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Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Titel: Villapark - Koestlbachers zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
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einen richterlichen Beschluss, der ihn von
seiner ärztlichen Schweigepflicht entbindet. Mal abwarten, wie
kooperativ sich der Dr. Unger zeigt! Und wir beide, wir nehmen uns ein weiteres
Mal den Münzer Clan vor, Vater, Tante und Stiefmutter. Aber vorher reden wir
mit dem Stadtrat Faltenhuber!«
    »Was hat der Faltenhuber mit der Sache zu tun?«, wunderte sich der
Liebknecht, der nun seinem Chef wirklich nicht mehr folgen konnte.
    »Vielleicht nichts! Vielleicht aber auch eine ganze Menge. Ich erklär’s dir
gleich! Muss nur noch schnell den Pirzer anrufen und dann noch den
Baldauf, damit die beiden Teams was zu tun haben!«, sagte der Köstlbacher,
endlich wieder einmal ganz in seinem Element als leitender Beamter der Mordkommission.
Seine Aushilfsermittlungen mangels Mordfall im Betrugsdezernat sind ihm
schon lange auf den Keks gegangen.
    Die beiden Telefonate dauerten etwas länger, weil er den beiden Kommissaren
nicht nur Aufträge erteilen konnte, ohne detailliert eine Vorabinformation zum
Stand der Dinge zu geben.
    Dass der Besuch beim Münzer warten musste, war nicht weiter schlimm, weil
den Stadtrat Faltenhuber wollte sich der Köstlbacher ja auch am besten noch
gleich heute vornehmen. Und ob erst den Münzer und dann den Faltenhuber
oder umgekehrt, das war ihm eigentlich egal. Eine ›Schicht‹ so schmutzig wie die andere! Genau genommen war’s ihm so
rum sogar lieber. So blieb, wie schon erwähnt, noch etwas Zeit, den Auftritt
beim Münzer genauer zu planen.
    Der Faltenhuber war verfügbar! Im Augenblick säße er zwar noch in einer
wichtigen Besprechung, so seine Sekretärin Frau Maierhofer, aber in einer
halben Stunde könne sie einen Termin für den Köstlbacher und den
Liebknecht einrichten.
    »Der Faltenhuber wartet auf uns. Kannst gleich direkt durch in sein Büro
fahren!«, sagte der Köstlbacher, sobald er mit der Telefoniererei fertig war.
    »Faltenhuber! Faltenhuber!«, antwortete der Liebknecht. »Warum zum Teufel
zum Faltenhuber? Was bitte soll der mit unserem Fall zu tun haben?«, fragte der
Liebknecht erneut und dachte bei dem Namen Faltenhuber nur daran, wie nervig
und penetrant dieser schmierige Typ die Aufklärung der Mordserie im letzten
Jahr behindert hat.
    »Wenn du öfter mal deine Nase in die Mittelbayerische stecken würdest,
anstatt nur Weiber anzubaggern, um dann hier am Steuer von ihnen zu träumen,
dann wüsstest du, warum!«, sagte der Köstlbacher. Der Liebknecht reagierte nur
mit einem blitzartig hochroten Kopf. Gesagt hat er nichts. In dem Augenblick
der Köstlbacher wieder einmal ausschließlich Chef und Duzfreund nur
noch peripher. Zumindest aus der Sicht vom Liebknecht! Obwohl er der
Ehrlichkeit halber zugeben musste, dass der Köstlbacher nicht unrecht hatte.
    »Wenn die Doris tatsächlich als Kleinkind sexuell misshandelt worden
ist, so wie’s der Dr. Kroner nicht ausschließt, eigentlich sogar vermutet, dann
war das ein pädophiles Schwein, das so etwas gemacht hat«, begann der
Köstlbacher mit seinen Erklärungen, um den Liebknecht auf die Sprünge zu
helfen.
    »Und der Faltenhuber ist jetzt dieses Pädophilenschwein?«, fragte der
Liebknecht und schaute überrascht zu seinem Chef hin, obwohl immer noch Tempo
140.
    »Schau nach vorne!«, sagte der Köstlbacher daher schnell, weil ihm mit dem
Liebknecht als Fahrer momentan gar nicht wohl.
    Von seinem Befehlston zurück in die schulmeisterliche Erklärstimme
fallend, fuhr er fort:
    »Regensburg startet demnächst ein neues Missbrauchspräventionsprojekt.«
    »Ein was?«, unterbrach ihn da der Liebknecht schon wieder.
    »Ich bin ja gerade dabei, es dir zu erklären! Hör’ mir doch einfach einmal
zu, schau auf die Straße und halte deine Klappe!«, wechselte der Köstlbacher in
einen wesentlich schärferen Ton. Wie auch sollte er den ganzen Sachverhalt
in kurzen Worten umreißen, wenn ständig Unterbrechung?
    »Also, abgekupfert haben sie das von Berlin, wo es schon eine Weile mit
angeblich großem Erfolg angelaufen ist. Da soll in Regensburg eine Anlaufstelle
für pädophile Menschen entstehen, wo diese Typen psychologisch betreut, beziehungsweise
therapiert werden, damit sie nicht, oder zumindest nicht mehr, straffällig
werden. Und, ich mach’s kurz für dich, der Oberboss, der, der das alles
organisieren und auf die Beine stellen soll, das ist unser Freund Faltenhuber!«
    »Der? Warum gerade der? Hat der etwa Psychiatrie oder so studiert?«,
platzte der Liebknecht mehr als überrascht heraus.
    »Wohl kaum! Denke

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