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Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie

Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie

Titel: Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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hinausblickte, presste Flame Cantrip die Lippen aufeinander und spürte, wie ihr Herzschlag sich beschleunigte. Etwas, das sie nun schon eine ganze Weile in den hintersten Winkel ihres Bewusstseins verbannt hatte, drängte mit aller Macht hervor – und das passte ihr überhaupt nicht. Flame hatte sich bemüht, ihre magischen Kräfte zu ignorieren, ihr Leben drehte sich inzwischen um Quinn und ihre Freunde. Die Magie konnte nicht Teil ihres Lebens sein, solange sie einen Freund hatte, dem sie davon nichts erzählen durfte. Das hatte sie sich jedenfalls eingeredet. Jetzt, da sie auf diese seltsamen gelben Augen hinunterblickte, überkam sie die Ahnung, dass sie den Teil von ihr auf den Plan rufen würden, den sie zu vergessen versucht hatte. Mehr noch, sie hatte das starke Gefühl, dass Cantrip Towers womöglich beschützt werden musste.
    Und noch etwas beschäftigte Flame: Warum waren diese Wesen gerade jetzt aufgetaucht? Was war geschehen, das sie herbeigerufen hatte? Ihre Intuition war plötzlich hellwach und sie drehte sich zu Flora und Sky um und flüsterte: »Hat eine von euch ihre magischen Kräfte benutzt?«
    Flora schnappte überrascht nach Luft. »Wie kommst du darauf?«
    »Nichts geschieht zufällig«, erwiderte Flame. »Das letzte Mal, das wir überfallen wurden, war, als du an deinem neunten Geburtstag deine Kräfte bekommen hast, Sky. Das war auch der Tag, an dem Glenda hergezogen ist. Also, hast du nun, Sky?«
    Sky sah schweigend aus dem Fenster.
    »Gib Sky nicht die Schuld«, bat Flora.
    »Einverstanden, aber ich möchte trotzdem wissen, ob sie ihre Kräfte benutzt hat.«
    Sky schwieg beharrlich. Die Schwestern spürten, wie die Spannung zwischen ihnen wuchs, und lösten sich voneinander. Marina sagte leise: »Können wir bitte in meinem Zimmer darüber reden? Es ist eiskalt hier oben.«
    Sie schlichen nach unten in Marinas Zimmer. Diese schaltete die Nachttischlampe ein. Dann kuschelte sie sich mit Flora und Sky unter ihre Bettdecke. Flame setzte sich auf den Stuhl, der neben dem Bett stand, und flüsterte Sky zu: »Erzähl mir, was los ist.«
    Skys Miene verfinsterte sich, als sie Flame ansah. »Du siehst aus wie eine Oberlehrerin. Ständig kommandierst du uns rum.«
    Flame verzog das Gesicht, als wolle sie Hallo?! sagen. Marina seufzte, weil ihr bewusst war, wie schwer es war, Flame zu stoppen, sobald sie das Gefühl hatte, einer Sache auf der Spur zu sein.
    »Flame, hör auf damit – es ist zu spät zum Streiten«, sagte Flora, die Hand abwehrend gehoben. »Hör Sky einfach nur mal zu.«
    Sky begann damit, von ihren Flugübungen zu erzählen, worauf Flame mit Entsetzen reagierte. Wütend flüsternd stritten sich die älteste und die jüngste der Schwestern über das Experimentieren mit ihren Kräften und was passieren würde, wenn ihre Mutter es herausfände, bis Marina dazwischenging und Flame befahl, die Klappe zu halten. »Um Himmels willen, hör dir an, was Sky zu sagen hat!«
    Flame lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Doch Sky weigerte sich, weiterzuerzählen. Also ergriff Flora das Wort, sie berichtete, wie sie Sky durch die Nacht hatte segeln sehen und wie neidisch sie in dem Moment auf die Luftmagie ihrer Schwester gewesen war.
    Marina lächelte Sky stolz an. »Bist du wirklich geflogen?«, fragte sie flüsternd. Sky nickte grinsend und sie kuschelten sich enger aneinander.
    Flame funkelte Sky wütend an. »Ich wusste es«, knurrte sie. Sky funkelte zurück. Dann erzählte Flora leise, dass Skys Flug auf die gelben Augen aufmerksam machte, und sie alle dankbar sein sollten.
    »Und ich habe eine Gestalt zwischen den Bäumen entdeckt«, fügte Sky hinzu.
    Flame und Marina wechselten alarmierte Blicke.
    »Wann?«, fragte Flame an Sky gewandt.
    »Samstag- und Montagnacht.«
    Flames Stirnrunzeln verwandelte sich in offene Wut. »Wie oft bist du geflogen, Sky?«
    Sky kreuzte die Arme vor der Brust und reckte die Nase in die Luft. »Vier Mal.«
    »Ich war bei Skys viertem Flug dabei«, sagte Flora. »Sie hat überprüft, ob die Augen noch da sind.«
    »Hast du je daran gedacht, was Grandma dazu sagen wird?«, empörte sich Flame.
    »Könnten wir das bitte später besprechen, Flame?«, sagte Marina. »Sky, wen hast du gesehen?«
    »Ich weiß nicht, wer es war«, erwiderte Sky. »Ich konnte nur eine große, schemenhafte Gestalt erkennen.«
    Flame atmete hörbar aus. »Nun, das macht es komplizierter.«
    »Ja«, sagte Marina zustimmend.
    »Ich frage mich, ob

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