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Vier Pfoten auf Bewährung - Ein neues Zuhause für Tierheimhunde

Vier Pfoten auf Bewährung - Ein neues Zuhause für Tierheimhunde

Titel: Vier Pfoten auf Bewährung - Ein neues Zuhause für Tierheimhunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raphaela Oswald
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welchen Weg man mit seinem Vierbeiner gehen will. Auch wenn die Kastration gerne als unumgänglich und vollkommen harmlos dargestellt wird, ist sie ein schwerwiegender Eingriff in den Körper und vor allem das Hormonsystem des Hundes. An dieser Stelle sollte man nicht blind die Paragraphen des Schutzvertrages erfüllen, sondern sich unabhängig und umfassend informieren, um letztlich nach dem Abwägen aller möglichen Vorteile und Risiken selbst für sich und seinen Vierbeiner zu entscheiden.
    Die Nachkontrolle wird von vielen Neubesitzern ebenso gefürchtet. Allerdings kann man auch diesem vermeintlichen Schreckgespenst gelassen entgegen sehen. Die Nachkontrolle dient in erster Linie dazu, den Kontakt zu den vermittelten Tieren etwas aufrecht zu erhalten, sich nach ihrem Befinden zu erkundigen und bei eventuell aufgetretenen Problemen Hilfe anbieten zu können.
    Eine Wegnahme von vermittelten Hunden kann nur erfolgen, wenn bei dem Besuch deutliche Verstöße gegen das Tierschutzgesetz festgestellt werden. Liegen Misshandlungen oder schwere Vernachlässigung vor, wird die Organisation, die den Hund vermittelt hat, alle Hebel in Bewegung setzen, ihn wieder zu sich zu holen. Den Regelfall stellt so etwas jedoch nicht dar. Nachkontrollen müssen im Vorfeld angekündigt und terminlich mit den neuen Besitzern abgesprochen werden. Niemand muss einen ehrenamtlichen Kontrolleur ins Haus lassen, der unangekündigt vor der Türe steht und mal schnell vorbeischauen möchte, weil er gerade zufällig in der Gegend war.
    Man sollte die Nachkontrolle nicht fürchten und sie nicht als Kontrollmaßnahme sehen oder als Versuch, dem neuen Besitzer nach zu spionieren. Vielmehr bedeutet sie für viele Tierheimmitarbeiter einfach einen letzten Besuch bei einem oftmals liebgewonnen Vierbeiner, den sie manchmal über Jahre hinweg betreut und begleitet haben. Dabei geht es nicht darum, den neuen Besitzern das Leben schwer zu machen oder ihnen möglichst viele Fehler nachzuweisen, sondern darum, den Vierbeiner den man hinter Zwingertüren kannte, glücklich in sein neues Leben gehen zu sehen.

Realistisch bleiben – Gedanken zum Zusammenleben

    Nun liegt die gemeinsame Zukunft vor Hund und Halter. Natürlich wünscht man sich eine sorgenfreie Zukunft und dennoch sollte man realistisch bleiben. Egal, welchen Hund man sich an seine Seite geholt hat, es können immer wieder kleinere Rückschläge auftreten und auch manchmal eine unliebsame Überraschung warten.
    Egal, woher ein Hund stammt, im Zusammenleben können sich immer größere oder kleinere Schwierigkeiten entwickeln, denen man sich gemeinsam, notfalls mit professioneller Hilfe, stellen sollte. Auf keinen Fall sollte man in so einem Moment in die Überzeugung verfallen, dass Tierheimhunde eben auf Grund ihrer Vorgeschichte immer eine Altlast im Verhalten mit sich bringen. Auch bei einem Welpen vom Züchter läuft im späteren Zusammenleben nicht immer alles so, wie der Besitzer es erwartet und geplant hat. Das Leben kann sich immer anders entwickeln. Deshalb sollte man fair bleiben und solche Entwicklungen nicht dem Tierheimaufenthalt anlasten.
    Auch sollte man nicht zu ungeduldig sein, wenn man auf Veränderungen hinarbeitet. Es bedarf oftmals einiger Zeit und auch viel Fingerspitzengefühl, um bleibende Trainingserfolge verbuchen zu können. Das gilt für alle Hunde ungeachtet ihrer Herkunft.
    Auf keinen Fall sollte man sich hinreißen lassen und trotz allen Gegenbeweisen auf die Dankbarkeit seines Hundes warten und hoffen, dass sich Schwierigkeiten von alleine geben werden, wenn man den Hund nur genug liebt. Ein Hund hat das Recht, in seiner ganzen Persönlichkeit wahrgenommen und anerkannt zu werden. Dazu gehören auch die Probleme, die er hat. Man sollte nicht versuchen, über diese einfach hinwegzusehen und das dann Liebe oder Akzeptanz nennen, sondern man sollte sich bemühen, diese gemeinsam mit dem Hund zu lösen und aufzuarbeiten. Nicht nur der Mensch kann unter Problemen leiden, auch für den Hund können manche Dinge höchst unangenehm sein. Diese Schwierigkeiten „in Liebe“ zu übersehen, bedeutet , den Vierbeiner in seiner unangenehmen Lage festsitzen zu lassen.
    Egal wie lange man seinen Hund bereits kennt, woher man ihn hat und wie lange er Einen schon durchs Leben begleitet, die Beziehung zu ihm sollte nie selbstverständlich sein. Sie ist etwas, das man durch Achtung und Verständnis für die Bedürfnisse des Tieres weiter erhalten und vertiefen sollte. Es können

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