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Vilja und das Raeuberfest

Vilja und das Raeuberfest

Titel: Vilja und das Raeuberfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siri Kolu
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fügte sie dann hinzu. » Das sind regelrechte Schlappschwanz-Sätze. Ein pingeliger Schiedsrichter kann bei so was eingreifen! Man kann ja immer etwas glauben, auch wenn die Wahrheit eine andere ist. Alles klar?« Sie schlug ein Rad und ließ das Messer lossausen, noch bevor ihre erste Hand die Erde berührt hatte. Trotz des Rades traf das Messer die Zielscheibe ganz am Außenrand. » Mehr üben«, sagte sie. » Gut, dass das vor den Wettkämpfen herausgekommen ist.«
    » Ich versteh das nicht …«, stammelte Kalle. » Warum ist meine Schwester eine bessere Fahrerin als Mama?«
    » Wegen ihres Alters«, sagten Hele und ich wie aus einem Mund. » Überleg doch mal, wie gut deine Schwester eines Tages sein wird«, erklärte ich Kalle. » Das war schon wieder eine Lüge nah bei der Wahrheit.«
    » Du beginnst, zu lernen«, sagte Hele und versuchte das Messer zu werfen, während sie auf einer Hand stand. Das erforderte aber selbst von ihr drei Versuche, bis sie erneut in die Mitte traf.

Kapitel 11
    in dem wir ziemlich
    viel kitzeln
    D ie Zukunft des Landes! Aus irgendeinem Grund hatten wir in den letzten Tagen jedes Auto intensiv nach der Zukunft-des-Landes! -Zeitschrift abgesucht. Ich versuchte den Räuberbergs ganz besonders lieb zu sagen, dass ich auch zum nächstgelegenen Zeitungskiosk gehen und ihnen ein Exemplar kaufen könnte, aber angeblich war man dann ein Weichei. Wenn wir schon nach Räuberart lebten, dann lebten wir eben auch nach Räuberart! Eine Räuberbande, die es nicht mal schaffte, eine Zeitschrift zu bekommen, die sie haben wollte, sollte sich besser überlegen, den Beruf zu wechseln!
    Die Rastpausen verbrachten wir wie immer. Von Tag zu Tag wurde Gold-Piet immer geheimnisvoller mit seinem Funktionierenden Modell. Er glühte regelrecht vor Stolz. » Ich weiß, dass ich jedes Jahr sage, dass dies hier das Beste ist. Aber das hier ist es wirklich! Das hier hat …«
    » Reifen?«, unterbrach ihn Kalle, indem er sich doof stellte. » Bewegt es sich von selbst? Ist es ein Fahrzeug? Spuck’s schon aus!«
    Hele versuchte, ihren Bruder zu treten, damit er ruhig war, aber er sah den Tritt kommen und machte flink einen großen Schritt über ihn hinweg. Wenigstens ein Mal 1:0 für Kalle!
    » Seele …«, schnaubte Gold-Piet und schaute mich dabei an, als sei ich diejenige, die die Bedeutung seines Projektes am besten verstehen müsste. » In dieser Arbeit steckt eine Seele.«
    Als er in Richtung seiner Hängematte verschwunden war, fingen wir wieder mit dem Training an.
    » Wie verträgst du es eigentlich, durchgekitzelt zu werden?«, fragte Hele und musterte mich mit einem scharfen Blick. » Das SCHWINDEL -Finale konnten wir ja noch gar nicht üben.«
    » Extreeeem schlecht«, antwortete ich schnell und wich zurück.
    » Glaub ich nicht«, sagte sie und näherte sich mir lauernd. » SCHWINDEL ! Schwindel-Meisterin!!« Ihr Gesicht nahm für einen Moment einen anderen Ausdruck an, so als fasste sie genau jetzt den Entschluss, meine Trainerin zu werden: » Das muss man dann sagen, wenn man nichts von dem glaubt, was der andere Teilnehmer gesagt hat – › Schwindler!‹«
    Die Falle schien zuzuschnappen. Hele schlich in meine Richtung, die Hände hielt sie vor ihren Körper, bereit, sofort zuzupacken. Wenn, von allen Menschen in der Welt, sich gerade diese Räuberin entschieden hatte, mich durchzukitzeln, würde ich das garantiert niemals überleben!
    » Kalle, hilf mir!«, schrie ich. Ich versuchte, einen Blick hinter mich zu werfen, um schon mal einen möglichen Fluchtweg zu suchen, obwohl ich wusste, dass Hele mich mit ihrem Lauftempo mit links einholen würde.
    » Tut mir leid, aber das ist Training!«, sagte Kalle und zuckte entschuldigend mit den Schultern, bevor auch er sich auf mich stürzte.
    Eine halbe Stunde später hatten wir uns gegenseitig so sehr durchgekitzelt, dass uns vor lauter Lachen die Tränen in den Augen standen. Hele brachte mir bei, wie man bei seinem Gegner die kitzligste Stelle fand. » Jeder hat irgendwo eine empfindliche Stelle. Fußsohlen, Bauch und Achseln sind die bekanntesten guten Stellen. Hinter den Ohren, am Nacken, zwischen den Zehen, unter der Nase, die Augenbrauen …«, begann sie aufzuzählen.
    » Na, da kitzelt’s einen ganz bestimmt nicht«, prustete Kalle los. Bei dem Versuch, seine Schwester zum Kichern zu bringen, war er ganz rot geworden. Unser Versuch war allerdings erfolglos geblieben, denn Hele machte scheinbar überhaupt nichts etwas aus. Alles an ihr

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