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Vilja und das Raeuberfest

Vilja und das Raeuberfest

Titel: Vilja und das Raeuberfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siri Kolu
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habt ihr die ursprüngliche vernichtet? Wie ist die erste Runde des Bonbondrucks verlaufen? Hat der Mann versucht, Alarm zu schlagen? Und was war mit den anderen Leuten in der Fabrik?«
    » Sagen wir es mal so, wir haben ihnen keine andere Wahl gelassen. Die Geheimwaffe …«, begann Hele, und sie schien sehr zufrieden zu sein. » Ein verrückter Effekt mit einer bleibenden Wirkung!«
    Ich brannte darauf, die ganze Geschichte zu hören. » Sei doch nicht so geheimniskrämerisch!« Ich versuchte Hele ein Bein zu stellen, aber sie machte einfach nur einen großen Satz darüber hinweg und danach ein EisWeGe-Kikeriki zum Zeichen dafür, dass sie begriffen hatte, dass ich sie nur ärgerte, damit sie mir mehr verriet. » Du wirst noch sehen«, sagte sie. » Ich verwette ein Kilo WilKas, dass wir auch heute die Weltuntergangs-Meisterwaffe brauchen werden, um hier abzuhauen.«
    » WilKas?«, fragte ich verwundert.
    » Die Wilder-Karlo-Münze!«, klärte mich Hele auf. » Na, also ab-so- LUT WilKa. Räuber lieben doch Abkürzungen!«
    Der Bürgermeister massierte seine Hand, mit der er die Gäste begrüßt hatte. Der Leiter der Blaskapelle hob seinen Dirigentenstab, um mit dem Begrüßungsmarsch zu beginnen.
    » Es ist so verrückt, hier zu sein«, zischte Hele. » Nur die Räuberbergs stecken ihren Kopf in die Fuchsfalle und summen dabei auch noch ein Liedchen. Willst du, dass ich summe?«
    » Summ doch«, sagte ich ein bisschen gemein, weil ich wusste, welche Einstellung Hele zum Singen hatte. » Da gibt’s sogar eine Band, die dich begleiten kann.«
    » Ach Quatsch«, lachte sie. » Das wird kein zweites Mal passieren.«
    Die Marschmusik begann zu spielen.
    » Siehst du noch andere?«, fragte Kalle leise, als ich die auf dem Hof versammelte Festtagsgesellschaft betrachtete. » Also noch andere Räuber, außer den Pärnänens?«
    Ich schüttelte den Kopf und suchte nach vertrauten Gesichtern oder nach einer Stimme, die mir bekannt vorkam. Kein einziger Hurmala weit und breit.
    » Soviel zu deiner Geheimbündnis-Theorie«, sagte Kaija und war sichtlich enttäuscht. » Wobei ich dazu sagen muss, dass mir die Idee gefallen hat. Das wäre ein guter Zusatz zu dem Handlungsverlauf gewesen. Schließlich weiß ja mittlerweile jedes Kind, wie hinterhältig die Pärnänens sind!«
    » Hey, kannst du mir ein Autogramm schreiben?«, fragte ich sie ein bisschen verlegen. » Zum Beispiel auf eine Quittung oder so?«
    » Für dich?«, neckte mich Kaija und durchblätterte die Papiere in ihrem Portemonnaie. » Oder für deinen Papa zur Besänftigung?«
    » Nein, für meine Schwester. Schreib › Für Vanamo‹«, sagte ich und begriff endlich, wen ich von den im Schneematsch stehenden Menschen schon einmal gesehen hatte.
    » Für die Schönste aller Blumen«, pinselte Kaija auf ein Zettelchen, » Vanamo bedeutet übersetzt schließlich Moosröschen.« Sie bekam gar nicht mit, warum ich plötzlich starr vor Schreck wurde.
    Die Blondine neben Contra-Conny Pärnänen war die mit einer Perücke verkleidete Vizekapitänin der Fliegenden Stilette: Julia Järnström! Die Pärnänens hatten sich nach dem Sommerfest also mit einer neuen Gruppe verbündet! Die Geheimbund-Theorie war wirklich wahr!!
    » Und nun der Moment, auf den wir alle gewartet haben …«, sagte Tuija Pärnänen in ein dumpfklingendes Mikrofon, das ihre Stimme kaum lauter machte. » Dies hier ist zum Jubiläum von Orkola das wichtigste › Promi-Bild‹. Nachdem die Seeräuber fünfzig Jahre lang auf den Münzen zu sehen waren, sind jetzt die Landstraßenräuber dran! Hier ist also nun das leckerste Landstraßenräuber-Geld des Jahres: die Wilder-Karlo-Münze beziehungsweise die › WilKa‹! In allen finnischen Läden ab morgen früh erhältlich!«
    Die Reporter der Lokalblätter hoben ihre Kameras in Startposition und die Pärnänens ihre Köpfe. Glitzer-Kimi sah noch eingebildeter aus als je zuvor. Sie waren sich sicher, dass die Präsentation der Münze den endgültigen Untergang der Räuberbergs bedeuten würde. Ich malte mir aus, wie es sich wohl anfühlte, in den nächsten Sekunden zu begreifen, dass man in eine Falle getappt war.
    Der ziemlich alte Bürgermeister ging langsam und vorsichtig zu der Plane und zog an der Leine. Zum Vorschein kam eine Münze, auf deren unterem Rand › WILDER KARLO ‹ stand.
    Und dann war da das Bild …
    Als Erster begann Glitzer-Kimi Pärnänen zu schreien: » Den sieht man ja gar nicht da drauf! Wir haben extra die Polaroidkameras und

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