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Vier zauberhafte Schwestern

Vier zauberhafte Schwestern

Titel: Vier zauberhafte Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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würde sie den Lehrern erklären, dass Flame einen Streit provoziert hatte. Das war jedenfalls ihr Plan.
    Aber als ob sie Verenas Gedanken lesen könnte, hatte Flame plötzlich die Eingebung, dass sie Verena nicht zeigen durfte, wie wütend sie war. Sie war gerade im Begriff etwas zu sagen, als sie das hatte, was ihr Vater einen Pling-Moment nannte.
    Ein Pling-Moment ist ein Moment, in dem man etwas sehr Bedeutendes versteht und nicht tut, was man eigentlich gerade tun wollte, oder in dem man sich entscheidet, etwas zu tun, was man bis dahin gar nicht hatte tun wollen. Egal, wie rum, es ist ein Moment plötzlicher Einsicht, und man tut das Gegenteil von dem, was man ursprünglich vorhatte.
    In einem Pling-Moment tut man immer das Richtige, hatte Dad gesagt.
    Als Flame Cantrip das
Pling
in ihrem Hinterkopf spürte, wusste sie, dass sie besser gar nichts erwiderte, dass sie nicht versuchen sollte, die Sache mit den Schnecken zu erklären oder Ausflüchte zu erfinden. Sie würde sich nur darin verstricken. Die vier Schwestern hatten Magie benutzt, um mit der Schneckeninvasion fertig zu werden, und das durfte niemand herausfinden. Flame wusste instinktiv, dass sie vorsichtig sein musste.
    Alle warteten. Verena hob ihre linke Augenbraue und blickte Flame fragend an.
    Flame Cantrip sah Verena an – und sagte gar nichts. Ihr Gesicht war entspannt, ihr Atem ging normal. Sie fühlte sich plötzlich schrecklich erwachsen. Sie lächelte Verena zu, dann drehte sie sich um und schritt über den Gang davon.
    »Puh, Flame!«, sagte Pia, die ihr auf dem Fuße folgte.
    Später, im Matheunterricht, spürte Flame, dass Verena sie von Zeit zu Zeit prüfend musterte, und ignorierte es.
    Während der Mittagspause entdeckte Flame Marina vor dem Speisesaal. Die beiden Mädchen gingen den Flur entlang, um sich ungestört zu unterhalten, während die Schüler der Drysdale an ihnen vorbeirauschten.
    »Ich hatte eine Begegnung mit Verena Glass«, sagte Flame. »Alle wissen das mit den Schnecken und glauben, wir hätten etwas zu verbergen.«
    »Die Tolver Zwillinge haben uns erzählt, dass sie die Schnecken über unsere Mauer geschmissen haben«, sagte Marina und warf ihre schwarzen Locken zurück.
    »Was?« Flame wandte sich Marina zu, um ihr direkt ins Gesicht zu blicken. »Und was ist, wenn sie ihren Mund nicht halten?«
    »Ich habe ihnen mit der Polizei gedroht, falls sie irgendetwas erzählen«, sagte Marina.
    »Warum hast du ihnen nicht die Hölle heiß gemacht?«
    »Das habe ich, ja!«, gab Marina zurück. »Aber du weißt, wie sehr sie eine gute Story lieben.«
    »Sie werden reden!«, sagte Flame und zog die Augenbrauen zusammen. »Ich habe keine Ahnung, wie wir da wieder rauskommen sollen.«
    »Warum bist du sauer auf mich?«, fragte Marina, die ein sicheres Gespür für Flames Stimmungen besaß und plötzlich das Gefühl hatte, das alles sei ihre Schuld.
    »Ich bin nicht sauer auf dich«, widersprach Flame. »Ich bin einfach sauer. Vorhin hatte ich keine Ahnung, was Verena wusste oder was ich ihr sagen sollte. Sie ist so heimtückisch. Manchmal ist es sehr schwer, magische Kräfte zu haben und sie immer vor allen geheim halten zu müssen. Ich wünschte, ich wäre dabei gewesen, als ihr mit den Zwillingen gesprochen habt. Ich hätte ihnen gehörig Angst eingejagt!«
    »Ich habe ihnen genug Angst eingejagt!«, sagte Marina wütend. »Warum glaubst du immer, du bist die Einzige, die die Dinge regeln kann?«
    Flame traf diese Bemerkung, und sie verstummte.
    »Es ist komisch, über all das nicht mit Mum und Dad reden zu können«, sagte Marina leise.
    »Das ist es«, seufzte Flame.
    »Es wird schon alles gut gehen – solange niemand von unseren magischen Kräften erfährt«, sagte Marina. »Ich frage mich, was passieren würde, wenn Mum und Dad herausfänden, dass wir die Schnecken mit Magie gebändigt haben?«
    Flame biss sich auf die Lippe. »Ich weiß es nicht, aber ich denke, wir sollten ab sofort sehr genau überlegen, wann wir unsere Kräfte benutzen.«
    »Sky könnte uns in ernsthafte Schwierigkeiten bringen«, gab Marina zu bedenken.
    »Wir müssen sie gut im Auge behalten«, stimmte Flame zu.

Neuigkeiten und ein Albtraum

    Als die Schwestern am Montagnachmittag von der Schule nach Hause kamen, waren die Übertragungswagen verschwunden. Nach einer weiteren Musikprobe, die sehr gut verlief, setzte sich die Cantrip-Familie zum Abendessen.
    Dad war erpicht darauf, herauszufinden, welche Rolle die Mädchen bei der Entstehung des

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