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Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie

Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie

Titel: Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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Seite. »Was ist das für ein Geräusch?«
    »Welches Geräusch?«, flüsterte Flora.
    »Es hört sich an wie Stricknadelgeklapper«, sagte Marina.
    »Oder wie Insekten«, sagte Flame. »Die Geräusche, die man hört, wenn es ein ganzer Schwarm ist, meine ich. Es klingt ein bisschen so.«
    Marina schauderte. »Insekten? Glaubst du, bei ihnen handelt es sich um irgendeine Art von Insekt?«
    Flora betrachtete die gelben Augen. »Ich weiß nicht, aber ich glaube nicht, dass sie Gutes im Sinn haben.«
    »Sie jagen mir jedenfalls Schauer über den Rücken«, fügte Marina hinzu.
    In der Dunkelheit bewegten sich die gelben Augenwesen immer weiter auf sie zu. Flame holte tief Luft. »Sie sehen uns hier stehen, aber das hält sie nicht auf.«
    »Werden sie uns weh tun?«, fragte Sky.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Flame.
    »Was sind das nur für Kreaturen?«, flüsterte Sky. Sie legte sich eine Hand über ihre Nase und stieß hervor: »Bäh, dieser Gestank …«
    Flame suchte die Bäume und den Rasen ab. »Sieht eine von euch die Gestalt, von der ihr erzählt habt?«
    Sky und Marina blickten sich um. »Nein«, erwiderten sie dann.
    Flora richtete ihre Aufmerksamkeit derweil auf den magischen Stein, der auf ihrer ausgestreckten Handfläche lag. Er pulsierte langsam und verströmte ein fahles gelbes Licht. »Seht ihr das?«, flüsterte sie. Ihre Schwestern wandten sich mit ernsten Mienen zu ihr um und ihre Augen weiteten sich erschrocken.
    »So hat er doch früher nie geleuchtet«, wisperte Marina.
    »Ich denke, der Stein will uns damit sagen, dass die Wesen böse Magie in sich tragen«, flüsterte Flora.
    Mit hämmernden Herzen rückten die Cantrip-Schwestern noch enger zusammen.
    »Die Augen sind auf jeden Fall näher gekommen«, flüsterte Marina.
    Sky wich ein paar Schritte zurück, um Luft zu schnappen, die Hand noch immer über die Nase gepresst.
    Flora steckte den magischen Stein in ihre Hosentasche und wandte sich Flame zu. »Was machen wir jetzt?«
    Flame zögerte, weil sie plötzlich das Gesicht ihrer Mutter, dann Quinns vor sich sah. Wie würde sie das hier geheim halten? »Wir haben Mum versprochen, dass wir unsere Kräfte nicht mehr benutzen würden«, flüsterte sie.
    Flora sagte: »Ich weiß, Flame, aber wir müssen versuchen, diese Kreaturen daran zu hindern, näher zu kommen. Sie könnten versuchen, ins Haus zu gelangen.«
    »Wir könnten probieren, auf sie zu zu rennen und sie zu verscheuchen«, sagte Flame. Doch schon während sie es aussprach, war ihr klar, dass das niemals klappen würde. Flora hatte recht: Hier waren üble Absichten im Spiel.
    Flame und Flora sahen sich an. »Wir müssen Cantrip Towers beschützen«, sagte Flora.
    »Und uns«, flüsterte Marina.
    Sky warf ein: »Sie hat recht, Flame.«
    »Aber wir haben es versprochen«, sagte Flame.
    Die anderen warteten. Flame überlegte fieberhaft. Es ging nicht nur um Mum oder Quinn – plötzlich hatte sie das Gefühl, wieder dreizehn zu sein. Bilder vom Kampfe gegen Glenda schossen ihr durch den Kopf. Sie hatte gedacht, sie habe mit der Magie abgeschlossen, aber hier war sie, fünfzehn Jahre alt und im Begriff, ihre magische Kraft des Feuers einzusetzen. Ihre Freundin und Cousine Verena, die selbst magische Kräfte hatte, würde es verstehen, aber was würden ihre restlichen Freunde sagen, falls sie es herausfanden? Würde sie je ganz dazugehören? Und Quinn?
    »Flame?«, flüsterte Marina.
    Jetzt ist nicht die Zeit, herumzustehen und zu grübeln, dachte Flame. Es ist Zeit, zu handeln. Sie drehte sich zu Flora um. »Kannst du diese Dinger bannen?«
    Flora nickte und stellte sich etwas abseits von den anderen hin, so dass sie den gelben Augen gegenüberstand. Entschlossen hob sie die Arme an und streckte die Hände aus. Dann rief sie ihre Erdmagie herbei und sandte einen gewaltigen Magieblitz aus. Als er aus Floras Fingern schoss, schlossen sich die gelben Augen und das seltsame Geräusch verstummte. Einen Moment war alles dunkel und still. Die Cantrip-Schwestern hielten den Atem an und warteten. Dann, eins nach dem anderen, öffneten sich die gelben Augen wieder … und krochen weiter auf die Mädchen zu. Ungläubig sahen die Schwestern sich an.
    Flora war ratlos. Die Magie hatte sich so stark angefühlt – stärker als je zuvor –, aber sie hatte die Wesen nicht an die Erde gebunden. »Ich werde es auch einmal versuchen«, sagte Sky und trat vor. Alle Macht sammelnd, die ihr zur Verfügung stand, sandte sie den stärksten Wind aus, den sie

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