Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Titel: Vier Morde und ein Hochzeitsfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
sonst kein Football.«
    »Eigentlich doch. Ich sehe es gern, wenn sie alle übereinander herfallen. Das finde ich ziemlich interessant. Was ist nun?
    Darf ich vorbeikommen?«
    »Tut mir Leid, aber ich muss heute Abend arbeiten.«
    »Den ganzen Abend?«
    Einen Moment lang herrschte Stille, während Morelli die versteckte Botschaft dechiffrierte. »Hast du Druck?«
    »Ich wollte nur lieb zu dir sein.«
    »Bist du morgen auch noch lieb? Ich glaube, morgen brauche ich nicht zu arbeiten.«
    »Bestell eine Pizza.«
    Ich sah schuldbewusst zum Hamsterkäfig hinüber, nachdem ich aufgelegt hatte. »Ich wollte nur lieb zu ihm sein«, sagte ich zu Rex. »Ich werde nicht mit ihm schlafen.«
    Rex kam immer noch nicht aus seiner Konservendose hervor, aber ich sah, dass sich die Sägespäne bewegten. Ich glaube, er lachte sich tot.
    Um neun Uhr klingelte das Telefon.
    »Ich hätte einen Auftrag für dich morgen«, sagte Ranger. »Interessiert?«
    »Vielleicht.«
    »Ein Auftrag mit hohem, moralischem Anspruch.«
    »Und wie steht es mit der Legalität?«
    »Könnte schlimmer sein. Ich brauche einen Lockvogel, der einen hoch verschuldeten Mann mal von seinem Spielzeug trennt, einem Jaguar.«
    »Willst du den Wagen klauen oder ihn nur beschlagnahmen?«
    »Nur beschlagnahmen. Du brauchst dich bloß in eine Bar zu setzen und dich mit dem Kerl zu unterhalten, während wir draußen seinen Wagen auf einen Hänger laden.«
    »Hört sich doch ganz gut an.«
    »Ich hole dich um sechs Uhr ab. Zieh dir ein bisschen was Auffälliges an.«
    »Wie heißt die Bar?«
    »Mike’s Place in der Center Street.«
    Eine halbe Stunde später kam Briggs nach Hause. »Was machen Sie denn immer Montagabends?«, fragte er. »Gucken Sie sich Football an?«
    Ich ging um elf Uhr ins Bett, aber zwei Stunden später wälzte ich mich immer noch hin und her und konnte keinen Schlaf finden. Ich musste an Larry Lipinskis Frau Laura denken. Der Anblick ihres Kopfes, fein säuberlich vom Rumpf getrennt, in einen Abfallbeutel gestopft. Ihr Mann durch eine selbst zugefügte Schussverletzung umgekommen. Seine Frau zerstückelt. Seine Kollegin erschossen. Ich wusste wirklich nicht, ob Laura Lipinski die Person in dem Beutel gewesen war oder nicht. Aber je länger ich darüber nachdachte, desto überzeugter war ich davon, dass es nur sie sein konnte.
    Ich sah zum hundertsten Mal auf die Uhr.
    Laura Lipinski war nicht die Einzige, die mich am Schlafen hinderte. Meine Hormone spielten verrückt. Morelli, der Scheißkerl, war schuld daran! Immerhin war er es, der mir die ganzen Sachen ins Ohr geflüstert und einfach sexy ausgesehen hatte in seinem italienischen Anzug. Jetzt war er ganz bestimmt zu Hause. Ich könnte ihn anrufen, dachte ich, und ihm sagen, er solle herkommen. Immerhin war er dafür verantwortlich, dass ich mich in diesem höllischen Zustand befand.
    Und was ist, wenn ich anrufe, und er ist nicht da, überlegte ich weiter. Ich würde von der Rufnummererkennung registriert. Oberpeinlich. Also lieber nicht anrufen. Lass dir was anderes einfallen.
    Ranger kam mir in den Kopf. Nein! Ranger nicht!
    »Scheiße.« Ich trat die Bettdecke von mir und ging in die Küche, um mir einen Orangensaft zu holen. Es gab bloß keinen Orangensaft. Es war überhaupt kein Saft mehr da, weil ich nämlich die ganze Zeit nicht einkaufen gewesen war. Es waren immer noch einige Essensreste von meiner Mutter da, aber kein Saft.
    Ich brauchte dringend Saft. Und ein Snickers. Mit Saft und Snickers ließe sich der Sexhunger stillen. Eigentlich brauchte ich den Saft gar nicht. Das Snickers reichte.
    Ich stieg in eine alte graue Trainingshose, schlüpfte in meine Sportschuhe, ließ die Schnürsenkel offen, und zog eine Jacke über das Nachthemd aus Baumwolle. Dann schnappte ich mir meine Tasche und die Schlüssel, und weil ich nicht blöd dastehen wollte, auch die Pistole.
    »Ich weiß zwar nicht, was Sie sich holen wollen«, rief mir Briggs von seinem Platz auf dem Sofa aus zu, »aber bringen Sie mir auch eins mit.«
    Ich stürmte aus meiner Wohnung in den Hausflur, rein in den Aufzug.
    Als ich auf den Parkplatz kam, stellte ich fest, dass ich die Autoschlüssel für den Porsche mitgenommen hatte. Schicksal. Und wer war ich schon, dass ich mit dem Schicksal hadern durfte. Musste ich eben mit dem Porsche fahren.
    Ich nahm Kurs auf das 7-Eleven, aber ich war in null Komma nichts da, und es wäre doch schade gewesen, das Auto nicht zu testen und gleich die Anfangsmacken auszubügeln, vor allem, weil

Weitere Kostenlose Bücher