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Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Titel: Vier Morde und ein Hochzeitsfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Hinweise geben.«
    Der freundliche Ausdruck in ihrem Gesicht erstarb. »Ich habe schon gehört, dass er vermisst wird, aber ich wüsste nicht, wie ich Ihnen weiterhelfen kann.«
    »Wann haben Sie ihn zuletzt gesehen?«
    »An dem Tag, als er verschwunden ist. Er war zum Kaffeetrinken vorbeigekommen. Das hat er manchmal gemacht. Es war gleich nach dem Mittagessen. Er blieb ungefähr eine Stunde. Axel, mein Mann, war mit dem Chrysler in der Werkstatt, die Reifen auswechseln lassen.«
    Axel hatte die Reifen auswechseln lassen. Soso. Interessante geistige Verrenkung. »Erschien Fred irgendwie bekümmert? Gab es irgendwelche Anzeichen, dass er abhauen könnte?«
    »Er wirkte… zerstreut. Er sagte, er sei auf ein dolles Ding gestoßen.«
    »Hat er sich näher darüber ausgelassen?«
    »Nein. Aber ich hatte den Verdacht, dass es etwas mit dem Müllabfuhrunternehmen zu tun hatte. Es gab irgendein Problem mit seinem Konto. Der Computer soll seinen Namen von der Kundenliste gelöscht haben. Fred sagte, er hätte etwas gegen die Firma in der Hand, und er würde einen guten Schnitt dabei machen. Genauso hat er sich ausgedrückt… er würde einen guten Schnitt dabei machen.«
    »Wahrscheinlich ist er gar nicht mehr dazu gekommen, noch zu dem Müllabfuhrunternehmen zu gehen.«
    »Wie kommen Sie denn darauf?«, wollte ich von Winnie wissen.
    Winnie schien die Frage zu überraschen. »Das weiß doch jeder hier.«
    In Burg gibt es keine Geheimnisse.
    »Noch etwas… ich habe einige Fotos in Freds Schreibtischschublade gefunden. Hat Fred Ihnen gegenüber jemals irgendwelche Fotos erwähnt?«
    »Nein. Nicht dass ich wüsste. Waren es Famihenfotos?«
    »Es sind Fotos von Müllbeuteln. Und in manchen Beuteln ist auch der Inhalt zu erkennen.«
    »Nein. Daran hätte ich mich bestimmt erinnert.«
    Ich sah über ihre Schulter hinweg in das Innere ihres aufgeräumten kleinen Häuschens. Kein Ehemann in Sicht. »Ist Axel zufällig da?«
    »Er ist im Park mit dem Hund spazieren.«
    Ich stieg in meinen Buick und fuhr zwei Straßen weiter zum Park. Es war bloß eine gepflegte Grünanlage, mehr nicht, zwei Häuserblocks lang, einen Häuserblock breit. Es gab Bänke, Blumenbeete, große Bäume, und an einem Ende befand sich ein Kinderspielplatz.
    Axel Black war nicht schwer zu erkennen. Er saß auf einer Bank, in Gedanken versunken, der Hund an seiner Seite. Der Hund war ein kleiner Kläffer, er hockte mit glasigen Augen dumpf da und sah Axel ziemlich ähnlich. Der einzige Unterschied war der, dass Axel eine Brille trug und der Hund Haare hatte.
    Ich stellte den Wagen ab und ging auf die beiden zu. Weder Hund noch Herrchen rührten sich, selbst als ich dicht vor ihnen stand.
    »Axel Black?«, fragte ich.
    Er blickte auf. »Ja?«
    Ich stellte mich vor und reichte ihm meine Karte. »Ich suche einen gewissen Fred Shutz«, sagte ich. »Ich habe schon mit ein paar von den Senioren gesprochen, die Fred vielleicht gekannt haben.«
    »Die haben Ihnen bestimmt das Ohr abgekaut«, sagte Axel. »Der alte Fred war ein komischer Kauz. Der schäbigste Mensch, der je auf diesem Planeten gewandelt ist. Hat um jeden Cent gestritten. Hat nie irgendetwas Eigenes beigesteuert. Und hielt sich obendrein auch noch für unwiderstehlich. Machte sich immer an irgendeine Frau ran.«
    »Sie haben wohl nicht allzu viel von ihm gehalten.«
    »Ich konnte nicht das Geringste mit ihm anfangen«, sagte Axel. »Ich wünsche ihm nichts Böses, aber ich mag ihn auch nicht besonders. Die Wahrheit ist, er war hinterfotzig.«
    »Haben Sie irgendeine Idee, was mit ihm passiert sein könnte?«
    »Vielleicht hat er sich mit der falschen Frau eingelassen.« Ich wurde den Eindruck nicht los, dass Axel mit der falschen Frau seine eigene meinte. Vielleicht hatte er Fred mit seinem Pontiac überfahren, ihn in den Kofferraum gepackt und in den Fluss geworfen.
    Das erklärte allerdings nicht die Existenz der Fotos, aber vielleicht hatten die auch gar nichts mit Freds Verschwinden zu tun. »Tja«, sagte ich, »wenn Ihnen noch etwas einfällt, sagen Sie mir bitte Bescheid.«
    »Können Sie sich drauf verlassen«, erwiderte Axel.
    Als Nächstes standen Freds Söhne Ronald und Walter auf meiner Liste. Ronald war Vorarbeiter am Fließband der Fleischrouladenfabrik. Walter und seine Frau Jean betneben einen rund um die Uhr geöffneten Laden in der Howard Street. Ich fand, es wäre nicht verkehrt, mal mit Walter und Ronald zu reden, schon damit ich etwas vorweisen konnte, wenn mich meine Mutter fragte,

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