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Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie

Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie

Titel: Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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sein Vater in der Gegend eine Geschäftsidee realisieren wolle. Zak und Quinn hatten sich angefreundet, weil ihre Väter sich gut kannten, und Zak würde ab Herbst ebenfalls auf die Drysdale gehen. Zak sah traumhaft aus, so viel stand fest, aber Marina war hin und wieder ein seltsamer Ausdruck auf seinem Gesicht aufgefallen, der sie beunruhigte. Sie hatte dann das Gefühl, als könne er in sie hineingucken. In diesen Momenten erinnerten seine Augen an die eines Raubvogels, ihnen entging nichts. So umwerfend sie ihn auch fand, sie würde auf der Hut sein.
    Flora und Sky verputzten ihr Frühstück und grübelten jede für sich über die gelben Augen nach und ob sie ihren Schwestern davon erzählen sollten. Jetzt schien gerade kein guter Zeitpunkt zu sein. Etwas später räumten sie die Küche auf und verabschiedeten sich voneinander. Mum brachte Sky zum Zahnarzt. Flora ging zu den Ställen, um den Kaninchen und Meerschweinchen Futter und Wasser zu geben. Sich um die Tiere zu kümmern war eine weitere Sache, die Flame und Marina in letzter Zeit nicht mehr mit großer Begeisterung übernahmen. Die jüngeren Schwestern jedoch hingen sehr an ihren Tieren und erledigten diese Aufgabe daher gern. Flora setzte die Meerschweinchen in ihren langen, aus Draht gefertigten Auslauf auf dem Rasen und hockte sich neben sie, um ihnen dabei zuzusehen, wie sie am Gras knabberten.
    In diesem Moment begannen ihre Finger zu kribbeln. Sie blickte verwundert auf ihre Hände, ballte und streckte die Finger, schüttelte sie aus. Waren sie eingeschlafen? Nein, sie kribbelten zweifellos. Sie sah plötzlich Sky vor sich, wie sie durch die Nacht schwebte. Was sie darum geben würde, so durch die Luft zu fliegen!
    In ihrer Tasche piepste der magische Stein. Sie holte ihn hervor. Er schimmerte in einem wunderschönen, strahlenden Blau. Und da wusste Flora mit absoluter Gewissheit, dass ihre magischen Kräfte nach ihr riefen. Das Kribbeln in ihren Fingern war ihre erwachende Erdmagie. Sie war lebendig und wollte genutzt werden. Das blaue Schimmern des magischen Steins schien das zu bekräftigen.
    Während sie so auf dem Rasen saß, dachte Flora daran, wie sehr Grandma stets betont hatte, die Schwestern sollten keinen Unfug mit ihren Kräften treiben. Magische Kräfte, hatte sie gesagt, durften nur benutzt werden, um Gutes zu tun. Aber jetzt waren seltsame Wesen im Wilden Wald, und ihre Magie wurde gebraucht – warum sonst sollten ihre Finger kribbeln und der Stein aufleuchten? – und sie würde keinen Unfug treiben. Flora dachte über die Verantwortung nach, die es mit sich brachte, magische Kräfte zu haben. Eine ganze Weile betrachtete sie das schimmernde Leuchten des Steins und spürte dem Kribbeln in ihren Fingern nach. Dann fasste sie ihren Entschluss: Sie würde ihre magischen Kräfte trainieren.
    Während Sky über die Macht verfügte, Dinge in die Luft zu heben – und nun auch sich selbst –, besaß Flora die Macht, Dinge zu bannen. Wenn sie mit dem Finger auf jemanden deutete, konnte derjenige sich nicht mehr rühren. Es war, als wären ihm Wurzeln gewachsen. Ob Mensch, Tier oder nur Gegenstand, es klappte stets. Als Flora sich vom Rasen erhob und auf das Camp zuging, überlegte sie, was wohl passieren würde, wenn sie ihre Magie bei der schemenhaften Gestalt im Unterholz anwandte. Vielleicht gelänge es ihr, denjenigen erstarren zu lassen, aber was dann? Es wäre unklug, dem Eindringling allein im Dunkeln gegenüberzutreten.
    Als Flora schließlich das Camp erreichte, kribbelten ihre Finger so stark, dass es unangenehm wurde. Was könnte sie mit einem bindenden Zauber belegen?, grübelte sie, sich nach allen Seiten umsehend. Würden ihre Kräfte jetzt stärker sein, so wie Sky es von ihren berichtet hatte? Und falls es so war, wie würde sich das zeigen? Ihr Blick fiel auf zwei Tauben, die in einiger Entfernung hoch oben auf dem Ast einer Eiche mit den Flügeln schlugen. Offenbar eine Revierauseinandersetzung. Flora deutete mit dem rechten Zeigefinger auf eine der beiden Tauben und rief ihre Magie herbei. Wuuusch! Sie spürte, wie sie als große Welle durch ihre Hand brandete und aus ihrem Finger schoss – und die Taube schien augenblicklich mit dem Ast verwachsen zu sein. Flora zeigte auf die zweite Taube und wuuusch! strömte die Magie aus ihr heraus und bannte den Vogel an den Ast. Beide Tauben waren wie festgefroren.
    Flora erkannte, dass ihre Kräfte sich tatsächlich verändert hatten: Bisher hatten sie nie über eine so große

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