Doorslammer auffrisieren.«
    BoomBoom wunderte sich, wie die Dragsterfahrer die Kosten für Amateurrennen aufbrachten. »Selbst wenn’s ein Doorslammer ist, sie stecken jeden Penny in ihr Gefährt. Die Jungs bei ReNu waren nicht reich.«
    »Dasselbe hat Cooper von Nick Ashby gesagt. Er hat sein ganzes Geld in seinen STI gesteckt. Fuhr ihn als Sport Compact. Nach der Durchsuchung hat die Polizei seinen Wagen seiner Mutter übergeben. Ein richtiges Kleinod, dieses Auto. Ein Kraftpaket, springt bei jedem Wetter an, liegt auch bei Schnee gut auf der Straße und hält ewig, weil’s ein Subaru ist.«
    »Vielleicht verkauft Nicks Mutter ihn dir.«
    Harrys Augen leuchteten auf. »Oh Gott, in einem Torpedo mit vier Rädern rumzukreuzen. Hast du dich schon mal gefragt, warum wir zwei solche Autofreaks geworden sind?«
    BoomBoom zuckte die Achseln. »Nö. Weißt du noch, in der elften Klasse, wie die Jungs auf der geraden Strecke von der alten DelMonte-Plantage zum Eisenbahndepot Wettrennen gefahren sind? Um zwei Uhr nachts standen wir alle Wache und haben aufgepasst, ob die Polizei kommt.«
    »Toll.« Harry feixte.
    »Richtig toll war, als sie sich verausgabt hatten, hab ich den alten Trans Am rausgeholt und hab sie einfach abgehängt. Ha.« Sie schlug sich auf den Schenkel.
    »Die schwelgen in Erinnerungen.« Pewter, die mit Mrs. Murphy und Tucker auf der Tribüne war, rümpfte die Nase.
    »Das erheitert sie.« Tucker legte sich hin, mit dem Kopf auf den Pfoten.
    »Muss wohl, aber sie reden immer über so blödes Zeug: Dragsterrennen, wer sich Ohrlöcher stechen ließ  …«
    »Im alten Ägypten hatten Katzen Ohrlöcher und trugen goldene Ohrringe« , unterbrach Mrs. Murphy.
    »Das hast du dir ausgedacht« , entgegnete Pewter. »Obwohl, wir waren Götter – und sind es noch.«
    »Hab ich mir nicht ausgedacht. In einem alten Geschichtsbuch von Mom sind Bilder von einer Katzenstatue mit Ohrringen.« Mrs. Murphy schaute über die Viertelmeilenbahn.
    »Ich möchte kein Gott sein«, bemerkte die kluge Corgidame. »Man wäre nie ein richtiges Rudelmitglied. Ich will zu meinem Rudel gehören, und das«, hierauf folgte ein langer Seufzer, »sind Harry, Fair und«, wieder eine lange Pause, »ihr zwei.«
    Mrs. Murphy gab dem Hund ein Nasenküsschen.
    »Katzen gehören zu keinem Rudel.« Pewter blähte die Brust.
    »Schön, dann bleibst du eben allein« , versetzte die Tigerkatze und schoss die Tribüne hinunter, um den zwei Frauen zu folgen, die jetzt die Bahn entlanggingen.
    »Hast du gewusst, dass das hier so gut organisiert ist?«, fragte Harrry die schöne BoomBoom.
    »Nein. Ich dachte, es wäre nichts weiter als ein Asphaltstreifen, eine Viertelmeile lang. Der Betreiber hat da offenbar einiges an Kohle reingesteckt.«
    Die zwei Frauen betrachteten die Christbaumlichter für jede Fahrspur. Die oberen zwei waren kleine gelbliche Lichter; darunter waren in gerader Reihe drei große bernsteinfarbene

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