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Vilja und das Raeuberfest

Vilja und das Raeuberfest

Titel: Vilja und das Raeuberfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siri Kolu
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Herrscher für das kommende Jahrzehnt ist laut Wahlergebnis: Der Wilde Karlo Räuberberg!«
    » Auf die Bühne, auf die Bühne!«, rief uns Lukas zu und fuchtelte dabei wild mit den Armen herum. » Entweder nur der Superherrscher oder die ganze Familie.«
    » Jouni Vainisto!«, schrie Großmaul-Hurmala plötzlich. » Eine große Schar Polizisten!«
    » Ähäh, alter Witz!«, rief Hele zur Bühne hin, während sie sich von den Treppenstufen erhob. » Lass jetzt endlich Vilja in Ruhe! Wie kann man nur so ein schlechter Verlierer sein?!«
    Da hörte ich, wie der auf der Bühne stehende Markus pfiff und meinen Blick einfing. Er zeigte zur Molkerei hin. Dort sah man eine Autoschlange die Straße entlangrasen. Der Lagerplatz war wirklich eine gute Wahl, da man herankommende Fahrzeuge und Menschen schon von Weitem sehen konnte. Zufällig erkannte ich die Person, die aus dem Fenster des ersten Autos halb heraushing. Das war tatsächlich mein Vater, der vor Wut rot angelaufen war! Sofort drehten wir uns auf den Stufen um und rannten im Laufschritt weg von der Bühne.
    » Seid so gut und benutzt für eure Flucht die Wege, die auf der Wettkampfkarte eingezeichnet sind!«, rief Lukas. » Die Fluchtzeit beträgt schätzungsweise zwei Minuten. Jeder, dessen Gesicht in letzter Zeit auf einer Überwachungskamera aufgenommen wurde, darf zuerst flüchten!«
    » Ich!«, schrie das Großmaul und winkte, während er zum Auto rannte.
    » Und ich!« Die Alte Hanna lief in ein kleines Wäldchen.
    Die Autoschlange überholte die auffällig gekleideten Mädchen, die in Richtung unseres Lagers wanderten. Papa kurbelte das Autofenster noch weiter runter und rief in ein Megafon: » Achtung! An alle Räuber, die ohne Moral kleine Kinder entführen! Bald seid ihr umzingelt! Lasst die geraubten Kinder frei, und legt die Waffen nieder!«
    Eine flutwellenartige Panikreaktion breitete sich bei den Räubern aus. Nur die Motor-Horrorianer blieben auf der Bühne stehen und sahen aus, als warteten sie geradewegs auf die kommenden Polizisten.
    Kaija riss sich die Stöckelschuhe von den Füßen, als wir zu den Wagen rannten: » Wohin rennen wir eigentlich?«
    » Wir lassen das Vorzelt zurück«, schnaufte Hilda, die nicht halb so schnell rennen konnte wie wir anderen.
    » Braucht die Räuberherrscherfamilie Hilfe?«, fragte Markus, er war uns als Einziger gefolgt. » Meine gelbe Wespe beschleunigt ganz leicht auf 200 km/h.«
    » Wenn wir mit dem Auto flüchten, haben wir keine Chance«, beurteilte Hele die Situation und schien überhaupt nicht verwundert zu sein, dass uns der Motor-Horrorianer seine Hilfe anbot. » Beide Fluchtwege sind mit den Autos der anderen sechs Räubergruppen komplett verstopft.«
    » Was wäre denn, wenn wir gar nicht flüchten würden?«, jammerte Hilda, die noch immer versuchte, mit unserem Tempo Schritt zu halten.
    » Na, wir geben ganz bestimmt nicht auf!«, ächzte der Wilde Karlo. » Erst recht nicht, wo ich doch nun der Räuberherrscher bin!«
    » Was ist mit Verstecken?«, keuchte die Räubermutter.
    » Vilja«, sagte Hele und joggte locker neben mir her. » Was für unterschiedliche Sorten gab’s denn nochmal in dem Päckchen mit den Tuning-Aufklebern für den Bus?«
    Im letzten Sommer hatte ich eine tolle Idee gehabt: Damit die Räuberbergs stets unauffällig flüchten konnten, wenn es mal wieder brenzlig wurde, hatte ich extra für den Räuberbus Aufkleber besorgt, damit man diesen perfekt tarnen konnte – zum Beispiel als Tourneebus einer Rockband – und so immer stressfrei abhauen konnte!
    Wir waren die Einzigen, die den Polizeiautos entgegenzulaufen schienen und die versuchten, um jeden Preis die Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen. Gold-Piet war hinter mir und sah aus, als würde er mich, die angebliche Geisel, mit einer Waffe bedrohen. Hele, die an der Spitze lief, suchte währenddessen den bestmöglichsten Fluchtweg. Hilda war, trotz ihres Bauches, die Nächste und stützte sich auf den Wilden Karlo. Gold-Piet, Kalle und ich liefen absichtlich als Letzte. Wir gingen davon aus, dass die Polizisten wohl kaum auf anständige Schüler schießen würden.
    » Hilfe«, kreischte ich. » Was sind das nur für fürchterliche Räubermonster! Oh nein, aaah, Mami, hilfe!«
    Kaija Räuberberg war mit Markus beim Räuberbus geblieben, um den Bus mit den Tarnungs-Stickern abzukleben.
    Vom Sandweg rannten wir durch eine Wiese auf etwas zu, das wie ein Pfad aussah und auf dessen Wegweiser » Badestrand« stand. Ich sah, dass Papa

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