Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie
Lachen aus. »Glaubst du tatsächlich, sie würden davon wissen wollen? Sie sind viel zu sehr mit ihren Jungs beschäftigt, um sich noch für Magie zu interessieren.«
Flora setzte sich auf. »War das gerade denn Magie? Ich weiß, es war seltsam, aber muss es sich deshalb gleich um Magie gehandelt haben?«
»Es hat sich wie Magie angefühlt«, sagte Sky leise.
Floras Miene verdüsterte sich. »Ich hoffe, es ist keine dunkle Magie.«
Sky seufzte und stützte das Kinn in die Hand. »Zumindest war es nicht das, was ich einen herrlichen Zauber mit guten Feen und Funkeldingen nennen würde.«
»Aber warum gerade jetzt?«, fragte Flora. »Und wo kommt sie her? Glendas Magie hat sich zum Guten gewandelt. Seit fast zwei Jahren ist alles ruhig auf Cantrip Towers. Wieso sollte jetzt irgendwer anders dunkle Magie benutzen?«
»Ganz Cantrip Towers ist magisch«, sagte Sky. »Sidney hat mir das erzählt, und ich spüre tief im Inneren, dass es wahr ist.«
Floras Miene war nachdenklich. »Also zieht diese Magie andere Magie an, vielleicht auch böse Magie …«
»Ich frage mich, ob es mit der Gestalt zusammenhängt, die ich auf der anderen Seite der Mauer gesehen habe«, sagte Sky. »Was hat er oder sie dort gemacht?«
»Mrs Duggery hat immer zu uns gesagt, es gäbe keine Zufälle.«
Sky nickte. »Nichts geschieht zufällig.« Die Schwestern lächelten. Diese Redensart gehörte zu ihren Lieblingssprüchen.
»Ich wüsste zu gern, wozu Mrs Duggery uns jetzt geraten hätte«, sagte Flora.
Sky schürzte die Lippen und dachte einen Moment nach. »Sie hätte uns geraten, der Bedrohung die Stirn zu bieten, dabei einen kühlen Kopf zu bewahren und uns auf unsere Stärken zu besinnen.«
»Und Grandma?«
»Ich denke, sie würde dasselbe sagen.«
»Ich frage mich, wann sie wohl zurückkommen wird. Ob ihre kranke Freundin sie noch lange braucht?«
Sky schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Aber wenn wir der Bedrohung entgegentreten wollen, werde ich einen weiteren Nachtflug unternehmen müssen, da wir die Augen bei Tageslicht nicht sehen können. Ich weiß, du möchtest nicht, dass ich noch mal fliege, aber wie sollen wir sonst etwas herausfinden?«
Flora verzog das Gesicht. »Das habe ich mir auch schon überlegt. Oder wir könnten in den Wilden Wald gehen, sobald es dunkel ist.«
Sky schnaubte. »Nein, danke!«
»Wenn du einen weiteren Flug unternehmen willst, werden wir wieder im Wohnwagen schlafen müssen. Bist du dir sicher, dass du draußen übernachten willst, während diese Dinger sich hier herumtreiben?«
Skys Gesicht war immer noch bleich. Sie dachte eine Weile nach, dann sagte sie: »Archie wird uns beschützen.«
»Aber vielleicht knurrt er die ganze Nacht und wir haben Riesenschiss und können nicht schlafen.«
Die Schwestern schwiegen. Dann sagte Flora: »Wir könnten versuchen, das mit den Augen einfach zu vergessen.«
»Glaubst du, das sollten wir?«
»Nein, das glaube ich nicht. Ich habe nur an das trübe gelbe Licht gedacht.«
»Du hast ein schlechtes Gefühl?«
Flora nickte.
»Ich auch«, sagte Sky. »Aber ich glaube, es ist einen weiteren Flug wert herauszufinden, ob die Augen immer noch da sind.«
»Na schön, wir übernachten noch eine Nacht mit Archie im Wohnwagen und du unternimmst einen kurzen Flug. Einverstanden?«
Sky nickte. »Einverstanden.«
Flora stand auf. »Jetzt ist es Zeit, ein paar Käsetoasts über dem Feuer zu rösten. Ich bin hungrig. Was ist mit dir?«
»Ich könnte einen ganzen Berg davon verdrücken«, sagte Sky und stand ebenfalls auf. Dann waren sie eine Weile mit dem Lagerfeuer und Essen beschäftigt.
In dieser Nacht wandte Flora einen leichten Zauber bei Archie an, damit er nicht bellen würde, wenn sie ihn im Wohnwagen zurückließen. Sobald er sich ein Plätzchen zum Schlafen gesucht hatte, schlichen die Schwestern ins Freie. Im Schatten einer großen Eiche vor Blicken aus dem Haus geschützt, hob Sky ab und flog hinauf in den Himmel. Flora blickte ihr neidisch hinterher. Ich wünschte, ich könnte das auch, dachte sie, als sie ihre Schwester durch die Luft segeln sah.
Sky brauchte nicht lange, um über den Wilden Wald zu fliegen und die gelben Augen zu entdecken, die von dort zu ihr hochsahen. Sobald sie sie bemerkte, verspürte sie dasselbe Angstgefühl wie in der Nacht zuvor. Dann erhaschte sie einen kurzen Blick auf eine Gestalt zwischen den Bäumen. Rasch ließ sie sich in den Sinkflug fallen und landete hinter der großen Eiche, wo Flora auf sie
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