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Viereinhalb Wochen

Viereinhalb Wochen

Titel: Viereinhalb Wochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Bohg
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rough first three months, but for some days now it’s been getting better slowly. Tibor is a loving, caring husband and does everything he can to make me feel better …
    We hope you’re all doing well or better, we love you and we continue to pray for you
    Den deutschen und amerikanischen Freunden sandten wir die freudige Mitteilung per E-Mail, doch für die Familien erschien uns die E-Mail als nicht persönlich genug, und unsere Eltern gehören nicht unbedingt zur Computer-Generation. Tibors Großvater, der auch in Berlin lebt, und Tibors Vater, der damals auf Besuch in der Stadt war, informierten wir sogar persönlich: Dem Opa und seiner Lebensgefährtin Heidi sowie meinem Schwiegervater überreichten wir unseren Brief auf der Terrasse seines Einfamilienhauses bei Kaffee und Kuchen. Tibors Vater las laut vor:
    »Lieber Opa …«
    Er stutzte und reichte den Brief an seinen Vater weiter.
    »Der ist für dich …«
    Er hatte nicht mitbekommen, dass er selbst es war, der hier als »Opa« angesprochen wurde, doch Heidi, die sich über dessen Schulter beugte und mitlas, begriff sofort. Intuitiv, wie Frauen eben sind, hatte sie zuerst auf das Bild gesehen und es als Ultraschallfoto erkannt. Mit einem Juchzen kam sie zu mir und umarmte mich, so fest sie konnte. Erst da begriffen die beiden Männer, was los war. Nun lachten auch Tibors Vater und Großvater. Abends beim Essen in einem chinesischen Restaurant sprach Opa besorgt über meine Eisenwerte, weil ich bis zu unserem letzten Besuch Vegetarierin gewesen war. Er wusste noch nicht, dass ich dank unserer Erdbeere inzwischen ab und an auch wieder meinen neu erwachten Heißhunger auf Fleisch stillte und dass meine Eisenwerte sehr gut waren.
    Der Opa in spe wollte sogar meinen Bauch streicheln.
    »Armin, ich habe noch keinen Bauch«, musste ich ihn lächelnd bremsen, »dafür ist es viel zu früh …«
    Es war, alles in allem, ein wunderbarer fünfter Hochzeitstag. Ein Tag der Freude.
    So sollte es auch die nächsten Tage weitergehen: Ein Gratulant nach dem anderen meldete sich am Telefon, eine Glückwunsch-E-Mail nach der anderen erschien auf meinem Handy. Manchmal musste ich das Telefon ein Stück weit vom Ohr weg halten, so laut und euphorisch waren die Glückwünsche.
    Am Wochenende nahmen wir eine Mitfahrgelegenheit nach Hof, in unsere frühere oberfränkische Heimat. Wir wollten das zwanzigjährige Jubiläum der Kirchengemeinde, der wir während unserer Hofer Zeit angehört hatten, nutzen, um unsere dortigen Freunde persönlich über meine Schwangerschaft zu unterrichten – allen voran das Pastorenehepaar Watson und Erika. In deren Küche hatten wir uns damals verlobt, und die beiden, er ein Amerikaner, sie eine Deutsche, hatten uns vor fünf Jahren getraut. Sie waren all die Jahre unsere wichtigsten Vorbilder in Sachen Ehe und Lebensführung gewesen und standen mit uns regelmäßig per E-Mail und Telefon in Verbindung.
    Unser erster Halt in Hof galt allerdings einem anderen befreundeten Ehepaar. Die beiden hatten selbst ein Neugeborenes, ein schreiendes kleines Bündel. Ich durfte das Baby nehmen, es gelang mir, es in den Schlaf zu wiegen.
    »Das schafft sonst nur die Hebamme«, sagte der frischgebackene Vater scherzend.
    Als ich kurze Zeit später das Baby vorsichtig auf Tibors Brust legte und der Kleine einfach weiterschlief, meinten die Eltern nur, wir hätten wohl schon gut Übung – für uns die perfekte Gelegenheit, sie einzuweihen in unser Geheimnis. Die Freude war riesig.
    Genauso groß war die Freude in unserer Gemeinde, als wir während der Jubiläumsfeier endlich den passenden Moment erwischten, um unsere Ansage zu machen.
    »Wir sind schwanger!«
    Erika und Watson waren zu Tränen gerührt. Rasch bildete sich ein Sog der Gefühle, dem wir uns nicht entziehen konnten. Die anderen Gemeindemitglieder standen um uns herum, die meisten Frauen weinten, die Männer gaben Tibor High-Five, es herrschte eine Riesenfreude. Am Sonntag sprach Watson in seiner Predigt auch über uns:
    »Wenn man keine Vision hat, kommt man nirgends an. Gute Beispiele für eine gelebte Vision sitzen hier mitten unter uns, als unsere Gäste, Constanze und Tibor. Als sich die beiden vor fünf Jahren bei uns in der Küche verlobten, fragte ich sie, was ihr Plan sei, etwa in fünf Jahren? ›Da wollen wir eine Familie sein‹, hatten sie damals gesagt … Ja, und dieses Jahr wird es so sein. Die Bohgs sind am nächsten Weihnachtsfest zu dritt. Ihre Vision ist Wirklichkeit

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