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Vilm 01. Der Regenplanet (German Edition)

Vilm 01. Der Regenplanet (German Edition)

Titel: Vilm 01. Der Regenplanet (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karsten Kruschel
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Cockpit des bockenden Fluggeräts nicht umhergeworfen zu werden. Auf die Wunde nahm er dabei keine Rücksicht. Er musste sich mit beiden Händen festklammern und die Füße feststemmen wie ein Bergsteiger. Seine Absicht war klar – wenn das Rechnersystem den Befehl nicht akzeptieren konnte, auf einen Großteil der verseuchten Speicherbänke zu verzichten, so musste der Stecker gezogen werden, um die physische Verbindung zwischen dem Rechner und den verdächtigen Speichern zu unterbrechen.
    Barbara verwandelte den Sturzflug von Nummer sieben in eine lange, krampfgeschüttelte Kurve, und Jonathan drückte die Platte beiseite, hinter der sich ein Großteil der Elektronik befand. Er ächzte dabei, und Barbara sah, dass hellrotes Blut den Verband durchtränkte und dem Karnesen vom Arm tropfte. Dann nahm Jonathan einen Kristall nach dem anderen aus dem Gitter. Jedes Mal verschwand eine Menge Speicher aus der elektronischen Welt des Rechners; zugleich verminderten sich die Chancen des zerstörerischen Signals, den Gleiter nochmals lahmzulegen. Barbara konnte die Absturzstelle der VILM VAN DER OOSTERBRIJK nicht mehr sehen, und sie hatte keine Zeit, danach zu suchen. Sie mühte sich damit ab, die Kontrolle über Nummer sieben zu bekommen. Kurz erschien es ihr, als rage am Horizont eine Pflanze von den Dimensionen eines Gebirgszuges auf, bis in die Wolken empor. Das war natürlich unmöglich. Für einen zweiten Blick gab es keine Gelegenheit. Jetzt kam es darauf an, das wildgewordene Flugzeug halbwegs sanft auf die Oberfläche hinunterzubringen. Barbara schaute auf die Geschwindigkeitsanzeige und fluchte. Zu schnell, verdammt zu schnell.
    Jonathan entfernte einen Speicherblock, der besser dageblieben wäre, und Nummer sieben tauchte kopfüber ab. Mühsam brachte Barbara das Ding wieder unter ihre Gewalt. Vegetation huschte vorbei. Die linke Seite des Gleiters erhielt einen schweren Schlag, und Nummer sieben stürzte seitlich ab. Der harte Aufprall schleuderte den Körper des Karnesen quer durch das Cockpit; Vliesenbrink schlug in der Seitenwand ein wie ein Geschoss. Barbara blieb die Luft weg, und ein spitzer Schmerz in ihrem Inneren ließ Übelkeit aufsteigen. Notabschaltungen legten die Maschinen still, und das heisere Summen der Technik verstummte. Es war so leise, dass man den Regen auf den Gleiter trommeln hörte und das Rauschen des Wassers: Das Fenster des Cockpits war zersplittert.
    »Gleiter Nummer sieben sollte aufgrund überschrittener Wartungsintervalle zum jetzigen Zeitpunkt nicht benutzt werden«, sagte eine freundliche Stimme, und eine zweite, die genau wie die erste aus irgendeinem Chip stammte, begann flüsternd die Schäden aufzuzählen, die Nummer sieben hatte.
    Barbara öffnete die Augen, hob mühselig die Hand und löste ihre Sicherheitsgurte. »Jonathan?« Sie schleppte sich zu dem Karnesen hinüber und starrte in sein fahles Gesicht. »Was ist los?«
    »Schlecht«, flüsterte er. »Ganz schlecht. Mein Bein. Gebrochen, denke ich. Nicht nur einmal.« Jonathans linkes Bein war verdreht, der Fuß zeigte in eine falsche Richtung, und von der Hüfte abwärts war seine Montur zerschnitten. Er hatte einen furchtbaren Schlag abbekommen.
    »Gleiter Nummer sieben sollte aufgrund überschrittener Wartungsintervalle zum jetzigen Zeitpunkt nicht benutzt werden«, sagte die freundliche Stimme, und gleichzeitig sagte dieselbe Stimme irgendetwas von der Gefahr eines Brandes und warnte das Personal, vor Abschaltung des beschädigten Energiesystems in die Nähe der Maschine zu kommen.
    »Wir müssen hinaus«, rief Barbara, »ich habe keine Lust, hier drin getoastet zu werden. Ich helfe dir.« Jonathan schaute sie nur gequält an, und als sie anpackte und ihn in Richtung des zerbrochenen Fensters zerrte, verlor er für ein paar Sekunden das Bewusstsein. In Barbaras Innerem meldete sich wieder jener bohrende Schmerz und ließ sie japsen. Jonathan wurde wach und war grau im Gesicht.
    »Bitte nicht anfassen«, murmelte er. »Hilf mir nur, auf der rechten Seite liegen zu bleiben.« Ganz langsam kroch er, das verletzte Bein möglichst nicht bewegend, mit Barbaras Hilfe aus dem havarierten Gleiter, dessen Stimme darauf beharrte, er solle aufgrund überschrittener Wartungsintervalle zum jetzigen Zeitpunkt nicht benutzt werden. Fünfzehn Meter von Nummer sieben entfernt hörte Jonathan auf zu kriechen. »Das sollte reichen, wenn das Ding abbrennt«, sagte er mühsam, »und wenn nicht, ist es auch egal.«
    Barbara hatte dem

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