Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vier zauberhafte Schwestern

Vier zauberhafte Schwestern

Titel: Vier zauberhafte Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
Vom Netzwerk:
an ihm vorbeikamen. Keiner wusste, wer diese Tradition begonnen hatte. Dad konnte sich daran erinnern, dass es bereits Brauch gewesen war, als er noch ein kleiner Junge war. Und Grandma wusste zu berichten, dass Grandad erzählt hatte, er habe es als junger Bursche auch schon getan.
    »Gute Nacht, Sidney!«, sagten alle vier Schwestern und nahmen mit viel Schwung die erste Treppenstufe, während sie sich an dem runden Kopf des gedrechselten Pfostens am Fuß der Treppe festhielten. Dann rannten sie die ausladenden Mahagonistufen hinauf.
    Die Schwestern jagten um die Wette bis in den zweiten Stock und stritten sich anschließend, wer als Erste ins Badezimmer durfte. An diesem Abend gewann Flora. Grandma folgte ihnen in einem gemächlicheren Tempo.
    Cantrip Towers war ein so großes Haus, dass jede der Schwestern ein eigenes Zimmer im zweiten Stock besaß. Mum und Dad hatten ihr Schlafzimmer auf der ersten Etage. Und auch Grandma bewohnte dort zwei Räume: ein Schlafzimmer und ein Wohnzimmer mit einem eigenen Fernseher, für die Momente, in denen sie etwas Ruhe und Frieden brauchte.
    An diesem Abend duschten Flame, Marina und Flora im Badezimmer am einen Ende des Flures, während Grandma für Sky in dem am anderen Ende ein Bad einließ.
    »Erzählst du uns heute eine Geschichte, Grandma?«, fragte Sky.
    »Ja«, Grandma lächelte. »Aber lass uns dich erst sauber schrubben.«
     
    Bald darauf saß Sky eingehüllt in ein riesiges Handtuch im Badezimmer und plauderte mit Grandma. Flora lugte durch den Türspalt in den Raum hinein. »Ich bin fertig«, sagte sie. Ihr kurzes braunes Haar war zerzaust und feucht.
    »Grandma wird uns eine Geschichte erzählen!«, sagte Sky. »Auf welchem Bett willst du sitzen, Grandma?«
    »Heute werde ich auf deinem sitzen, mein kleiner Kobold. Na los, lass uns diese Füße hier abtrocknen. Vergiss nicht, deine Zähne zu putzen, Flora.«
    »Wir sind gar nicht mehr zu den Schnecken zurückgegangen!«, sagte Marina zu Flame, als sie den Flur zu Skys Zimmer entlanggingen.
    »O Mist, das habe ich ganz vergessen, mit der Probe und allem«, erwiderte Flame.
    »Ich hoffe, sie sind nicht zurück in den Gemüsegarten gekrochen«, sagte Marina besorgt.
    »Vielleicht hat sie der Schneckenexpress abgeholt, oder sie sind von einem verrückten Wissenschaftler gefangen worden«, witzelte Flame.
    »Ha, ganz genau! Und morgen früh sind wir alle im Fernsehen!«, sagte Marina lachend.
     
    Zur selben Zeit, als Flame und Marina den Flur zu Skys Schlafzimmer entlanggingen, krochen die Schnecken einige Kilometer entfernt im Labor der Universität in einem riesigen gläsernen Terrarium herum.
    Dr. Phil Lemon telefonierte. Er war sehr aufgeregt und wedelte mit den Armen in der Luft herum, während er redete. »Ja, ich bin mir absolut sicher, dass es diese Art ist«, sagte er. »Ich sehe dich dann morgen früh!« Er legte den Hörer auf. »Wir werden schon bald berühmt sein, meine Schönen!«, sagte er zu den Schnecken. Aber die Schnecken beachteten ihn nicht.

Grandma, die Primaballerina

    Fünf Minuten später steckte Sky in ihrem pastellrosa Pyjama unter ihrer pinkfarbenen Bettdecke. Flame, Marina und Flora saßen in ihren Nachthemden in einer Reihe nebeneinander auf dem Bett. Sie lehnten an der Wand. Grandma hatte sich an das Bettende gesetzt.
    »Also, was ist heute passiert?«, fragte sie und sah ihre Enkelinnen eine nach der anderen prüfend an.
    »Was denn? Das mit den Schnecken?«, fragte Marina zurück.
    »Ja.« Grandma nickte.
    Die Schwestern mussten lachen, auch Grandma lächelte.
    »Es war so lustig!«, quietschte Sky. Sie streckte ihre kleinen Hände mit den niedlichen Grübchen nach oben. »Ich habe sie durch die Luft fliegen lassen.«
    »Gib acht«, sagte Grandma, nahm Skys Hände und legte sie zurück auf die Bettdecke.
    »Flora rannte mit einem Eimer im Garten herum und sammelte die fliegenden Schnecken ein, und sie versuchten aus den Eimern zu kriechen«, fuhr Sky fort. Ihre Hände imitierten die sich windenden Schnecken. »Dad hätte jede Minute zurück sein können, also ließ ich die Schnecken über die Mauer sausen. Die ist ja sooo hoch!«
    Marina krümmte sich vor Lachen. »Dad hat ganz knapp verpasst, die Schnecken durch die Luft fliegen zu sehen. Das war wirklich lustig! Und dann hat er Flora gefragt, was passiert sei, und sie wusste gar nicht, was sie antworten sollte!«
    »Was hast du ihm erzählt, Flora?«, fragte Grandma.
    »Ich habe gesagt, wir hätten die Schnecken in die Eimer getan

Weitere Kostenlose Bücher