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Vilja und das Raeuberfest

Vilja und das Raeuberfest

Titel: Vilja und das Raeuberfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siri Kolu
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Warum jetzt nicht mehr? War bei ihr etwas Schlimmes passiert?
    » Hey, leg einen Zahn zu!«, schrie Hele, als die schon mit Schneckentempo begonnene Fahrt auch nach mehreren Minuten nicht schneller zu werden schien.
    » Den hier muss man mit Gefühl fahren«, murmelte Piet. » Wenn man den Gang wechselt, quietscht es wie verrückt. Ein bisschen so, als wäre jedes Gelenk verrostet. Jetzt nicht … Geh jetzt nicht aus … Nicht jetzt!« Die Fahrt wurde zu einem langsamen Dahintuckern, als wir endlich das Wäldchen hinter uns gelassen hatten.
    » Tritt mit dem Fuß drauf! Tritt!!« Der Wilde Karlo geriet beim Anfeuern seines alten Freundes ganz außer sich. Hilda, die vor ihm saß, schloss die Augen und sah aus, als würde sie unter dem Lärm leiden.
    » Hau auf’s Gas, so wie du deinem Gegner beim Wettkampf ins Gesicht hauen würdest!«, brüllte der Räuberhauptmann.
    Der Bus näherte sich einer größeren Kreuzung, von der aus die Reise in Richtung Küste weitergehen sollte. Als wir sie erreichten, hielt Gold-Piet endgültig an, obwohl weder auf der Schotterstraße noch auf der Fernverkehrsstraße außer uns jemand war. » Wir schauen jetzt nach links und dann nach rechts und dann nochmal nach links«, murmelte er. » Der erste Gang geht einfach rein, der zweite schwer, so ist es doch – nicht wahr, Hilda?«
    Diese nickte, allerdings konnte man hinter ihrer Sonnenbrille nicht erkennen, ob ihre Augen überhaupt geöffnet waren. Der Bus kroch ein paar Meter nach vorne und ging dann ganz aus.
    » Der hat genau solche Tricks drauf wie ein alter Gaul«, sagte Gold-Piet und versuchte, erneut zu starten. Sogar dem anspringenden Brummbrumm -Geräusch schien jegliche Puste zu fehlen. Der Wagen schnaubte und hüpfte ein paar Zentimeter nach vorne, und blieb erneut stehen.
    » Lass den ordentlich vorglühen«, flüsterte Hilda.
    Als der Motor endlich richtig lief, fuhren auf der zuvor ganz leer gewesenen Straße einige Autos. Piet verfolgte die vorbeifahrenden Wagen mit Augen, in denen immer größere Panik aufzusteigen schien. » Ein Volkswagen, seine Fahrgeschwindigkeit circa sechzig, vielleicht könnten wir noch losfahren, bevor er kommt, aber wir müssen ja kein Risiko eingehen. Audi, die Geschwindigkeit könnte so fünfzig sein, aber da fährt ein Tanklastwagen hinterher. Lieber warten, als sich in die Lücke reinzuquetschen.«
    Und wir warteten. Und warteten. Und warteten.
    » Ob das Taxi aus diesem Ort ist?«, fragte Gold-Piet. » Das fährt wohl so fünfzig.«
    » Könnte man das BeWe bitte auf dem Wettkampfplatz lassen?« Kalle war sichtlich genervt. » Lass uns endlich losfahren! Ich schau nach rechts und du nach links, wenn wir abbiegen.«
    » So, Kinder, jetzt hört mal zu: Ein Großteil aller Unfälle passiert nämlich auf Kreuzungen«, belehrte uns Gold-Piet und umklammerte das Lenkrad noch fester als vorher.
    » Du träumst ganz umsonst von dem BeWe«, sagte Hele zu Kalle. » Bei dieser Geschwindigkeit schaffen wir es zu keinem Sommerfest. Wir werden erst ankommen, wenn jede Disziplin längst vorbei ist!«
    » Wollen wir was anderes versuchen?«, fragte der Wilde Karlo vorsichtig, als der Bus erneut zum Stillstand kam. Hinter uns lag eine grauenvolle Fahrt auf einem halben Kilometer Asphaltstraße, auf dem jedes hinter uns herfahrende Auto den Räuberbus überholt hatte. Unsere Geschwindigkeit hatte kaum die dreißig erreicht. Nun standen wir an einer Haltebucht für Fernverkehr-Busse und schalteten die Warnblinkanlage an.
    » Hilda, willst du wirklich nicht ans Steuer?«, versuchte Piet sie zu locken. » Jetzt wäre auch der Sitz angewärmt!«
    Hilda schüttelte den Kopf und schwieg. Genau in diesem Moment zog ein hupender gelber Sportwagen an uns vorbei.
    » Irgendetwas müssen wir uns einfallen lassen!«, sagte Hele. » Wir erregen auf diese Art viel zu viel Aufmerksamkeit. Lass mich mal!«
    » Ach, DU also?!«, murrte Gold-Piet verletzt. » Hele, du bist zwar als Räuber ziemlich überzeugend, aber du bist trotzdem erst dreizehn. Den Führerschein bekommt man mit …«
    » Bist du deshalb so langsam gefahren, weil du dachtest, es lohnt sich vielleicht, in eine Kontrolle zu geraten, in der man nach dem Führerschein und den Fahrzeugpapieren gefragt wird?!«, unterbrach ihn Hele trocken. Während sie redete, wühlte sie in dem Fach des Sitzes, in dem die Luxusgegenstände verstaut waren. » Glaub’s mir ruhig, ich würd’s bestimmt nicht anbieten, wenn ich uns damit in Gefahr bringen würde!«, schnaubte

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