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Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie

Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie

Titel: Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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heimlich mit Eimern voller Felslinge davonzustehlen brauchten.
    »Die anderen schlafen alle noch fest«, berichtete Flame ihren Eltern.
    »Ihr alle scheint in letzter Zeit ständig müde zu sein«, sagte Mum.
    »Das liegt daran, dass wir so schnell wachsen«, erwiderte Flame und schob sich eine Gabel voll Rührei in den Mund.
    »Oder ihr seid bloß so erschöpft, weil ihr den ganzen Tag eure Handys anstarrt«, sagte Dad.
    »Davon bekommen wir nur viereckige Augen.«
    »Hm«, machte Dad zustimmend und sagte zweifelnd: »Ich bekomme in letzter Zeit kaum noch ein Wort aus Marina und dir heraus – ihr drückt euch beide die Nasen am Handydisplay platt und grunzt, wenn ich euch etwas frage.«
    »Wir versuchen nur, Energie einzusparen, damit wir ordentlich wachsen«, sagte Flame grinsend. Mum lachte.
    Dad seufzte theatralisch. »Töchter – wer sich das antut, braucht starke Nerven, hm?«
    Sobald sie aufgegessen hatte, rannte Flame nach oben, um ihre Schwestern aufzuwecken. »Aufwachen, du Schlafmütze«, sagte sie zu jeder, schüttelte sie leicht und zog in allen Zimmern die Vorhänge auf. Marina und Sky stöhnten schlaftrunken. Flora war augenblicklich hellwach. Eine halbe Stunde später, kurz nachdem Mum das Haus verlassen hatte, versammelten sich die Mädchen in der Küche. Flame machte ihren Schwestern Rührei und Toast. Dermaßen gestärkt wurden auch Marina und Sky wacher.
    Nach dem Gewitter vom Vorabend war die Luft merklich kühler geworden. Auf dem Rasen lag eine dicke Tauschicht und den vier Schwestern schlug ein Hauch von Herbst entgegen, als sie ums Haus zu den Felslingen gingen. Nun, da die Schlacht hinter ihnen lag, fiel es ihnen schwer, sie anzusehen. Flora warf einen Blick in die Eimer und rümpfte die Nase. »Teufel auch, sind die widerlich«, sagte sie. »Wisst ihr, woran sie mich erinnern?«
    »Woran denn?«, fragte Sky, die neben ihr stand und die Nase krauszog.
    »An diese Käfer, die nachts rauskommen und die Schnecken fressen. Sie heißen schwarze Moderkäfer. Sie beißen, wenn man nicht aufpasst, und heben den Hinterleib wie ein Skorpion, wenn sie sich bedroht fühlen.«
    Sky nickte. »Ich weiß, welche du meinst.«
    »Du hast recht«, sagte Flame. »Sie sehen ihnen ein bisschen ähnlich, aber die Felslinge sind viel größer.«
    »Und Moderkäfer haben nicht diese sonderbaren gelben Augen«, sagte Flora.
    Sky schauderte. »Seht euch mal den Schleim in diesem Eimer an – er ist grün.«
    »Vielleicht ist das der Koboldteil von ihnen«, sagte Flora.
    »Es ist einfach ekelhaft«, sagte Sky und wandte sich ab.
    Marina hob ihre behandschuhten Hände. »Ich fasse sie auf keinen Fall an. Ich komme mit euch, aber ich … fasse … sie … nicht … an!«
    »Es ist erstaunlich, wozu Menschen fähig sind, wenn ihnen keine andere Wahl bleibt«, grinste Flame, aber Marina behielt die Hände abwehrend in die Höhe gestreckt. »Okay, dann geh in den Schuppen und hol einen Spaten, damit wir das Loch groß genug machen können, um die fiesen Viecher reinzuschütten«, sagte Flame.
    Marina ging über den Rasen davon, das Handy in der Hand und den Blick darauf geheftet, während sie ihre Nachrichten las.
    Mit dicken Gartenhandschuhen ausgerüstet, trugen Flame, Flora und Sky die Eimer über den Rasen auf den Wilden Wald zu.
    Flora sah zum Himmel hoch. »Die Luft fühlt sich heute kühler an.«
    »Ja und die Bäume tragen bereits ihr Spätsommerkleid«, sagte Flame.
    »In ein paar Wochen werden wir wieder zur Schule gehen.«
    »Zusammen mit Zak«, erinnerte Sky die anderen.
    Sie blieben stehen und wandten sich um, als Marina ihnen zurief: »Brauchen wir nicht eine Leiter, um über die Mauer zu kommen?«
    Flame zog eine Grimasse. »Natürlich!«, sagte sie. »Das Loch ist auf dem Weg auf der anderen Seite der Mauer. Das hatte ich ganz vergessen.«
    Flora lachte. »Mit einer Leiter kommen wir nie im Leben über eine vier Meter hohe Mauer – und wir bräuchten eine zweite auf der anderen Seite.«
    Flame stellte ihre Eimer ab und kaute nachdenklich auf der Unterlippe.
    Marina kam zu ihnen gelaufen. »Was ist denn?«, fragte sie.
    »Wir kommen nicht über die Mauer«, erklärte Flora. »Sie ist zu hoch.«
    »Wir könnten außen herum laufen, bis wir die Stelle auf dem Weg finden«, sagte Flame.
    »Das ist furchtbar weit, wir würden eine Ewigkeit brauchen«, hielt Marina dagegen. »Und wir wissen nicht, wie lange Mum noch weg sein wird.«
    »Und es würde bedeuten, dass wir das Grundstück verlassen müssten«,

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