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Vilja und das Raeuberfest

Vilja und das Raeuberfest

Titel: Vilja und das Raeuberfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siri Kolu
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Lachanfall, als die anderen aus dem Auto die Kartons mit den Fleischklößchen oder den Frühkartoffeln herausholten. Im Lauf des Tages fragten mich manche, wo die versteckte Kamera sei. Ich ignorierte solche Sprüche, sodass die Räuberfamilie gar nicht erst auf die Gespräche aufmerksam wurde.
    » Bedauerlicherweise, meine Dame, ist das hier ab-so- LU T - er Ernst!«, brummte ich. » Sie wurden soeben elegant und stilvoll ausgeraubt!«
    Für das Abendessen der Räuberbergs erhielten die Überfallenen also eine Entschädigung, die ziemlich großzügig war. Denn der von Kaija und mir versteckte Notgroschen bestand nur aus großen Scheinen.
    Auf dem Weg zu unserem Abendlager – wir hatten vier erfolgreiche » Fräulein in Not«-Überfälle durchgeführt – bekam ich viele anerkennende Schulterklopfer und wurde ordentlich gelobt.
    » Die ist ja toll!«, schnaufte der Wilde Karlo gerührt, während er mich anschaute. » Pfiffig und irgendwie total gebildet. Und unsers!«
    » Vilja hat sie alle hinters Licht geführt, keiner hat uns verfolgt oder so«, sagte Gold-Piet mit glänzenden Augen. » Das ist bestimmt wieder irgendeine neue Methode. Bei dem Sommerfest kannst du ja vor den anderen eine Andeutung machen, Boss! Und mit einem geheimnisvollen Unterton sagen: › Wenn ihr auch so einen alles könnenden Geigenschlingel mit dabei hättet, dann könntet ihr’s uns ja nachmachen!‹ Die Pärnänen wird aus blankem Neid ihre Mütze fressen!«
    » In deren vom Eigenlob aufgequollenen Kopf passt doch eh keine Mütze rein …«, murmelte Hilda.
    » Na, dann eben Stützstrumpfhosen!«, schlug Kalle vor, woraufhin die gesamte Mannschaft in schallendes Gelächter ausbrach.
    » Warum fragst du immer nach den Portemonnaies?«, zischte Hele mir zu. Natürlich hatte sie mein Treiben bemerkt, sie wäre ja sonst auch nicht ihrem Ruf gerecht geworden.
    » Ich sammle die Kassenzettel der Leute«, log ich. » Es wäre nicht schlecht, alles aufzuschreiben, was die Leute, die bestimmte Automarken besitzen, eingekauft haben, und was es so bei denen zu klauen gibt. Dieses Wissen könnte uns noch von großem Nutzen sein!«
    » Sie baut ihr Markenzeichen aus!«, brüllte der Wilde Karlo total begeistert. » Ich hab’s zwar nicht ganz verstanden, aber tolle Idee!«
    Ich hoffte, dass auch Hele die Sache schnell vergessen und das Interesse daran verlieren würde. Nach einer Weile bemerkte ich aber, dass sie mich mit zusammengekniffenen Augen musterte. » Das ist gar nicht so dumm, die Raubobjekte im Auge zu behalten!«, sagte sie anerkennend und schien dabei an etwas ganz Bestimmtes zu denken. » Und irgendwie kriegst du die ja auch auf deine Seite. Was Schwindeln betrifft, bist du ganz schön frech. Wie kommt das?« Sie erhob sich von der Rückbank und rutschte auf die vorderen Sitze, um mit dem Wilden Karlo zu tuscheln. Sie schien überhaupt keine Schwierigkeiten mit ihrem Gleichgewichtssinn zu haben, obwohl Hilda den Räuberbus in einem Affenzahn lenkte.
    » Heeeeey, man darf nicht tuscheln, wenn man in Gesellschaft ist!«, protestierte Kalle.
    Die Unterhaltung wurde trotzdem nach einer kurzen Unterbrechung wieder fortgesetzt. Leider konnte ich nichts verstehen, nur folgende einzelne Worte schnappte ich auf: Punkt, Nerven, Schwindler.
    SCHWINDLER ???
    Die Besprechung endete. An Heles Miene sah ich, dass sie es geschafft hatte, den Wilden Karlo für eine knifflige Verschwörung zu gewinnen.
    » Mal schaun, mal schaun«, sagte der Wilde Karlo und wiegte seinen Kopf bedenklich, aber sein Gesicht sah aus, als hätte er etwas besonders Köstliches zu essen bekommen.

Kapitel 5
    in dem wir eine Lagernacht zur
    Festnacht machen und vom
    Räuberherrscher sprechen
    L agernacht, Festnacht!« Der Wilde Karlo brüllte die Melodie eines Weihnachtsliedes, als der Wagen endlich an dem Platz für unser Nachtlager hielt. Schon länger hatten wir nach einem Badestrand-Schild Ausschau gehalten, und als ein solches endlich hinter dem Kiefernwald auftauchte, war der Räuberbus überzogen von feinstem Sandstaub.
    » Sei jetzt ruhig, Papa«, heulte Kalle auf. » Ich meine natürlich › Boss‹. Laut der Karte gibt es hier ganz in der Nähe Häuser und dort in der Bucht soll auch irgendein Ferienlager sein.«
    » Na, es kann wohl nicht angehen, dass wir den ganzen Tag auf den Landstraßen schuften, und danach muss man trocken wie ein Furz in die Büchse sausen!«, knurrte der Räuberhauptmann.
    Gold-Piet prustete los, dass seine Zähne blitzten. Dabei plumpste

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