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Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Titel: Villapark - Koestlbachers zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
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Köstlbacher vom Dr. Unger.
    »Jederzeit für Sie bereit!«, antwortete der Dr. Unger, dachte aber dabei,
dass es ihm lieber wäre, nicht mehr zu seiner ehemaligen Patientin Doris
befragt zu werden, vor allem dann nicht, falls ihn jemand von seiner Schweigepflicht
entbinden würde.
     
     

Doris
Münzer
    (Kapitel 5)
     
    Nicht, dass du mit einem Handy in Kenia niemanden anrufen könntest,
weil quasi zu weit weg, wenn auch nicht unbedingt am anderen Ende der
Welt, wie beispielsweise Australien oder gar Neuseeland. Aber der
Liebknecht hat die Eltern von der Doris trotzdem nicht erreichen können, obwohl
er es sofort versucht hat, nachdem endlich einer der Anrufer die Handynummer
von den Eltern der ermordeten Doris hatte. Der Liebknecht hat es im Abstand von
einer Viertelstunde mindestens sieben Mal versucht, aber immer mit dem
selben negativen Ergebnis. Später hat er es noch einmal probiert, aber
wieder ohne Erfolg
    Dabei ist der Kriminalkommissar gar nicht erpicht darauf gewesen,
tatsächlich Kontakt zu bekommen, weil eines kannst du mir glauben, toller Beruf
eines Kriminalers hin oder her, Angehörigen die Nachricht vom Tod eines
Familienmitgliedes überbringen zu müssen, da ist keiner scharf drauf. Wenn
es sich irgendwie hat einrichten lassen, dann wurde so eine Aufgabe meistens
jungen Polizisten zugeschoben, quasi als Abhärtungsmaßnahme. Aber oft hat es
sich auch nicht einrichten lassen, so zu verfahren, weil ein erfahrener
Beamter die Reaktionen vor Ort beobachten musste, die so eine Horrornachricht
bei den Angehörigen auslöste.
    Du darfst nicht vergessen, dass es ja oft gerade die Angehörigen
selbst sind, die Dreck am Stecken und am Tode eines Familienmitgliedes
mitgebastelt haben, wenn es um einen Mord geht.
    Was das Ehepaar Münzer betraf, da bestand keinerlei Veranlassung
zu einer derartigen Spekulation, weil die ja während der Tatzeit in Kenia und
so. Aber einen x-beliebigen Kollegen konnte man da drunten in Afrika auch
nicht anrufen lassen.
    Dass der Köstlbacher um diese Zeit noch nicht an seinem Arbeitsplatz im
Präsidium, das kam eigentlich so gut wie nie vor. Weil am Morgen beim
Köstlbacher immer erst Briefing, bevor alle mit speziellen Aufgaben versehen in
ihre Arbeitszimmer flüchten oder sich unten im Hof ein Auto schnappen,
um alle möglichen Ermittlungen vor Ort aus zu führen. Waren natürlich nicht
immer Ermittlungen, weil eine Fahrt zum Bäcker wegen einer Brotzeit zwar nicht
offiziell Dienstfahrt, aber irgendwie muss fürs leibliche Wohl ja auch
gesorgt werden, wenn schon die Mittagspause in der Kantine wegen dringlicher
Recherchen ausfallen muss.
    Die Klein hat dem Rätselraten über die Verspätung vom Köstlbacher ein Ende
gemacht, weil die natürlich gewusst, wo der Chef abgeblieben ist. Die Klein
weiß überhaupt immer alles, nur denkt oft keiner dran, sie zu fragen, weil
die ja nicht Kriminalpersonal, sondern nur Sekretärin. Und der Liebknecht
meist andere Gedanken, wenn der die Klein anschaut, weil der Liebknecht
unverheiratet und irgendwie immer Notstand. Aber weil der Chef und die
Klein quasi ein Team, da hat der Liebknecht schließlich doch bei ihr
nachgefragt, wo denn der Köstlbacher abgeblieben wäre. Deshalb dann auch
postwendend sein Anruf beim Dr. Unger. Ein wenig enttäuscht war der
Liebknecht dann allerdings doch, als er Wunder gemeint hat, was für eine
Neuigkeit er dem Chef würde vermelden können, und der wieder einmal schon Bescheid
gewusst hat.
    Nicht, dass der Liebknecht Konkurrenz mit dem Köstlbacher. Weil eines
musst du wissen, der Liebknecht gerne Kripo, aber keinerlei Ambitionen auf
Beförderung. Sein Stellvertreterposten eh schon fast zu viel! In einem
Chefsessel, da würde der Liebknecht sich einfach nicht wohl fühlen. Er war eher
einer der Sorte, die gute Arbeit leisteten, wenn klare Anweisungen dazu erteilt
wurden. Sich selber für andere solche Anweisungen ausdenken, das war nicht
das, was der Liebknecht gerne würde tun wollen.
    Drum ist er auch sehr erschrocken, der Liebknecht, als plötzlich die Tür
aufging und der Köstlbacher hereinkam, als er es sich gerade im Schreibtischsessel
vom Köstlbacher zur Arbeit bequem gemacht hatte, wobei der Schwerpunk bei bequem!
    »Aha! Kaum ist die Katze aus dem Haus...!«, begrüßte der Köstlbacher seinen
Kollegen mit einem vielsagenden Lächeln. »Macht’s Stellvertreter spielen
Spaß?«
    »’Tschuldigung, Chef! Hab’ mir gerade nochmal die Fotos vom Opfer an deiner
Pinnwand angeschaut, die originalen

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