Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Titel: Vier Morde und ein Hochzeitsfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
der Wagen eine Registriernummer?«
    »Ja.«
    »Ist sie gefälscht?«
    Ich zuckte die Achseln. »Sieht nicht gefälscht aus.«
    »Darauf steht eine hohe Strafe.«
    »Hast du was von Mark Stemper gehört?«
    »Nein. Wahrscheinlich spielt er Romme mit deinem Onkel Fred.«
    »Und Laura Lipinski?«
    »Wie vom Erdboden verschluckt. Sie ist am Donnerstag, bevor dein Onkel verschwand, von zu Hause weggefahren.«
    Perfektes Timing, würde ich sagen. Blieb genug Zeit, sie in einen Müllbeutel zu stopfen. »Danke. Mehr wollte ich nicht wissen. Over.«
    Ich bog auf den Parkplatz des Grand Union und fuhr bis ans Ende der Ladenzeile, wo sich die Bank befand. Das Auto stellte ich in sicherer Entfernung zu den anderen PKWs ab, stieg aus und schaltete die Alarmanlage des BMW ein.
    »Soll ich im Wagen bleiben? Könnte ja sein, dass jemand mit einer Bombe in der Gegend herumkurvt und nach was Geeignetem sucht, wo er sie ablegen kann«, sagte Lula.
    »Nicht nötig. Ranger hat mir gesagt, der Wagen hätte Sensoren.«
    »Ranger hat dir ein Auto mit einem Bombendetektor gegeben? Nicht mal der Chef der CIA hat ein Auto mit Bombendetektor. So weit ich weiß, hat er davor eine Stange mit einem Spiegel an einem Ende.«
    »Ich finde das gar nicht so abwegig. Wahrscheinlich sind es bloß einfache Bewegungsmelder unter der Karosserie.«
    »Wo er die wohl her hat, diese Bewegungsmelder? Heute Abend wäre sicher eine günstige Gelegenheit, in der Villa des Gouverneurs einzubrechen.«
    Ich kam mir allmählich wie ein Stammkunde vor in der Bank. Ich begrüßte den Wachposten am Eingang und winkte Leona zu. Ich schaute mich nach Shempsky um, aber er war nicht zu sehen, und sein Büro war leer.
    »Er macht gerade Mittag«, sagte der Wachposten. »Ist heute früher als sonst gegangen.«
    Kein Problem. Leona winkte mich sowieso zu sich herüber. »Komm mal her.«
    »Ich habe den Artikel über dich in der Zeitung gelesen«, sagte sie. »Da steht, in deinem Auto wäre eine Bombe explodiert!«
    »Ja. Und dann ist noch ein Müllwagen draufgefallen.«
    »Es war sagenhaft«, sagte Lula. »Absolut geil.«
    »Mir passieren nie solche lustigen Sachen«, sagte Leona. »In meinem Auto ist noch nie eine Bombe oder was Ähnliches explodiert.«
    »Dafür arbeitest du bei einer Bank«, sagte ich. »Das finde ich ziemlich cool. Und du hast Kinder. Kinder sind das Schönste.« Na gut, das mit den Kindern war geschwindelt, ich wollte nicht, dass sich Leona blöd vorkam. Nicht allen Menschen ist es vergönnt, einen Hamster zum Freund zu haben.
    »Wir sind hergekommen, weil wir dich fragen wollten, ob hier irgendwelche verdächtigen Gestalten arbeiten«, sagte Lula.
    Leona sah uns verdutzt an. »Bei uns in der Bank?«
    »Na ja, vielleicht ist verdächtig nicht das richtige Wort«, korrigierte ich sie. »Gibt es hier irgendjemanden, der Verbindungen zu Leuten hat, die nicht ganz, sagen wir mal ›gesetzestreu‹ sind?«
    Leona verdrehte die Augen. »Jeder hier hat solche Verbindungen. Marion Beddle hieß Grizolli, bevor sie geheiratet hat. Wer Vito Grizolli ist, brauche ich euch ja nicht zu sagen. Phil Zuck in der Abteilung Hypotheken wohnt neben Sy Bernstein, dem Anwalt, der gerade wegen illegaler Geschäftspraktiken von der Anwaltschaft ausgeschlossen wurde. Der Bruder von dem Wachschutzbeamten sitzt in Rahway wegen Einbruchs ein. Soll ich weitermachen?«
    »Sieh es mal aus einem anderen Blickwinkel. Gibt es hier irgendjemanden unter euch, der mehr Geld hat als sein Job hergibt? Oder das Gegenteil, der dringend Geld braucht. Jemand, der gerne spielt. Der gerne teure Drogen nimmt.«
    »Hm. Das ist schon schwieriger. Annie Shumann hat ein krankes Kind. Irgendeine Knochenkrankheit. Hohe Arztrechnungen. Dann gibt es ein paar Leute, die gern Lotto spielen. Ich gehöre auch dazu. Rose Whites fährt gerne nach Atlantic City und spielt an den Geldautomaten.«
    »Ich verstehe sowieso nicht, wieso du das unbedingt wissen willst«, sagte Lula zu mir.
    »Uns sind die Namen von drei Unternehmen bekannt, die Sonderkonten bei dieser Bank haben. Es wäre immerhin möglich, dass diese Konten eingerichtet wurden, um Geld aus illegalen Geschäften zu horten. Vielleicht gibt es ja einen guten Grund dafür, dass die Konten alle hier eröffnet wurden.«
    »Du meinst, einer der Mitarbeiter ist darin verwickelt«, sagte Lula.
    »Jetzt verstehe ich, worauf du hinauswillst«, sagte Leona. »Du vermutest, dass wir Geld waschen. Das Geld wird auf die Konten eingezahlt, nach denen du dich erkundigt

Weitere Kostenlose Bücher