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Vier Mäuse und ein Todesfall

Vier Mäuse und ein Todesfall

Titel: Vier Mäuse und ein Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Eloquenz.
    »Du warst da noch gar nicht auf der Welt.« Cazenovia rümpfte die Nase.
    Reverend Jones kam aus dem Verwaltungstrakt und schlenderte über den Rasen.
    »Er muss abnehmen.« Cazenovia schüttelte den Kopf.
    »Viel Glück.« Lucy Fur senkte kurz die Schnurrhaare. »Der Mann nascht einfach zu gern. Er kann sich hinsetzen und eine ganze Literpackung Eis auf einmal futtern.«
    »Er ist sehr groß« , verteidigte Tucker den geliebten Pastor galant.
    »Er muss aber nicht so dick sein« , sagte Eloquenz.
    »Oh, ihr schönen Rosen.« Reverend Jones deutete auf die Gärtnerinnen statt auf die Rosen.
    Miranda lächelte. »So eine Schmeichelzunge, aber ich hör’s gern.«
    Die anderen stimmten ihr zu.
    Harry sagte: »Wir werden heute hiermit fertig und setzen die Hortensien morgen ein, dann ist es schön bunt für die Flaggentagsfeier. Eigentlich ist ja morgen der 14 . Juni, aber wir müssen die Flagge am Wochenende ehren. Nur so kriegt St. Lukas das für alle hin.«
    »Es wird schön.«
    »Wenn der Flaggentag später wäre, würden die herrlichen Kreppmyrten voll aufgeblüht sein«, bemerkte BoomBoom.
    »Dann nehmen wir uns eben eine weitere Feier für den Juli vor.« Herb lächelte.
    »Hat Craig Newby die Flaggen besorgt?«, erkundigte Susan sich über ihren Kollegen im Kirchenvorstand.
    Ein breites Lächeln ging über Reverend Jones’ sympathisches Gesicht. »Er hat jede Flagge aufgetrieben, die wir jemals hatten, angefangen beim Sternenbanner Old Glory. Die großen will er von den Dächern rund um den Innenhof herunterhängen lassen. Er schwört, er kriegt das hin, ohne die Regenrinnen zu beschädigen. Es dürfte sensationell aussehen. Und er hat natürlich Fähnchen für alle Teilnehmer gekauft. Die Flaggen für den Friedhof für diejenigen, die in unseren Kriegen gekämpft haben, werden von den Töchtern der Amerikanischen Revolution und vom Kriegsveteranenverein zur Verfügung gestellt. Ihr wisst ja, unsere Pfarrmitglieder, die diesen Vereinen angehören, überschlagen sich geradezu.«
    »Imponierend.« Miranda nickte. »Und nicht zu vergessen die Veteranen der Konföderierten.«
    »Die bekommen auch ihre Flaggen.« Darauf wandte Reverend Jones sich an Harry und Susan. »Latigo sagt, er gibt mir achttausend Dollar für meinen alten Transporter. Victor meint, er könnte ihn wieder zum Laufen bringen, aber bei dem Alter des Wagens würde ich am Ende mit einem Totalverlust dastehen. Latigo hat das organisiert. Ich nehme an, als Chef einer großen Versicherungsgesellschaft kann man alles machen. Achttausend Dollar sind viel mehr, als der Wagen wert ist.«
    »Predigerbonus.« Alicia stand auf und klopfte den Staub von ihren Handschuhen.
    »Sondervergütungen für gute Werke«, zog Harry ihn auf.
    »Dann müsstet ihr allesamt Vergünstigungen erhalten, bei dem, was ihr leistet. Und Harry, Sie sagten, Sie kommen Freitag noch mal zum Mähen, dann ist ja für Samstag alles perfekt.«
    »Ich komme mit meinem Null-Wendekreis-Wundermäher.«
    »Was für einen Wagen wollen Sie sich denn kaufen?« BoomBoom wollte über Autos reden.
    »Einen, der groß genug ist, dass Sie noch mehr Pflanzen transportieren können«, meinte er lachend.
    »Ach, kommen Sie.« BoomBoom lächelte und zwinkerte ihm zu. »Was für einen möchten Sie?«
    »Hm, ich muss das langsam angehen. Muss mich umsehen, ausrechnen, was ich monatlich zahlen kann. Der neue Dodge gefällt mir. Vor allem die Innenausstattung. Ich weiß nicht. Ihr Mädels könnt mir helfen, wenn die Dinge geregelt sind.«
    Susan sah die Katzen von der Mauer springen, um Schmetterlinge und sich gegenseitig zu jagen. »Wann kriegt man in Crozet jemals was geregelt?«
    26
    D er Samstag, um sechs Uhr früh noch frisch, verhieß im Laufe des Vormittags heiß und feucht zu werden. Harry, die wie üblich um fünf Uhr aufgestanden war, klopfte sich auf die Schulter, weil sie auf dem St.-Lukas-Gelände gestern Morgen gemäht und Unkraut gejätet hatte, denn der gestrige Tag war kühler gewesen.
    Nachdem sie die erste Tasse Kaffee getrunken und Mrs. Murphy, Pewter und Tucker gefüttert hatte, ging sie wieder ins Schlafzimmer. Fair lag, den Kopf in einem Gänsedaunenkissen vergraben, im Tiefschlaf auf der Seite.
    »Du Armer«, flüsterte sie vor sich hin.
    Um Mitternacht hatte ihn eine verzweifelte Pferdebesitzerin angerufen. Ihre große, vor einem Monat gekaufte teure Dressurstute hatte eine Kolik. Fair war erst um zwei Uhr morgens wieder zu Hause gewesen. Harry hatte ihn duschen gehört.

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