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Vilm 03 - Das Dickicht (German Edition)

Vilm 03 - Das Dickicht (German Edition)

Titel: Vilm 03 - Das Dickicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karsten Kruschel
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es von hinten.
    »Deswegen hab ich’s auch gesagt.«
    Will rückte auf seinem Sessel nach vorn.
    »Wir haben ein Loch gefunden, Eliza. Ein Loch, das jemand mit Hilfe einer großen automatischen Anlage in das Wolkengebirge gebohrt hat. Und immer noch bohrt.«
    Er ließ auf der Bildwand einige der Aufnahmen erscheinen, die Jojojo gemacht hatte: Der dampfende Kessel, das Biest in der Tiefe, pflanzensaftbespritztes Metall. Deutlich war zu erkennen, wie die mechanischen Mäuler in die lebende Substanz des Dickichts bissen und sie zerkleinerten, ehe alles in den Schächten des metallenen Ungetüms verschwand.
    »Diese Anlage frisst sich immer tiefer hinab und kontert die Gegenwehr des Gestrolchs mit chemischen Kampfstoffen aus. Wir befürchten, dass bei einer anderen Expedition in ungefähr derselben Gegend jemand genau dadurch verletzt worden ist.«
    Eliza vergaß ihren Kaffee und seinen einzigartigen Geschmack. Sie bestaunte das Bild und bemerkte dann, dass Wills Mittelpfoten nervös wurden, da sich das Gespräch nun seinem eigentlichen Thema näherte. Danach erst begriff sie so recht, was er ihr enthüllt hatte.
    »Jemand hat im Riesengestrolch einen Bohrer, eine automatische Fabrik abgesetzt?«
    Will stutzte.
    »So kann man das Ding auch nennen.«
    »Wer, um der Päpste willen, tut denn so etwas?«
    »Genau das wissen wir nicht.«
    Will deutete auf das Päckchen und die winzige, gestochen scharfe Handschrift darauf.
    »Ich hatte die Hoffnung, dass du deine speziellen Beziehungen nutzen könntest, um mehr in Erfahrung zu bringen.«
    »Ach so, die Päpstin«, sagte Eliza. »Was das angeht, können wir doch einfach den Nuntius fragen, der ...«
    »Falschfalschfalsch«, schrie Lukaschik.
    Sein sechsbeiniger Teil hopste auf und ab wie ein bockiges Kind, nur dass er dank seinen gebleckten, scharfen Zähnen deutlich bedrohlicher wirkte dabei.
    »Falschfalschfalsch!«, rief er, und nach wie vor starrte er auf seine Daten.
    Eliza blickte wieder zu Will hinüber. Die Sendung der Päpstin steckte sie in eine der vielen Taschen, die sie in ihre Jacke hatte einnähen lassen. Sie trug nicht gern Sachen in der Hand, seit sie nur noch eine davon hatte.
    »Du denkst daran«, sagte sie erstaunt, »dass sogar der Nuntius in die Sache verwickelt sein könnte.«
    »Ja. Oder die Leute, die ihm Anweisungen erteilen dürfen.«
    »Hast du denn schon deinen nackten Freund zur Rede gestellt?«
    »Der steht auch auf der Liste der Verdächtigen, lässt mich aber wegen eines Termins für ein Gespräch ein bisschen zappeln.«
    Das konnte Eliza kaum glauben.
    »Sehr seltsam«, sagte sie.
    Will rückte zögernd mit der Sprache heraus, dass er Pak-46-erg beim letzten Mal reichlich rüde hinausgeworfen habe und der Goldene deswegen vielleicht ein bisschen schmolle.
    Eliza lächelte.
    »Der ist wirklich schon zu lange nicht mehr zu Hause auf Sanctuarium gewesen. Er entwickelt allmählich normale menschliche Verhaltensweisen.«
    Sie sah hinüber zu Lukaschiks menschlichem Körper.
    »Ich wünschte, das könnte man auch von anderen merkwürdigen Persönlichkeiten behaupten ...«
    »Das hab ich gehört!«, rief der sofort wieder. Natürlich, sein sechspfotiger Teil streunte ja um Elizas Sitzplatz herum und bekam jedes Wort mit.
    Jetzt musste Will auch grinsen. Er hatte keine Ahnung, warum, aber der mit Abstand seltsamste Bewohner des Regenplaneten war ihm ein bisschen ans Herz gewachsen.
    »Ich habe Len Robinson gebeten, die fragliche Stelle des Wolkengebirges mit den Sensoren seiner Raumstation zu untersuchen.«
    »Ah ja«, sagte Eliza, »das arme Kind, das da ganz alleine in seinem Blechhaufen um die Welt kreist.«
    »Genau der. Übrigens hat sich genau über diese Tatsache der Nuntius neulich sehr amüsiert. Vor allem darüber, dass der arme Mann ausgerechnet Robinson heißt. Keine Ahnung, was daran erheiternd sein soll.«
    Eliza warf ihm einen scharfen Blick zu; aber Will hatte seine idiotische Bemerkung völlig ahnungslos dahingesagt. Er hatte wirklich keinen Schimmer. Vielleicht war Eliza als Lehrerin doch nicht so gut gewesen, wie sie immer gemeint hatte.
    Sie dachte kurz darüber nach, ob sie den Administrator aufklären sollte, entschied sich dagegen und sagte stattdessen: »Ich werde also meine direkten Kontakte auf Vatikan nutzen, um herauszufinden, ob die Päpste etwas wissen. Ob meine Päpstin etwas weiß. Und ob sie herausfinden kann, wer hier irgendwelche merkwürdigen Fabriken arbeiten lässt. Ob sie unseren Nuntius unter die Lupe nehmen

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