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Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Titel: Vier Morde und ein Hochzeitsfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Dienst vortäuschen sollen.«
    »Hochzeiten sind doch lustig.«
    »Hochzeiten sind das Letzte.«
    »Was gefällt dir an Hochzeiten nicht?«
    »Da muss ich mit meinen Verwandten reden.«
    »Na gut. Zugestanden. Was sonst noch?«
    »Ich war seit einem Jahr nicht mehr in der Kirche. Der Pfarrer schickt mich in die Hölle.«
    »Vielleicht triffst du da ja auf Fred. Ich glaube, der ist auch nie in die Kirche gegangen.«
    »Und ich muss Anzug und Krawatte tragen. Ich komme mir vor wie mein Onkel Manny.«
    Onkel Manny war Experte für Baubeschleunigung. Manny konnte die Vollendung eines Bauvorhabens beschleunigen, indem er Versicherungen ausstellte, dass während der Bauphase keine unerklärlichen Brände ausbrachen.
    »Du siehst aber nicht aus wie Onkel Manny«, tröstete ich ihn. »Du siehst sehr sexy aus.« Ich prüfte den Stoff seiner Hose. »Das ist ein wunderschöner Anzug.«
    Sein Blick wurde sanfter. »Findest du?« Seine Stimme senkte sich. »Wie war’s, wenn wir die Hochzeit einfach sausen lassen. Wir können ja immer noch zu dem Empfang gehen.«
    »Der Empfang ist erst in einer Stunde. Was sollen wir solange machen?«
    Er schob einen Arm auf meine Rückenlehne und drehte eine Haarlocke um einen Finger.
    »Nein!«, sagte ich und versuchte, möglichst überzeugend zu klingen.
    »Wir könnten es im Auto miteinander treiben. Das haben wir noch nie gemacht.«
    Morelli fuhr einen Toyota-Pick-up mit Vierradantrieb. Es war ein hübsches Auto, aber kein Ersatz für ein Doppelbett. Außerdem würde es meine Frisur verhunzen. Ganz davon zu schweigen, dass ich Angst hätte, Bunchy könnte uns beobachten. »Lieber nicht«, sagte ich.
    Er fuhr mit den Lippen über mein Ohr und flüsterte mir zu, was er für Sachen mit mir anstellen wollte. Eine Hitzewelle schwappte durch meinen Magen. Vielleicht sollte ich es mir doch anders überlegen, dachte ich. Mir gefielen nämlich die Sachen, die er mit mir anstellen wollte. Alle. Sogar sehr.
    Eine endlos lange Karosse glitt hinter uns an den Straßenrand.
    »Scheiße«, sagte Morelli. »Das sind Onkel Dominic und Tante Rosa.«
    »Ich wusste gar nicht, dass du einen Onkel Dominic hast.«
    »Er ist aus New York State und macht in Immobilien«, kommentierte Morelli und stieß die Tür auf. »Stell ihm bloß nicht zu viele Fragen übers Geschäft.«
    Tante Rosa war bereits ausgestiegen und lief auf uns zu.
    »Joey«, rief sie. »Lass dich anschauen. Es ist ja so lange her. Sieh mal, Domimc, das ist der kleine Joey.«
    Dominic kam angeschlendert und nickte Joey zu. »Es ist lange her.«
    Joe stellte mich vor.
    »Ich habe schon gehört, dass du eine Freundin hast«, sagte Rosa zu Joe und strahlte mich dabei an. »Wird aber auch Zeit, dass du den Hafen der Ehe ansteuerst und deiner Mutter ein paar Enkel schenkst.«
    »Irgendwann einmal«, sagte Joe.
    »Du wirst auch nicht jünger. Bald ist es zu spät.«
    »Für einen Morelli ist es nie zu spät.«
    Dominic machte eine Bewegung, als wollte er Joe auf den Kopf schlagen. »Klugscheißer«, sagte er. Dann lachte er.
    Nur wenige Räumlichkeiten in Burg sind groß genug, um eine italienische Hochzeitsgesellschaft aufzunehmen. Julie Morelli hielt ihren Empfang im Hinterzimmer von Angio ab. In dem Raum fanden zweihundert Leute Platz, und als Joe und ich kamen, war er bereits rappelvoll.
    »Und wann ist deine Hochzeit?«, wollte Joes Tante Loretta wissen, lachte dabei breit und zwinkerte Joe zu. Sie schimpfte mit erhobenem Zeigefinger. »Wann wirst du eine anständige Frau aus diesem armen Mädchen machen? Komm her, Myra«, rief sie. »Joe ist mit seiner Freundin gekommen.«
    »So ein hübsches Kleid«, sagte sie und musterte den mit Rosen bedruckten Stoff. »Wie schön, mal auf eine bescheidene junge Frau zu treffen.«
    Na toll. Ich wollte schon immer eine bescheidene junge Frau sein. »Ich brauche was zu trinken«, sagte ich zu Joe. »Am besten was mit Zyanid drin.«
    Ich erspähte Terry Gilman am anderen Ende des Raums. Sie war keineswegs bescheiden. Sie trug ein kurzes, goldschimmerndes Kleid, das sich eng anschmiegte, wobei ich mich fragte, wo sie bloß ihre Pistole versteckt hatte. Sie drehte sich um und starrte Joe sekundenlang unmittelbar an, dann warf sie ihm eine Kusshand zu.
    Joe erwiderte mit einem unverbindlichen Lächeln und einem Kopfnicken. Eine Bewegung mehr, und ich hätte ihn mit einem der Buttermesser erstochen.
    »Was macht Terry denn hier?«, fragte ich ihn.
    »Sie ist eine Kusine des Bräutigams.«
    Ein Raunen ging durch die

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