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Vilja und das Raeuberfest

Vilja und das Raeuberfest

Titel: Vilja und das Raeuberfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siri Kolu
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mit Fingerspitzengefühl und Körperhaar-Sensibilität an die Sache herangehen, weil man so immer das beste Ergebnis bekommt!«
    » Die Jubiläumssache kann man nicht komplett rückgängig machen«, stellte Hele fest. » Irgendeine Münze müssen die ja schließlich auf den Markt bringen.«
    » Genau, es wird eine Jahresfeier geben!«, fügte ich hinzu. » Die machen schon Werbung für dieses Jubiläumsjahr-Fest auf den roten Salmiakpastillen-Dosen.«
    » Mir tut’s nicht um die Feier leid«, meinte Hele. » Ich will, dass die Schweine festgenommen werden! Wir brauchen diese Jubiläumsfeier, damit wir sehen, wer da hinkommt, um sich über den Untergang vom Wilden Karlo lustig zu machen! Sind es nur die Pärnänens, oder haben da auch noch andere ihre Finger mit im Spiel? Ich will wirklich wissen, wer die sind. Und diese Leute werden dann meine ganz persönlichen Feinde!«
    » Hele, hey! Wir bekommen bald eine kleine Schwester!«, beruhigte Kalle das Räubermädchen. » Wenn wir vielleicht zuerst einmal DARAN denken würden! Es bringt doch nichts, irgendeinen Krieg anzuzetteln!«
    » Na, also genau wegen diesem Frieden haben wir ja wohl einen neuen Räuberherrscher gewählt. Wird sich die Situation denn nie beruhigen?«, fragte ich verblüfft.
    » Wir sind eine andere Spezies als die normalen Menschen …«, erklärte Gold-Piet und wurde dabei philosophisch. » Raubtouren, Punktezählen und Streitlust. Daraus besteht die ganze DNA der Räubergemeinschaft!«
    Mit dem Fünf-Uhr-Zug kehrte ich nach Hause zurück. Die Tür zu unserer Wohnung öffnete ich kurz nach neun. Aus irgendeinem Grund kamen mir Mama und Papa aber nicht mit dem Nudelholz entgegen, sondern schauten in aller Ruhe fern.
    » Das hat aber lange bei euch gedauert«, sagte Mama über ihre Schulter hinweg. » Willst du warme Butterbrote? Hat dich die nette Heidi begleitet? Wenn ja, kannst du ihr eine Scheibe mitgeben!«
    Du heiliger Strohsack! Was war hier eigentlich los?
    » Es tut mir leid«, flüsterte mir Vanamo aus dem Türspalt ihres Zimmers zu, » aber ich bin eine schlechte Lügnerin. Ich hab’ nachgedacht, was so gut sein könnte, dass die nicht weiter nachfragen. Und so hab ich … nochmal ’tschuldige … in meiner Not gesagt, dass du eine neue beste Freundin in deiner Klasse gefunden hast. Das ist die Tochter des Parlamentsabgeordneten und ihr Name ist Heidi.«
    Es verging ungefähr eine Woche, bis ich meine erwartungsvollen Eltern dazu gebracht hatte, ihre Hoffnungen bezüglich der Beziehungen zu der politisch-bedeutungsvollen kleinen Heidi aufzugeben. Jedes Mal, wenn das Telefon klingelte, wurde Mama geheimnisvoll: Vielleicht ist es für dich … Ich erinnerte mich daran, wie ich am Anfang des Frühlings nicht mal ans Telefon gehen durfte, weil Papa sicher war, dass ich eine neue Flucht plante. Das plante ich zwar wirklich, aber das gehört jetzt nicht hierher.
    Genau eine Woche, nachdem die Schule wieder begonnen hatte, bekam ich über die Bandit-H-Seite eine Nachricht von Hele, die meine Hoffnungen weckte:
    Tiuku Räuberberg ist nach Hause gekommen. 48 Zentimeter, dreieinhalb Kilo, Lautstärke 90 Dezibel – mindestens! Ich hab dir noch ein Foto angehängt, das Kaija heute Morgen gemacht hat.
    Die » Operation Königsmünze« wird nächste Woche durchgeführt. Ein Riesen-Dankeschön für die Infos, die du mir geschickt hast; mit denen werden wir’s schon schaffen. Mach dir keine Sorgen, wir kommen schon klar – es gibt eine Geheimwaffe! Wir sehen uns bei der Feier!
    –H–
    Ich fühlte mich ausgeschlossen. Wie um alles in der Welt konnte es sein, dass die Räuberbergs planten, die Bonbon-Fabrik ohne mich anzugreifen?! Ob die Fabrik wohl auf irgendeine Weise bewacht wurde? Wie gefährlich war das?
    Ich war nicht besonders gut darin, Gewehrkugeln auszuweichen und würde es auch nicht alleine schaffen, das Produktionsband zu stoppen. Als ich schärfer nachdachte, verstand ich, dass ich für die » Operation Königsmünze« kaum noch von Nutzen wäre. Im Moment war diese Operation das Schwierigste, das bewältigt werden musste.
    Blieb nur zu hoffen, dass meine Freunde alleine zurechtkommen würden, ohne dabei geschnappt zu werden!

Kapitel 47
    in dem das Rätsel um die
    Geheimwaffe der Räuberbergs
    gelüftet wird
    A uf dem Innenhof der Fabrik war eine Blaskapelle. So eine richtig altmodische Musikkapelle, in der es eine Pauke gab und eine Tuba, und in der jeder Musiker die gleiche Uniform anhatte. Um genau zu sein trugen sie alle die

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