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Vilja und das Raeuberfest

Vilja und das Raeuberfest

Titel: Vilja und das Raeuberfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siri Kolu
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mich bemerkte und mit den Händen wild in meine Richtung fuchtelte. Das erste Auto beschleunigte seine Geschwindigkeit. Der Pfad war komplett voller Gras, da würde kein Wagen fahren können, selbst wenn die Polizei es versuchen würde.
    » Los, wir trennen uns jetzt«, befahl Hele und erklärte uns ihren Plan. Sie schien überhaupt nicht außer Atem zu sein und stolperte auch nicht auf dem holprigen Pfad. » Schließt euch, wenn möglich, Fremden an. Alle, die die Chance bekommen, springen ins Wasser – und gebt nichts zu, sollte man euch schnappen! Wir treffen uns am Badestrand-Kiosk oder beim Haupttor in drei Stunden.«
    Als die Polizisten und Jouni Vainisto am Platz ankamen, schien der Strand genau so auszusehen, wie jeder belebte Badestrand an einem heißen Tag in einer x-beliebigen Gegend in Finnland eben so aussieht. Die größeren Jungs machten Kunstsprünge vom Steg, die kleinen Mädchen und Jungen formten am Strand Kuchen aus Sand. Schwangere Mütter mit dicken Bäuchen watschelten im flachen Wasser herum und bewachten dabei die Schwimmanfänger, während die Väter Zeitung lasen, sich sonnten, sich mit Sonnencreme einrieben oder monstergroße Schwimmspielzeuge aufbliesen. Die Polizisten hatten sich schnell einen Überblick über die Situation verschafft und strömten aus, um den Strand von verschiedenen Seiten zu durchsuchen.
    Komplett angezogen war ich in den See gesprungen. Zuerst war ich den Steg entlanggelaufen, doch dann hatte ich mich nach der Hälfte des Weges einfach ins Wasser fallen lassen. Der Wilde Karlo stand in seiner Unterhosen-Badehose in der Eiskiosk-Schlange an, die Spiegelbrille von Hilda auf der Nase. Ich beobachtete, wie Kalle einen Jungen zum Kunstspringen herausforderte und bildete mir ein, dass ich Gold-Piet irgendwo weiter weg bei den Ruderbooten kraulen sah. Von Hele keine Spur – es schien, als hätte sie der Erdboden verschluckt!
    » Wollen wir wetten, dass die sich ins Wasser gestürzt haben?!«, zischte der gerade vom Pfad zum Strand gekommene Jouni Vainisto mit lauter Stimme. » Sucht sie im Wasser!«
    Die Polizisten knöpften ihre Jacken auf. Unter der Uniform trugen sie Dienst-Badesachen: enge, figurbetonte Badehosen, auf denen unter dem Bauchnabel das Polizeilogo prangte.
    » Ist hier irgendjemand gerade erst angekommen?«, begannen sie die Mütter zu befragen, die im flachen Wasser standen. » Sind irgendwelche Leute gekommen, die ins Wasser gesprungen sind?«
    » Alle springen hier doch ins Wasser«, antwortete eine Mutter mit Zöpfen. » Vorsicht Lilli, nicht spritzen! Schau mal, jetzt hat Leo Wasser ins Auge bekommen!«
    Die Polizisten wateten weiter vorwärts.
    » Das ist ein merkwürdiges Völkchen«, sagte die Bezopfte zu der neben ihr stehenden Mutter, die sich bückte, um ihr Kind auf das Plastikkrokodil zu setzen. » Bald ist bestimmt auch das Schwimmen ohne die Erlaubnis der Polizei verboten!«
    Sie lachte herzhaft zusammen mit dieser Frau, die neben ihr stand und zufällig Hilda Räuberberg war.
    Ich schwamm etwas weiter weg.
    » Die suchen angeblich irgendwelche Entflohenen«, meinte eine ältere Frau mit Badekappe zu ihrer Freundin. » Bestimmt ein Häftling, der ausgerissen ist! Die Hitze hat wohl auch die Gitterstäbe zum Schmelzen gebracht.« Die Frauen kicherten herzhaft und schwammen langsam um die Signalbojen herum.
    Woher, um alles in der Welt, waren die Polizisten plötzlich gekommen? Beim Brustschwimmen fand ich Zeit, über das, was Kaija gesagt hatte, nachzudenken. Sie hatte für uns eine Nachricht auf der Pinnwand hinterlassen. Wie Hele schon gesagt hatte, wurde diese geheime Seite, die den Bandit-H-Code erforderte, noch von vielen anderen mehr benutzt als nur von den Räuberbergs. Deswegen schrieben wir über Räuberangelegenheiten ja auch nur in Privatmails!
    Hatte Kaija das vergessen und die Nachricht auf der Pinnwand gepostet, sodass jeder Barbie-Besitzer sie sehen konnte? Das würde die schwarz- und pinkgekleideten Mädchen erklären, die ich gesehen hatte. Das waren Bandit-Fans auf Pilgerreise zum vereinbarten Treffpunkt.
    Aber wie war diese Information meinem Vater zu Ohren gekommen? Wenn nicht irgendjemand … Hatte irgendjemand den Barbie-Code in die Finger bekommen?
    » Papa!«, ertönte da eine bekannte Stimme vom Strand. » Verstehst du es jetzt?! Da drüben sind Bandit-H-Fans. Und es werden immer mehr. Ich hab doch gesagt, dass die hier ein Treffen haben!«
    Vanamo! In meinem Kopf tauchten Bilder von zu Hause auf. Und wieder musste

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