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Vilja und das Raeuberfest

Vilja und das Raeuberfest

Titel: Vilja und das Raeuberfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siri Kolu
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Provianttasche herum. Wessen Tasche das war, wusste ich nicht. Ihr Blick traf mich für einen kurzen Moment, und ganz unauffällig nickte sie mir zu. Das war ihre Art, » Leb wohl!« zu sagen.

DRITTER TEIL
    Die Rückkehr des Räuberkönigs

    Wir sind eine andere Spezies als die
    normalen Menschen:
    Raubtouren, Punktezählen und Streitlust.
    Daraus besteht die ganze DNA der
    Räubergemeinschaft.
    GOLD-PIET

Kapitel 42
    in dem der Code
    geknackt wird
    D eine neue Geige!«, schrie Mama auf. » Und der extra bestellte Geigenbogen und der Kinnhalter. Verschwunden! Verkauft an irgendein Instrumenten-Antiquariat!«
    Wir waren erst vor ein paar Minuten nach Hause gekommen. Die Wohnung schien irgendwie viel kleiner zu sein als früher oder ich war gewachsen. Aus mir war in den letzten Wochen eine richtige Räuberberg und eine SCHWINDEL -Meisterin geworden!
    In unserer Etagenwohnung war es extrem heiß. Ach ja natürlich, dachte ich wehmütig, es war ja immer noch Juli. Im letzten Jahr war ich zu dieser Zeit noch im Räuberbus auf den Landstraßen herumgekurvt. Diesmal war das Abenteuer hingegen stummelkurz geblieben.
    » Das ist schon ganz okay, dass es mit der Geigerei jetzt vorbei ist …«, flüsterte ich. » Wenn ich schon nicht richtig auf meine Sachen aufpassen kann, dann ist es vielleicht besser, wenn ich es gar nicht erst versuche …«
    Ich war hundemüde, obwohl ich während der gesamten Rückfahrt geschlafen hatte. Als Papa und Vanamo im Tankstellen-Restaurant ein Steak verdrückten, war ich im Auto geblieben und hatte ein Nickerchen gemacht. Mein Vater hatte die Türen abgeschlossen, als wäre ich irgendein Wertgegenstand.
    » Vilja wurde gekidnappt!«, verteidigte mich meine Schwester, während sie sich dehnte und streckte. » Sie ist vor diesen Räubern geflüchtet, und ihre Sachen sind in deren Bus zurückgeblieben. Wenn du sie jetzt bitte mal in Ruhe lassen könntest!«
    Ich starrte Vanamo mit weit aufgerissenen Augen an. Was um Himmels willen war nur los mit ihr? Warum tat sie, als sei sie der Friedensengel höchstpersönlich? Was konnte Papa ihr gesagt haben, während ich schlief?
    » Ach, Schatz, ich war ganz schrecklich zu dir«, sagte Mama und umarmte mich. » Ich hab nur an die Sachen gedacht und dir noch gar nicht gesagt, wie schön es ist, dass du wieder zu Hause bist! Unser Goldschatz!«
    » Es hat mich ein bisschen geärgert, dass dieser Nachrichtensender das gar nicht gefilmt hat, als die Polizei zugeschlagen hat, obwohl der ja vor Ort war«, beschwerte sich Papa bei Mama. » Sonst hätte ich auch die anderen Eltern vor den Tricks der Räuber warnen können!«
    » Ein bisschen cool war der Bus des Senders bei dem Bandit-H-Treffen aber schon, oder?!«, schwärmte Vanamo. » So schön rosa!«
    Zwei Tage später kam mit der Post ein riesiges Paket. Unter dem mit » Vorsicht zerbrechlich!«-Stickern vollgeklebten Packpapier kamen mein Geigenkasten, mein Rucksack und ein gewisser Metallpokal mit hölzernem Stiel zum Vorschein. Aber nirgends stand der Name des Absenders oder eine Adresse.
    » Was ist das hier?«, fragte Mama und hob die Trophäe hoch, als ich das Paket auf dem Boden im Flur öffnete. » Hast du irgendwas im Lager gewonnen?«
    » Gewissermaßen«, antwortete ich. » Aber eins kannst du mir glauben, den Pokal hab ich bestimmt nicht für meine musikalischen Leistungen bekommen ! «
    Den Rucksack brachte ich in mein Zimmer und überprüfte den Inhalt. Ich durchwühlte meine Klamotten und warf meinen Geldbeutel beiseite, denn der war mir gerade ganz egal. Mich durchfuhr ein Seufzer der Erleichterung, als ich mein Notizbuch fand. Auf dem Buchdeckel war ein Klebezettel, auf dem in Heles Schrift stand: 3/3 Nichts wurde angefasst.
    Ich war schon kurz davor, das Notizbuch in meinem Geheimfach zu verstauen, als ich begann, den Zettel in meiner Hand hin und her zu wenden. Warum schrieb Hele, dass nichts angefasst worden war? Sie schaute sich doch sonst immer alles an und wusste alles? Und was bedeutete » 3/3«? War das vielleicht eine Taktart? Dann lachte ich leise auf. » 3/3« war ein Hinweis auf die drei Sätze beim SCHWINDEL n, von denen einer eine unverschämte Lüge war. Auf diese Weise hatten wir beim Training die Übungs-Sätze des anderen analysiert: Natürlich ist deine 2/3 eine Lüge!
    Mit dem Zettel ging Hele auf Nummer sicher, dass ich ihren Hinweis, den sie mir in meinem Buch hinterlassen hatte, richtig deuten würde.
    Oberflächlich betrachtet sah das Notizbuch aus wie immer. Ich

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