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Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Titel: Vier Morde und ein Hochzeitsfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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ich bisher noch gar keine entdeckt hatte. Ich fuhr weiter die Hamilton entlang, trudelte in Burg ein, kurvte ein bisschen herum und bevor ich mich versah, war ich vor Morellis Haus gelandet. Sein Wagen stand am Straßenrand, und im Haus war alles dunkel. Ich trieb mich eine Weile vor dem Haus herum, dachte an Morelli und wünschte mir, ich läge gemütlich im Bett mit ihm. Vielleicht sollte ich einfach klingeln, überlegte ich, und ihm sagen, ich sei gerade in der Gegend gewesen, und da sei mir eingefallen, ich könnte doch mal bei ihm vorbeischauen. Das konnte nicht schaden. Ich wollte nur lieb sein. Ich erhaschte einen Blick von mir im Rückspiegel. Schreck! Ich hätte wenigstens meine Haare in Ordnung bringen können, und meine Beine konnten auch wieder mal eine Rasur vertragen. Mist!
    Na gut, vielleicht war es doch keine so gute Idee, Morelli ausgerechnet jetzt zu besuchen. Vielleicht sollte ich lieber zuerst wieder nach Hause fahren, mir die Beine rasieren und sexy Unterwäsche anziehen. Oder lieber gleich bis morgen warten. Das wären vierundzwanzig Stunden, plus, minus. Ich wusste nicht, ob ich es noch vierundzwanzig Stunden aushalten würde. Morelli hatte Recht. Ich wollte mit ihm ins Bett.
    Reiß dich zusammen!, sagte ich zu mir. Es geht hier schließlich nur um einen einfachen Geschlechtsakt, nicht um einen medizinischen Notfall, Herzversagen oder dergleichen. Der Sex kann vierundzwanzig Stunden warten.
    Ich holte tief Luft. Vierundzwanzig Stunden. Ich fühlte mich gleich besser. Ich hatte mich wieder in der Gewalt. Ich war ein vernünftiger Mensch. Ich legte den Gang ein und fuhr mit meinem Porsche los.
    Eine Leichtigkeit. Das halte ich schon aus.
    Ich kam zur nächsten Querstraße und sah Scheinwerfer in meinem Rückspiegel.
    Unter der Woche waren in dieser Gegend abends nie viele Menschen unterwegs. Ich bog an der Ecke ab, blieb stehen, schaltete das Licht aus und beobachtete, wie der Wagen vor Morellis Haus anhielt. Nach ein paar Minuten stieg Morelli aus und ging zu seiner Tür, und der Wagen fuhr weiter die Straße entlang in meine Richtung.
    Ich klammerte mich ans Steuerrad, damit der Porsche nicht in Versuchung geriet, den Rückwärtsgang einzulegen und zurück zu Morellis Haus zu rasen. Keine vierundzwanzig Stunden, wiederholte ich, und meine Beine wären weich wie Seide und mein Haar frisch gewaschen. Moment! Morelli hat eine Dusche und einen Rasierapparat. Das ist doch alles Quatsch. Wozu warten? Ich brauche überhaupt nicht zu warten.
    Ich legte gerade den Rückwärtsgang ein, als der andere Wagen an die Kreuzung gelangte. Ich warf einen kurzen Blick auf den Fahrer, und mein Herz stockte. Es war Terry Gilman. Na, sieh einer an. Terry Gilman!
    Hinter meinen Augäpfeln explodierte es. Ich sah nur noch rot. Scheiße. Was war ich für ein Blödmann. Ich hatte ja keine Ahnung. Ich hatte gedacht, Joe wäre anders als die anderen Morellis. Ich machte mir Sorgen wegen meiner Beinhaare, während Morelli Gott weiß was mit Terry Gilman anstellte. Hm! Ich verpasste mir in Gedanken eine saftige Ohrfeige. Ich sah dem Wagen argwöhnisch hinterher, als er über die Kreuzung fuhr. Terry war nicht aufgefallen, dass sie an mir vorbeigefahren war. Wahrscheinlich schmiedete sie gerade Pläne für den Rest des Abends. Zog los und legte irgendeine alte Oma um.
    Wer interessierte sich schon für Morelli? Ich jedenfalls nicht. Mir konnte er gestohlen bleiben. Mich interessierte im Moment nur eins. Wie kam ich an Schokolade.
    Ich setzte den Fuß aufs Gaspedal und fuhr aus meiner Parkbucht. Straße frei! Stephanie hat einen Porsche und braucht dringend ein Snickers.
    Ich war in Rekordzeit beim 7-Eleven, stürmte durch den Laden und verließ ihn mit einer prallen Tüte. He, Morelli, schon mal was von Schokoorgasmus gehört?
    Ich raste mit Überschallgeschwindigkeit nach Hause, kam mit quietschenden Reifen zum Stehen, stapfte die Treppe hoch, durch den Flur und trat die Wohnungstür auf. »Scheiße!« Rex blieb in seinem Laufrad stehen und beäugte mich. »Hast du mich verstanden?«, sagte ich. »Scheiße! Scheiße!«
    Briggs setzte sich auf. »Was geht denn hier vor, verdammt noch mal. Ich versuche zu schlafen.«
    »Treiben Sie’s nicht zu weit. Reden Sie nicht in diesem Ton mit mir.«
    Er blinzelte mich an. »Was tragen Sie denn da am Leib? Ist das ein neues Verhütungsmittel?«
    Ich nahm den Hamsterkäfig und den Beutel mit Süßigkeiten, beförderte alles in mein Schlafzimmer und knallte die Tür hinter mir zu. Ich

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