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Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Titel: Villapark - Koestlbachers zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
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Uniform und im offiziellen
Polizeifahrzeug, so ein Auftritt sorgt an einer Schule schon für eine gewisse
Unruhe. Natürlich nicht an einer Grundschule, weil da die Schülerinnen und
Schüler diesen Anblick quasi gewohnt, wegen Verkehrsunterricht und so. Und
außerdem die Polizei für diese Altersgruppe noch geil! Aber völlig anders an
einer Hauptschule, einer Realschule oder einem Gymnasium! Polizeiaufgebot
an solchen Schulen immer was mit Schülern zu tun, die mit dem Gesetz in Konflikt.
Häufigste Ursache Eigentumsdelikte, was von Seiten der Polizei etwas
übertrieben meist als Diebstahl bezeichnet wird.
    Ich meine, wenn du dir als Schüler mal einen Jux machst und Gartenzwerge in
andere Gärten umverteilst, oder wenn du eine mobile Beleuchtung von einer
Straßenbaustelle zweckentfremdest, weil es auf der Party unten an der
Donau gar so finster ist und womöglich Gefahr besteht, dass einer deiner
Freunde ins Wasser fällt, oder zuletzt sogar du selber, da wirst du nicht
gleich von Diebstahl reden. Aber das deine Meinung und nicht die von
Seiten der Ordnungshüter!
    Ab und zu tauchte die Polizei auch wegen Drogen und eher selten wegen
Körperverletzung an den Schulen auf. Aber, weil diesmal ja Ermittlungen in
einem Mordfall, dezente Vorgehensweise angesagt. Einschüchterungstaktik
eher kontraproduktiv!
    Weil kein weiteres neutrales Fahrzeug verfügbar, der Köstlbacher und
der Liebknecht daher zwangsläufig im offiziellen Polizeifahrzeug unterwegs. War
allerdings in diesem speziellen Fall nur von Vorteil, weil so ein
Polizeiauto, das kannst du überall stehen lassen, auch wenn es im totalen
Halteverbot ist.
    Auch wenn mir persönlich der Gedanke nicht besonders prickelnd
erscheint, in einem Polizeifahrzeug unterwegs zu sein, weil ich ja kein
Polizist und somit meine Anwesenheit in so einem Fahrzeug nicht allzu viel
Gutes zu bedeuten hätte, was das Parken gerade in Regensburg anbetrifft, da
wäre so ein grüngestreifter Polizei-BMW nicht zu verachten.
    Der Liebknecht, der am Steuer saß, weil der doch erheblich fülligere
Köstlbacher auf dem Beifahrersitz weitaus bequemer sitzen konnte, der
Liebknecht hat, ohne einen Blick auf eventuelle Verbotsschilde zu werfen,
direkt vor der Hausnummer 29 den Wagen abgestellt.
    Die Tante von der Evi und der Doris, die Frau Herzog, die hatte eine Mietswohnung
im 2ten Stock. Und weil das Haus keinen Lift hatte, da dachte der Köstlbacher
insgeheim, dass er mit der Bezwingung aller Stufen bis in den 2ten Stock sein
Sporttagespensum locker abhaken konnte. Weil, so genau hatte es der Doktor ja
nicht beschrieben, wie umfangreich das tägliche Bewegungstraining nun sein
sollte. Und außerdem, da war sich der Edmund ganz sicher, dass ein Zuviel
am Anfang bestimmt auch nicht förderlich wäre. Schließlich hört und liest man
ja immer wieder, wie negativ sich ein Übermaß an Sport auf einen untrainierten
Körper auswirken kann!
    Weil, eines darfst du nicht vergessen: Der Köstlbacher heute schon einmal
Treppenhaus. Und da waren’s sogar 3 Stockwerke!
    Geklingelt hat dann zwar der Köstlbacher, aber zu sprechen angefangen,
das dann doch der Liebknecht, weil dich so ein Treppenhaus ganz schön schlaucht
und dir die Luft raubt, wenn du es nicht gewohnt bist. Und der Köstlbacher nur
ein Stockwerk gewohnt, und das auch nur einmal am Abend, wenn er nach oben ins
Schlafzimmer muss. Aber weil ihn dort ja sein bequemes Bett erwartete, wo er
sich gleich hineinlegen kann, dieses eine Stockwerk quasi unerheblich.
    »Guten Morgen Frau Herzog! Kripo Regensburg! Mein Name ist Liebknecht und
das hier ist mein Kollege Kommissar Köstlbacher. Wir hatten heute bereits
miteinander telefoniert«, begrüßte der Liebknecht die Frau Herzog, deutete
auf den Köstlbacher und hielt ihr gewohnheitsmäßig seinen Ausweis unter
die Nase.
    Das erste, was dem Köstlbacher an der Herzog auffiel, waren ihre verweinten
Augen. Da kannst du aussehen, wie du willst, auch wenn du eine Erscheinung
bist, als ob du gerade in einem Casting für schöne, reifere Frauen
gewonnen hättest, wenn du verweinte Augen hast, dann sieht man das einfach
zu allererst. Bestimmt hat das was damit zu tun, dass der Gemütszustand eines
Menschen, vor allem dann, wenn er vom Normalzustand erheblich abweicht, die
Mitmenschen mehr berührt, als das Aussehen. Tränen quasi Kindchenschema,
weil Signalisierung von Hilfsbedürftigkeit!
    Als Kriminaler musst du da ganz schön aufpassen, dass du dich da nicht zu
sehr beeinflussen lässt, weil, wer

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