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Vier Mäuse und ein Todesfall

Vier Mäuse und ein Todesfall

Titel: Vier Mäuse und ein Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Bildschirm, und da taucht eine Straßenkarte auf.«
    »Navigationssystem. GPS .« Harry entdeckte Herbs alten Transporter und parkte am Ende der Reihe, in der er stand. »Jeder Autohersteller gibt ihm einen anderen Namen. BMW nennt es iDrive, das bietet mehr Funktionen als nur Karten. Mercedes hat einen eigenen Namen. Manche Hersteller nennen es Fahrer-Interaktionssystem, das ist viel zu lang, um es auszusprechen.«
    Der Reverend löste seinen Sicherheitsgurt. »Also, ich behaupte, die sind an vielen Unfällen schuld. Wenn man den Weg nicht weiß, anhalten und nachgucken. Nicht beim Fahren.«
    »Das ist richtig, aber die Leute tun es nicht. Sie gucken auf den Bildschirm und krach ! Dauert nur einen Sekundenbruchteil.« Sie öffnete die hintere Tür, um Luft hereinzulassen.
    Die Tiere blieben im Auto, weil der Asphalt heiß war. Hitze tat mehr weh als bittere Kälte. Sie sprangen aber nach hinten in den Laderaum, um zuzusehen, wie Reverend Jones und Harry – er mit einem großen Müllsack, sie mit einem Karton – zu dem 1994 er Chevrolet-Halbtonner gingen.
    Herb hatte seinen Zweitschlüssel mitgebracht. Er schloss die Fahrertür auf, ging dann um den Wagen herum und schloss die Beifahrertür auf. »Dürfte nicht allzu viel Arbeit machen.«
    So war es. Harry nahm seine Handschuhe, Straßenkarten und einen kleinen Luftdruckprüfer aus dem Fach in der Fahrertür.
    Reverend Jones öffnete das Handschuhfach, nahm Papiere heraus, das Handbuch ließ er drin. Er legte den Ersatzschlüssel hinein. Dabei fiel ihm seine gute Sonnenbrille ins Auge. »Ah, ich dachte mir schon, dass die hier drin ist.«
    »Sie verlieren oft Handschuhe und Brillen.«
    »Geht doch allen so, oder? Warum stecken Kinderfäustlinge wohl an einer Schnur befestigt in den Mantelärmeln?«
    »Da ist was dran, Reverend.«
    Binnen fünfzehn Minuten hatten sie sowohl den Abfall als auch die nützlicheren Gegenstände ausgeräumt. Aufmerksam wie immer, klappte Harry die Sonnenblenden herunter und entnahm etliche Papiere und eine glänzende Stieglitzfeder. Sie hielt sie hoch, und das Licht fiel auf das strahlende, tiefschwarz umrandete Gelb.
    »Meint ihr, er hat ihn getötet?«, fragte Pewter und beäugte dabei den Reverend. War er ein Vogelmörder?
    Tucker erwiderte: »Er kann nicht mal eine Kakerlake töten. Er hat die Feder auf der Erde gefunden.«
    »Vielleicht hat Cazenovia ihn getötet.« Pewter grinste, stets voller Hoffnung auf einen Vogelmörder.
    »Schon möglich . « Mrs. Murphy nickte. »Was könnte er denn im Motor gelassen haben?«
    Harry stand über den Motor gebeugt und betrachtete eingehend den alten, aber guten V 8 -Motor. Über Jahrzehnte hatte General Motors robuste, langlebige Transporter-Motoren gebaut. Damals hatten diese Motoren den Nachteil, dass sie schwerer zu reparieren waren. Man musste den Chevy-Motor ausbauen, weil man sonst schlecht drankam. Bei Ford war es nicht so schwierig, somit waren die Wartungskosten niedriger. Das hatte sich jedoch Ende des zwanzigsten Jahrhunderts geändert. Heutzutage braucht ein Mechaniker nur den fahrbaren Computer dranzuhängen. In neunundneunzig Prozent der Fälle macht eine präzise Diagnose die Beseitigung des Fehlers viel einfacher, und der Motor muss nicht mehr ausgebaut werden, um den Defekt festzustellen. Das eine Prozent, wo es doch sein muss, tritt dann ein, wenn eine Werkstatt jemandes Spezialbegabung benötigt, wie etwa des verstorbenen Walt Richardsons Gespür für Motoren.
    Harry fehlte dieses präzise Gespür, doch sie hatte Ahnung von Mechanik und auch eine echte Begabung.
    »Hin?« Reverend Jones seufzte.
    »Der Motor? Nein. Der Kühler ist hinüber. Bringen wir Ihre Sachen in den Volvo. Ich hab meinen Werkzeugkasten mitgebracht. Ich möchte den Kühler ausbauen.«
    »Wozu?«
    »Dauert nicht lange. Ich bin neugierig, was hinter dem Kühler ist. Ich kann nicht feststellen, dass sich von vorne was reingebohrt hat. Kommt selten vor, aber ein Teil kann sich lösen oder es könnte etwas hinter dem Kühler stecken. In einen Kühler kann sich leichter was reinbohren als in einen Motor. Der Kühler liegt frei. Die Kolben nicht.«
    Reverend Jones scherte sich keinen Deut um den Kühler, erklärte sich aber einverstanden.
    Wenige Minuten später steckte Harry halb im Motorraum drin, halb draußen. Sie stand auf einem kaputten Betonklotz, den sie gefunden hatte, und löste den Kühler aus der Halterung. Sie nahm ihn heraus und legte ihn auf den Boden. Dann prüfte sie die Bolzenbohrungen. Als

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