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Vier Mäuse und ein Todesfall

Vier Mäuse und ein Todesfall

Titel: Vier Mäuse und ein Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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langen Beine aus. »In neun von zehn Fällen hat man den Täter direkt vor der Nase. Die meisten Morde sind nicht geplant. Werden stümperhaft ausgeführt. Hm, vielleicht sollte ich das nicht sagen, aber es gibt da Profis wie bei jeder anderen Beschäftigung auch. Die wissen wirklich, wie man jemanden tötet. Menschen mit dickem Ego können einen Mord planen, aber wer kein Profi ist, wird wahrscheinlich einen Fehler machen.«
    »Meinst du, die ReNu-Morde fallen in diese Kategorie?«, fragte Harry. »Profimäßig?«
    »Nein, nein.« Cooper setzte sich aufrecht. »Aber sie wurden von jemand Intelligentem begangen.«
    »Dann glaubst du, dass die zwei Morde zusammenhängen?« Susan aß einen Keks. Krümel fielen auf ihr dünnes sommerliches Sporthemd.
    »Ich halte es für unwahrscheinlich, dass zwei Mechaniker aus derselben Firma ermordet wurden, ohne dass es da einen Zusammenhang gibt.«
    »BoomBoom und ich waren gestern Abend beim Dragsterrennen. Ich wollte das immer schon mal sehen, aber ich war auch ein bisschen neugierig«, gestand Harry.
    »Ein bisschen?« Susans perfekt gezupfte Augenbrauen wölbten sich aufwärts.
    »Wir sind Autofreaks.« Harry schob die Unterlippe ein wenig vor. »Warst du schon mal da?«, fragte Harry Coop.
    »Rick und ich sind am Tag nach Nicks Ermordung hingefahren, haben mit dem Betreiber gesprochen, sind die Bahn abgeschritten. Wir haben keinerlei Verbindung entdeckt.«
    »Warum sollten Morde auch mit Dragsterrennen in Verbindung stehen?«, fragte Susan verwundert.
    »Werbeverträge. Jemand will Castrol-Öl und jemand ist sein Konkurrent?«, mutmaßte Harry.
    »Harry, nicht in dieser Rennklasse. Sicher, es kann immer um persönlichen Hass irgendwelcher Art gehen, und ich erinnere dich daran, dass Walt selbst keine Rennen gefahren ist. Der einzige Gedanke, der mir und Rick in den Sinn kam, ist die Möglichkeit eines Glücksspiel-Rings.«
    »Unter Rennfahrern?« Susan fand das hochinteressant.
    »Vielleicht. Oder der Ring könnte mit größeren Rennveranstaltungen oder NASCAR verknüpft sein. Glücksspiel bringt Millionen, nur nicht den Spielern.«
    »Sogar auf der Central-Virginia-Rennbahn?« Susan zog die Stirn kraus.
    »Kommt auf den Kundenkreis an. Ja, sogar in Waynesboro könnte ein Glücksspiel-Ring einen sechs- bis siebenstelligen Gewinn machen. Sobald man seine Leute bezahlt und die Aufbaukosten beglichen hat, bringt ein illegales Unternehmen hundert Prozent Reingewinn.« Coop hob das Schraubglas.
    »Genau.« Harry saß lange Zeit stumm da.
    25
    A n diesem Mittwoch, dem 13 . Juni, nahmen rosa, weiße und gelbe Rosensträucher die halbe Ladefläche von Harrys Transporter ein. Der restliche Platz war mit Feuerdorn gefüllt. Sobald diese Pflanzen in der Erde wären, wollte Harry zurückfahren und ihren und die anderen Transporter mit voll erblühten Hortensien beladen.
    Sie parkte beim Friedhof von St. Lukas, zog ihre Ziegenleder-Gartenhandschuhe an und lud die Sträucher geschwind ab.
    Dr. phil. Dee Phillips hatte die Bepflanzung des friedlichen, schönen Anwesens geplant. Harry und ihren Freundinnen blieb die Pflanzarbeit überlassen, und das war Harry ganz recht.
    Miranda Hogendobber hatte mit Hilfe eines Maßbands den richtigen Abstand zwischen den Sträuchern markiert. Normalerweise machte Miranda so etwas nach Augenmaß, doch weil diese Rosen und der Feuerdorn an der Kirche gesetzt wurden, wollte sie die Pflanzung exakt haben.
    Susan, BoomBoom und Alicia gruben die Löcher. Ein Sack Dünger, drei Gießkannen und drei Messbecher lagen im Gras. Der Schlauch aus Herbs Garage war zur vollen Länge ausgerollt.
    Tucker flitzte zum Friedhof. Die Katzen sprangen auf die Mauer und sahen zu, wie der Hund an Grabsteinen schnüffelte.
    »Und?« , fragte Pewter.
    »Hier war niemand.« Damit meinte Tucker, dass keine Hunde an die Grabsteine gepinkelt hatten.
    »Gut. Man soll die Toten respektieren.« Mrs. Murphy sah Eloquenz, Cazenovia und Lucy Fur über das smaragdene Grün stürmen; der Grasteppich ließ die Farben ihres glänzenden Fells noch lebhafter wirken.
    »Hurra!«, jubelten die Katzen, als sie bei der Mauer ankamen. Alle drei sprangen hinauf, bereit für ein Katzenschwätzchen.
    »Dieses Rosa ist so zart.« Miranda bewunderte die Farbe, während sie einen Strauch einpflanzte.
    »Dabei ist mir eine Idee für zu Hause gekommen«, sagte Harry. »Ich könnte den ganzen Zaun zwischen Stall und Weiden mit Rosen bepflanzen. Ich würde dicht beim Stall mit dem tiefsten Rosa anfangen, und

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