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Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Titel: Villapark - Koestlbachers zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
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die Tatzeit im Villapark ein perfektes Alibi. Er hatte
seine Praxishelferinnen zu einem Betriebsausflug anlässlich des 20jährigen
Bestehens seiner Praxis am 30. April an den Tegernsee eingeladen. Sie waren mit
seinem Privatwagen dort, haben dort in Bad Wiessee übernachtet und sind erst im
Laufe des 1. Mai wieder zurück nach Regensburg gefahren.
     
     

Hildegard
    (Kapitel 34)
     
    Der Kommissar Pirzer und seine Kollegin, die Koch, die hatten den Roland
Fuchs an der Uni aufgegabelt. Der war ganz schön erschrocken, mitkommen zu
sollen, auch wenn der Pirzer vorerst das Wort Verhaftung nicht verwendet hatte
und es später auch nicht verwenden musste. Auf dem Präsidium hatte der
Roland dann fast eine Stunde auf den Köstlbacher warten müssen. Das hat an
seinen Nerven ganz schön gezehrt.
    Weil, eines darfst du nicht vergessen, so ein Rumsitzen ist schon im
Wartezimmer vom Arzt oder vom Zahnarzt kein Zuckerlecken, weil da jede Minute
deine Angst vor dem, was kommt, größer. Aber wenigstens weißt du dort in aller
Regel noch, was wahrscheinlich kommen wird. Wenn du aber in so ein Präsidium
von der Kripo zitiert wirst und sogar ganz überraschend, quasi mitten aus
deinem Alltag gerissen und von echten Kriminalern dorthin gebracht wirst, dann
das schon mehr als nur Nervenkitzel. Schon fast was für einen Adrenalinjunkie!
Der Roland zwar gerne Horroroptik und ebensolche Computerspiele, aber
Wartezimmer bei der Kripo ganz anderes Label.
    »Entschuldigen Sie, dass ich Sie habe warten lassen!«, begrüßte ihn
der Köstlbacher freundlich, um der Situation die Anspannung zu nehmen. »Wenn
Sie mir bitte in mein Zimmer folgen würden!«
    »Warum wurde ich geholt?«, wollte der Roland noch auf dem Weg wissen. Er
hat einfach fragen müssen, weil die Spannung ja nicht mehr zum Aushalten
gewesen.
    Aber der Köstlbacher schon genug der Freundlichkeit und Antwort erst, als
er an seinem Schreibtisch und ihm gegenüber der Roland. Der Liebknecht kam
mit einer Minute Verspätung hinzu, weil Blitzflirt mit der Klein. Den
strafenden Blick vom Köstlbacher beachtete er einfach nicht.
    »Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen?«, sagte der Köstlbacher in
fragendem Ton, und stellte ein Aufnahmegerät an.
    Der Roland schüttelte nur den Kopf und spielte nervös mit seinen Fingern.
    »Sie haben bei ihrer letzten Vernehmung zu Protokoll gegeben, von der
Schwangerschaft der Doris Münzer nichts gewusst zu haben. Haben Sie dem
heute etwas hinzuzufügen?«
    Äußerlich war das ja kaum zu sehen, aber innerlich, da zuckte der Roland in
diesem Augenblick so richtig zusammen.
    ›Der Kommissar musste was
wissen, sonst würde er nicht so fragen. Sonst hätte er mich gar nicht holen
lassen!‹ , dachte der Roland. Und laut fragte er zurück:
    »Was sollte ich hinzu fügen? Woher hätte ich von der Schwangerschaft
wissen sollen?«
    »Vielleicht von der Hildegard oder Chantal, wie immer wir sie nennen
wollen!«
    Der Name traf den Roland wie ein Peitschenschlag. ›Wenn die Hildegard ...?‹ , dachte er.
    »Oder wollen Sie leugnen, ihr davon erzählt zu haben?«
    »Nein! Ich meine ja! Ja, ich habe gewusst, dass sie schwanger ist! Von
diesem geilen Bock, dem Dr. Unger! Sie war noch fast ein Kind, als der sie das
erste Mal flachgelegt hat. Ich hätte ihn umbringen sollen. Schon lange hätte
ich das tun sollen. Vielleicht hätte sie’s dann geschafft, von dem ganzen
Scheiß loszukommen!«, platzte der Roland überraschend heftig heraus.
    »Und statt den Dr. Unger umzubringen, da haben Sie ihre Freundin getötet!«,
provozierte der Köstlbacher.
    »Nein! Nein! Ich habe niemanden getötet!«
    »Schwer zu glauben!«, meinte der Köstlbacher und schüttelte dabei
seinen Kopf.
    »Aber es ist die Wahrheit!«, stöhnte der Roland.
    »Für die es keine Zeugen gibt!«, führte der Köstlbacher Rolands Satz
weiter.
    »Doch! Doch! Ich habe eine Zeugin! Die Hildegard kann’s bezeugen! Sie stand
in meiner Nähe und hat alles gesehen!«, presste der Roland hervor, sichtlich
unglücklich darüber, die Hildegard mit in die Sache reinziehen zu müssen.
    Diesmal unterbrach der Köstlbacher den Roland nicht.
    »Ich habe Ihnen die Wahrheit gesagt. Vielleicht nicht in allen Details,
aber die Wahrheit. Ich habe die Doris nicht umgebracht. Auch wenn ich
gewusst habe, dass sie von diesem Dr. Unger schwanger war! Ich hab’s nicht
getan! Niemand hat’s getan! Sie hat plötzlich das Übergewicht bekommen
und ist vornübergestürzt. Ich glaub’ nicht, dass sie sich

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