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Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Titel: Vier Morde und ein Hochzeitsfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Kaffeedose für die Spritzen.
    »So lautet die Abmachung«, erklärte Ranger. »Wir räumen die Wohnung von allem leer, was nicht niet- und nagelfest ist. Morgen schickt der Vermieter jemanden vorbei, der sauber macht und die nötigen Reparaturen vornimmt.«
    »Und was hält den Mieter davon ab zurückzukommen?«
    Ranger sah mich ungläubig an.
    »Na gut«, sagte ich. »War eine blöde Frage.«
    Es war noch früher Vormittag, als wir mit einem Besen durch die Räume gingen. Santos und Brown hatten es sich unten in der kleinen Vorhalle auf Klappstühlen bequem gemacht. Sie sollten die Wachschicht übernehmen. Tank war mit den Matratzen und diversen Müllsäcken unterwegs zur Deponie. Blieben nur Ranger und ich übrig, um die Wohnung abzuschließen.
    Ranger verstellte den Schirm seiner SEALS-Baseballmütze, um die Augen abzuschirmen. »Na?«, sagte er. »Was hältst du von dem Security-Job? Willst du zu unserem Team gehören? Du kannst die Nachtschicht mit Tank übernehmen.«
    »Wenn er nicht wieder Leute aus dem Fenster wirft.«
    »Schwer vorherzusagen, Babe.«
    »Ich weiß nicht, ob ich dafür geeignet bin.«
    Ranger nahm seine Baseballmütze ab, setzte sie mir auf den Kopf und strich mir die Haare hinters Ohr, wobei seine Hände einen Moment zu lang an der Schläfe verweilten.
    »Du musst an das glauben, was du machst.«
    Das war genau das Problem. Und Ranger. Ich fühlte mich einfach viel zu stark zu ihm hingezogen. Ranger firmierte in meiner Adresskartei nicht unter »potenzieller Freund«. Ranger firmierte unter »scharfer Söldner«. Wenn man sich zu Ranger hingezogen fühlte, konnte man auf seinen Orgasmus warten, bis man schwarz wurde.
    Ich holte tief Luft, um mich wieder ein bisschen zu fassen. »Ich könnte es ja mal mit einer Schicht versuchen«, sagte ich. »Mal sehen, wie es klappt.«
    Ich hatte noch immer die Mütze auf, als Ranger mich vor meinem Haus absetzte. Ich nahm die Mütze ab und hielt sie ihm hin. »Hier, vergiss deine SEALS-Mütze nicht.«
    Ranger sah mich hinter seiner großen Sonnenbrille an. Seine Augen verdeckt, seine Gedanken unergründlich, seine Stimme weich. »Behalt sie auf. Steht dir gut.«
    »Es ist eine klasse Mütze.«
    Er lachte. »Erweis dich ihrer würdig, Babe.«
    Ich stieß die Flügeltür aus Glas auf, die in die Eingangshalle führte. Ich wollte gerade die Treppe hochsteigen, als sich die Aufzugstür öffnete und Mrs. Bestier den Kopf herausstreckte. »Nächste Fahrt aufwärts«, sagte sie. »Bitte bis hinten durchgehen.«
    Mrs. Bestier war dreiundachtzig und wohnte im ersten Stock. Wenn es ihr zu langweilig wurde, spielte sie Fahrstuhlführerin.
    »Guten Morgen, Mrs. Bestier«, sagte ich. »In den ersten Stock bitte.«
    Sie drückte auf den Knopf mit der Zahl Eins und schaute mich durchdringend an. »Sieht so aus, als kämen Sie von der Arbeit. Wieder ein paar Bösewichte geschnappt heute?«
    »Ich habe einem Freund beim Hausputz geholfen.«
    Mrs. Bestier schmunzelte. »Braves Mädchen.« Der Aufzug blieb stehen, und die Tür öffnete sich. »Erster Stock«, trällerte Mrs. Bestier. »Modische Kleidung, Designerkostüme, Damensalon.«
    Ich schloss meine Wohnung auf und ging schnurstracks zum Anrufbeantworter, dessen rote Anzeige blinkte.
    Ich hatte zwei Nachrichten. Die eine war von Morelli, eine Einladung zum Essen. Miss »Allseits Beliebt«, das bin ich.
    »Wir treffen uns um sechs bei Pino«, sagte Morelli.
    Morellis Einladungen riefen immer gemischte Gefühle hervor. Die spontane Reaktion beim Klang seiner Stimme war stets ein erotisches Prickeln, gefolgt von einem komischen Gefühl in der Magengegend, wenn ich an seine Motive dachte; aber zum Schluss wich das komische Gefühl einer gewissen Neugier und Vorfreude. Unverbesserliche Optimistin, die ich bin.
    Die zweite Nachricht war von Mabel. »Es war gerade ein Mann bei mir, der nach Fred gefragt hat«, sagte sie. »Es ging um irgendeine geschäftliche Angelegenheit, und er müsse Fred unbedingt sprechen. Ich habe ihm erklärt, warum ich ihm nicht weiterhelfen könne, und ihm gesagt, du seist mit dem Fall beauftragt, er brauche sich also keine Sorgen zu machen. Ich wollte dir nur Bescheid geben.«
    Ich rief Mabel an und fragte, wer der Mann gewesen sei und wie er ausgesehen habe.
    »Ungefähr meine Größe«, sagte sie. »Und er hatte braunes Haar.«
    »Ein Weißer?«
    »Ja. Und jetzt, wo du fragst, fällt mir ein, dass er sich gar nicht vorgestellt hat.«
    »Was für eine geschäftliche Angelegenheit hat er denn

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