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Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Titel: Villapark - Koestlbachers zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
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ja auch nicht so, dass der Köstlbacher nach der Unterredung mit
dem Dr. Kroner jetzt gleich den Münzer in Verdacht und so. Weil so ein
Verdacht, das ist so eine Sache. Wenn du den erst einmal in Worte gefasst hast,
dann kannst du den kaum mehr wieder ganz aus der Welt schaffen, auch dann, wenn
Unschuld bewiesen. Irgendwas bleibt immer hängen. Das ist bei einem einmal
ausgesprochenen Verdacht nicht viel anders, als bei einem Gerücht.
    »Was willst du vom Münzer?«, hat der Liebknecht seinen Chef nach einigen
Minuten gefragt, als die letzten Worte vom Köstlbacher endlich bei ihm
zeitverzögert angekommen waren. »Du glaubst doch nicht ...?«, fragte er
weiter, brach aber seine Frage ab, weil der Köstlbacher ihn nicht hat ausreden
lassen..
    »Ich glaub’ gar nichts! Aber ich muss wissen, ob ich was glauben soll
oder nicht!«, antwortete der Köstlbacher.
    »Redest du jetzt von der Möglichkeit, dass die Doris Selbstmord
begangen hat oder davon, dass wir einen zweiten Fall haben?«, fragte der
Liebknecht, nun wieder mehr bei der Sache.
    »Beides geht mir durch den Kopf! Das mit dem möglichen Suizid sollten wir
rausbekommen können. Nach allem, was wir inzwischen über die Doris wissen, kann
ich mir inzwischen vieles vorstellen, auch einen Selbstmord. Was die
zweite Sache betrifft, da ist es wichtig, dass wir an der richtigen Stelle
ansetzen. Die Sache ist so prekär, dass uns der Dr. Huber in der Luft zerreist,
wenn wir uns da einen Schnitzer erlauben«, sagte der Köstlbacher.
    »Willst du dem Huber jetzt schon davon erzählen? Ich meine, wenn da was
war, dann ist es auf alle Fälle ewig her, vermutlich sogar schon verjährt«,
warf der Liebknecht ein.
    »Übergehen kann ich den Dr. Huber nicht!«, antwortete der Köstlbacher und
betonte dabei den Titel ›Doktor‹ ,
weil es der Liebknecht durch Weglassen des Titels seiner Meinung nach an
Respekt vor dem obersten Chef in Regensburg hatte mangeln lassen. Nicht, dass
der Köstlbacher so ein Schleimschlecker, der immer Ansprache mit Titel und
so. Aber wo kämen wir da hin, wenn kein Respekt! Und wer vor dem Dr. Huber
keinen Respekt, der vielleicht vor ihm erst recht nicht.
    »Und warum nicht?«, bohrte der Liebknecht nach.
    »Weil dem Dr. Huber in den nächsten Tagen vom Dr. Kroner ein Bericht auf
seinen Schreibtisch flattern wird. Und was meinst du passiert, wenn der Dr.
Huber dann spitz kriegt, dass wir ihm etwas vorenthalten haben?«
    »Ich meinte ja nur, wir sollten uns jetzt nicht verzetteln und erst einmal
die Sache mit der Doris klären, ihren Tod meine ich!«, antwortete der
Liebknecht beschwichtigend und hob dabei, sehr zur Missbilligung vom
Köstlbacher, beide Hände abwehrend nach oben. Ist nichts passiert, aber gut ist
so ein Gefühl nicht, wenn du als Beifahrer zusehen musst, wie der Fahrer bei
Tempo 140 sein Steuer loslässt.
    »Ganz meine Meinung!«, sagte der Köstlbacher, ohne wegen dem freihändig
Fahren eine Bemerkung zu machen. »Aber das Mädel ist schließlich nicht aus
heiterem Himmel zu Tode gekommen. Da gab’s ein Motiv, verstehst du? Und so ein
Motiv macht eine Entwicklung durch, bis es stark genug ist, dass am Ende eine
Leiche da liegt. Mag sein, dass nicht alles, was wir heute erfahren haben, mit
dem Tod der Münzer im Villapark zusammenhängt. Aber wie willst du zum jetzigen
Zeitpunkt entscheiden, welchen Hinweisen wir nachgehen müssen und welchen
nicht? So lange wir nicht irgendwo einen Ansatz finden, wo wir uns dann voll
drauf setzen können, so lange müssen wir diesen Sumpf Schicht für Schicht
trocken legen.«
    »Genau! Du sagst es! Schicht für Schicht! Aber doch von oben nach unten und
nicht umgekehrt!«, warf der Liebknecht ein.
    »Jetzt stell dich nicht so an! Du weißt genau, dass ich das mit dem Sumpf
und den Schichten nur zur Veranschauung gesagt habe. Von oben nach unten oder
von unten nach oben, so ein Quatsch! Wir werden parallel arbeiten, wie immer!
Den Pirzer und die Koch schicke ich in den Villapark. Die sollen sich dort noch
einmal genau vor Ort umsehen. Falls etwas übersehen worden ist, schauen wir uns
das später selber auch noch an. Baldauf und Dirmeier sollen dem Hausarzt
der Münzers, diesem Dr. Unger, noch einmal auf den Leib rücken. Wird ihn auf
alle Fälle nervös machen, wenn er was zu verbergen hat. Der muss von der
Schwangerschaft der Doris gewusst haben oder von ihren Drogengeschichten oder
auch von beidem. Womöglich weiß der sogar überhaupt noch viel mehr!
Vermutlich brauchen wir aber da erst

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