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Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Titel: Villapark - Koestlbachers zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
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jedem Fall jede Planung und
noch mehr einen reibungslosen Ablauf. Quasi Libidobremse hoch drei!
    Aber Schuld war der Faltenhuber selber! Er hätte einfach besser vorab
Erkundigungen einziehen sollen und sich nicht vom Gewackel des Hintern, den
prallen Möpsen und der Vampmähne verwirren lassen dürfen. Hatte die Zicke
alles nur inszeniert, um an ein ›dinner
for free‹ im Rosenpalais zu kommen.
    *
    Beim Anblick vom Münzer kamen diese noch nicht endgültig verblassten,
nicht gerade rühmlichen Erinnerungen hoch. Auch wenn der Münzer nichts dafür
konnte, aber er war immerhin jetzt der Auslöser seiner negativen Gefühle. Und
deshalb war dem Willi eigentlich gar nicht danach, mit ihm ein Gespräch und so.
    Das ist eben der Nachteil von so einem kleinen Café! Wenn du da mit
jemandem, den du kennst, nicht in Kontakt kommen möchtest, dann kannst du
das vergessen. Wohin auch solltest du dich bei ein paar Quadratmetern verdrücken?
    Dafür hast du in so einem kleinen Café aber wiederum auch keinerlei
Probleme, neue Leute kennenzulernen. Zum aneinander vorbeireden ist der
Raum einfach viel zu winzig!
    Drum ist es dem Faltenhuber schließlich auch nicht gelungen, ohne ein
Wort am Bernd Münzer vorbeizukommen. Und wenn es am Anfang auch noch so lästig
war, mit ihm zu reden, weil einfach kein Bock, so wurde es mit der Zeit doch
immer kurzweiliger. Und nach einer halben Stunde, da war der Willi sogar froh,
den Bernd getroffen zu haben.
    Wie’s auch immer dazu gekommen ist, aber plötzlich hatten die zwei
einen Gesprächsstoff gefunden, der beide interessierte, wenn auch aus ganz
unterschiedlichen Gründen. Vermutlich hat der Barkeeper die Sache mit der
Präventionsstelle für Pädophile in Regensburg angesprochen, weil der
irgendwoher gehört, dass der Faltenhuber in der Sache quasi die Oberaufsicht.
Und da dann nur natürlich, dass die beiden darüber redeten, der Barkeeper und
der Faltenhuber. Und schließlich gab auch der Münzer seinen Senf dazu.
    Nicht, dass der Faltenhuber in dem Moment schon erfreut über Einmischung
vom Münzer. Aber das änderte sich ganz schnell, wie der Münzer von
Hilfestellung seinerseits und dann sogar von einer Finanzspritze zu labern
angefangen hat.
    Genau genommen war das die übliche Strategie vom Münzer, seine Nase
irgendwo rein zu stecken, wo hinterher finanzieller Geldsegen und so.
Drum der Münzer immer Kontaktpflege zu Entscheidungsträgern. Stadträte
dabei unterste Ebene, aber oft besser aus der dritten oder zweiten Reihe zu
agieren, als gleich oben anzusetzen. Hebelwirkung zwar geringer, aber
dafür meist unauffälliger!
    Weil, eines musst du wissen, geschäftliche Erfolge in dem Ausmaß, wie die
vom Münzer, nicht möglich ohne Beziehungen und Vetternwirtschaft. Da
hat der Münzer schon ab und zu einmal von seinem Schwarzgeld etwas abgeben müssen,
weil zweite oder dritte Reihe finanziell immer bedürftig. Und ohne Schmiere
läuft nichts, nicht einmal ein Spielzeugmotor! Aber wirklich schmerzhaft
war das mit dem Geld abdrücken für den Münzer nie wirklich, weil fast
immer irgendwelche Behörden dann unbürokratisch und viel umgänglicher, als
das üblicherweise sonst der Fall. Schnell kannst du da dann einmal eine
Filiale wo hinbauen, wo eigentlich über Jahre hinaus noch keine Bebauung
vorgesehen. Und die Straße zu deiner Filiale, die ist dann auch plötzlich
im Budget vom entsprechenden Amt drin, weil die rein zufällig natürlich
schon lange geplant, um dein Grundstück verkehrstechnisch und so weiter
anzuschließen. Wo andere dann noch mit einer Steinzeitleitung ins Internet
gehen müssen, da bekommst du plötzlich einen ultra schnellen
Glasfaseranschluss, wie ihn sonst nur Banken oder Börsen haben.
    Nun möchtest du natürlich wissen, welche unterschiedlichen Gründe der
Faltenhuber und der Münzer hatten, über diesen Pädophilenplan der Stadt
Regensburg in eine angeregte Unterhaltung zu verfallen.
    Die vom Faltenhuber liegen auf der Hand. Der Willi immer schon großes
Geltungsbedürfnis. Und jetzt, wo ihn quasi einer anhimmelte, weil er mit
so einer tollen und interessanten Aufgabe betraut, noch dazu einer, der zu den
vermögenderen Bürgern dieser Stadt gehört, ...! Nicht gerade vergleichbar
mit den Aldibrüdern. Aber doch immerhin auf dem Weg dazu. Auf alle Fälle einer,
der einem nützen kann, wenn du dich gut mit ihm stellst. Sich so einem
Zeitgenossen entsprechend zu präsentieren, das konnte nicht schaden. Die
nächste Wahl war noch nicht gewonnen! Schon

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