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Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Titel: Villapark - Koestlbachers zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
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eingeflogener Indianerscout wärest, dann würdest du
dir hier nur die Augen ausschauen und am Schluss doch lieber auf ein frisches
Bier und ein paar Bratwürste mit Kraut vor zur Wurstkuchl gehen, auch wenn du
unterwegs noch so viele Rollstühle überholen müsstest.
    Wie lange die beiden Kripobeamten hier oben gestanden und auf die Donau
hinunter geschaut haben, vielleicht auch auf das gegenüberliegende, mit Bäumen
bewachsene Ufer, das kann ich dir nicht sagen, aber eine ganze Weile bestimmt.
Der Pirzer ausgestattet mit übermächtiger Fantasie, Ergebnis täglichen
Trainings beim Beobachten verdächtiger Personen, vorwiegend Frauen, der Pirzer
hat sich vorgestellt, wie affengeil es wäre, wenn da unten in der Donau
eine Leiche treiben würde. Aber so eine Leiche, die kannst du dir eben nicht
herbeiträumen. Mehr als einen Stecken hat der Pirzer nicht in der Donau
schwimmen stehen. Und wenn du noch so gut im Träumen bist, so ein Stecken
bleibt am Ende doch nur ein Stecken.
    Mittendrin jedenfalls hat sich der Pirzer umgedreht, weil sein Interesse an
der stetig dahin fließenden Donau erlahmt ist.
    Und genau in dem Moment hat die Koch durch ihre Zähne gepfiffen. Das hat
den Pirzer echt gewundert, weil, dass die Koch anerkennend pfeift, nur weil ihr
so ein Studentenknabe da unten auf der Uferpromenade gefällt, der eine
alte Oma im Rollstuhl zur Wurstkuchl und so, das hätte er von der Koch nicht gedacht.
Aber man lernt eben nie aus! Wenn die Koch emotional so auf Männer abfährt,
dann sollte er seine Kollegin vielleicht auch einmal unter einem privateren
Aspekt betrachten. Nicht, dass die Koch sein Typ gewesen wäre, aber wer sagt
denn, dass es immer ein gewisser Typ Frau sein muss? ›Vive la différence!› , dachte der Pirzer, der wegen seiner
Französischkenntnisse aus seiner Gymnasialzeit gerne zwischendurch
mal auf Französisch dachte und für ›Französisch‹ auch sonst recht viel über hatte.
    »Dreh dich nochmal um!«, unterbrach da die Koch seine französischen
Gedanken. »Schau! Was sagst du dazu?«
    »Wozu?«, fragte der Pirzer, der nichts entdecken konnte, was er vorher
nicht auch schon gesehen hätte.
    »Na, zu dieser Fahnenstange da unter uns!«, antwortete die Koch.
    »Fahnenstange? Du meinst diese Eisenstange, die dort aus der Mauer ragt?«,
fragte der Pirzer.
    »Eisenstange, Fahnenstange, ist doch egal, wozu die benutzt wird.
Jedenfalls eine Stange. Und dick wie ein Brecheisen!«, meinte die Koch.
    »Du meinst ...?«, fragte der Pirzer, beendete aber seine Frage nicht.
    »Klar meine ich! Volltreffer! Oder?«, jubelte sie.
    »Kann sein«, dämpfte der Koch die Euphorie seiner Kollegin. »Kann
sein«, wiederholte er und meinte noch: »Da muss die Spurensicherung nochmal
ran!«
    »Quatsch! Was soll die nach alle den Tagen da unten finden?«, sagte
die Koch.
    »Egal! Versuchen muss sie’s!«, meinte der Pirzer, zog seine Digi aus der
Jackentasche und machte erst einmal ein paar Fotos von der Stange, der Mauer,
aus der sie herausragte und von der gesamten Lokation an sich.
    Dann griff er zum Handy, um den Köstlbacher anzurufen.
    »Meinst du nicht, wir sollten das erst einmal abklären? Ich meine, wie
stehen wir da, wenn sich unsere Idee als Unfug erweist?«, fragte die Koch.
    »Hast recht! Was schlägst du vor?«, fragte der Pirzer, nickte zustimmend
und steckte das Handy wieder weg.
    »Die Spurensicherung können wir auch ohne das Okay vom Chef kommen lassen.
Und wenn die nichts finden, dann können wir dem Chef immer noch erzählen,
welches Szenario wir uns vorstellen könnten. Befürchte aber, ohne Beweise
bringt das niemanden wirklich weiter!«, meinte die Koch.
     
     

Riskantes
Spiel
    (Kapitel 19)
     
    Bestimmt hast du dir gedacht, als du vom Dr. Kroner seinen
Ausführungen gelesen hast und so, dass der Roland die Doris geschwängert haben
wird. Ich meine, du natürlich in diesem Fall auch dem Köstlbacher voraus, weil
der zu diesem Zeitpunkt noch absolut keine Ahnung von einem möglichen
Zusammenhang zwischen der Doris und dem Roland, zumindest nicht bewusst,
weil, wegen der albtraumhaften Verwirrungen am Domplatz, der Köstlbacher
die ganze Rolandthematik extrem verdrängt.
    Aber du tippst bestimmt auch nur deshalb auf den Roland, weil bisher noch
kein anderer Mann ins Spiel gekommen ist, von dem du dir auch nur annähernd
hättest vorstellen können, dass Beziehung mit der Doris, abgesehen vom
Ziegenbart.
    Dazu musst du aber eines wissen, das mit der Doris und den Männern

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