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Vilja und das Raeuberfest

Vilja und das Raeuberfest

Titel: Vilja und das Raeuberfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siri Kolu
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schien aus Stahl zu sein. » Die Leber«, verriet sie schließlich. » Da, wo die Leber ist, da bin ich furchtbar kitzelig!« Sie legte ihre Finger auf die Stelle. Ich kitzelte sie ein ganz klein wenig. Sie kicherte hoch und schrill, aber es klang ganz metallisch, so als würde jemand den Knopf bei einer Puppe drücken. War Hele überhaupt ein Mensch aus Fleisch und Blut? Oder war sie irgendein überirdisches Wesen? Oder ein Roboter?
    » Wir müssen das SCHWINDEL n gewinnen!«, Hele beendete das Training. » Wir müssen das BeWe und FuMo gewinnen und jede der Disziplinen, in denen wir so richtig gut sind!«
    » Also alle!«, brummte Kalle. » Das hast du auch schon im letzten Jahr gesagt. Und in dem davor. Du bist einfach nur eine ab-so- LUT schlechte Verliererin!«
    » Dieses Jahr ist die Gesamtpunktzahl besonders wichtig«, sagte Hele, ohne auf Kalles Einwand einzugehen. » Das hat Piet ja schon zu erklären versucht. Es wird um den Platz des Großen Pärnänen gekämpft. Weil die Herrschaft eben nicht direkt vom Vater auf die Kinder vererbt wird, so wie im königlichen Schwedenland. Die Räuberherrschaft wird durch einen ordentlichen Wettkampf entschieden. Und in diesem Jahr wird auf dem Sommerfest darum gekämpft, wer Finnlands neuer König der Landstraßenräuber wird!«

Kapitel 12
    in dem wir bei Hele eine
    Schwachstelle entdecken
    D ie Veränderung war schleichend und tückisch. Erst im Nachhinein bemerkten wir, dass alles irgendwie anders geworden war. Die faulen, wundervollen Strandtage ließen wir hinter uns zurück, und es begann ein ganz neuer Sommer. Ein Sommer, in dem das Lächeln angespannter wurde, und in dem wir mit wehenden Räuberzöpfen von Ort zu Ort rasten, während der Schweiß in Bächen von uns herunterplätscherte.
    » Was um Himmels willen ist bitteschön so besonders an der Zukunft des Landes!?«, stöhnte ich gequält, als wir mittlerweile schon das fünfte Auto an diesem Tag nach der Zeitschrift durchsuchten. » Ist das irgendein Test bezüglich unserer räuberischen Qualitäten? Als nächstes müssen wir wahrscheinlich eine Walgesang- CD finden oder einen Nasenhaartrimmer. Und das alles nur aus dem Grund, weil kein vernünftiger Mensch so etwas dabei hat!« Den Schluss kreischte ich fast. Hele fing an loszugackern: » Unser Geigen-Schlingelchen verliert die Geduld!«
    Im Laufe der nächsten Tage schien der Wilde Karlo immer nervöser zu werden, weil wir die Zeitschrift immer noch nicht gefunden hatten.
    Wir suchten sie in zwei Gruppen: Ich spielte meine » Fräulein in Not«-Nummer, bei der Gold-Piet und Hele aus den Büschen hervorstürmten und die anhaltenden Autos überfielen. Der Rest der Familie war mit dem Räuberbus einen knappen Kilometer vor uns und machte ähnliche Aktionen. Essbares hatten wir in Hülle und Fülle angesammelt, sodass Hilda uns irgendwann sogar verbot, noch irgendetwas mitzunehmen, das die Hitze nicht überstehen würde. Mit Ausnahme von Fisch. Da konnte sie nie genug bekommen.
    Wir schlugen vor, angeln zu gehen, aber auch diesbezüglich waren Hildas Ansprüche viel zu hoch: Auf gar keinen Fall durfte es Hecht sein, kein Barsch und niemals Rotaugen, nur Lachs oder Zander gingen vielleicht ganz gut. Aber wie sollte man denn bitteschön Lachs in einem der Seen fangen – mit der Wurmangel etwa?
    » Die Zukunft des Landes! ist praktisch eine Möglichkeit zur Kontaktaufnahme«, erklärte mir Hele endlich, als wir auf das nächste passende Objekt warteten. GaRei-Autos ließen wir direkt an uns vorbeifahren, in denen würde sowieso keine Zukunft des Landes! rumliegen. » Die Landstraßenräuber halten, eigentlich wie alle anderen Gangster auch, Kontakt miteinander«, sagte sie. » Und zwar durch Zeitungsannoncen.«
    » Du bist herzlich willkommen mit uns zu feiern, du gefährlicher, in dieser Gegend herumschleichender Landstraßenräuber oder so etwas in der Art?«, schlug ich ironisch vor. » Mit dieser Anzeige locken wir ja auch auf gar keinen Fall jeden Polizisten an!«
    » Die Düngemittel-Firma der Orkola Gemeinde«, sagte Gold-Piet geduldig. » Die Firma bezahlt die Annoncen, und wenn die was veröffentlichen, sind wir Räuber damit gemeint. Das ist übrigens der ehemalige Betrieb vom Großen Pärnänen!«
    » Irgendeiner von den Monstern hat in den 50er-Jahren eine Steuerzahler frau geheiratet, die eine Trockenfutter- und Düngemittelerbin war«, klärte mich Hele auf.
    » Die Firma hat in einigen finnischen Orten Geschäftsstellen. Da können sich die

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