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Violas bewegtes Leben

Titel: Violas bewegtes Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adriana Trigiani
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Dinge für meine Zeit an der Prefect Academy vorgenommen, und eines davon ist, meine Mentorin dazu zu bringen, das »l« am Ende von cool auszusprechen. »Ja, total«, sage ich zu ihr. Aber heute Abend bin ich in einer nachsichtigen Stimmung. »Das ist sehr, sehr coo.« Ich lache.
     
    Zurück in unserem Zimmer sitzt Suzanne auf dem Bett und liest, während Romy am Schreibtisch arbeitet. Marisol ist noch in der Bibliothek.
    Suzanne schaut erwartungsvoll auf. »Wie ist es gelaufen?«
    »Super«, gestehe ich. »Er hat mir ein Buch geschenkt.«
    »Ein Geschenk an eurem ersten offiziellen Date? Das ist ja der Hammer«, ruft Romy.
    »Ich weiß. Ich war mir nicht sicher, ob er wirklich kommen würde, aber er war da.«
    »Du solltest etwas mehr Selbstvertrauen haben. Jared Spencer ist verrückt nach dir. Glaub mir. Ich weiß es«, verspricht Suzanne.
    »Hat er dich wieder geküsst?«, fragt Romy.
    Ich nicke. »Ein Abschiedskuss im Schnee.«
    »Gott, das ist so romantisch. Ein Kuss im Schnee. Ich meine, es ist wie im Film. Selbst wenn ihr zwei keine solchen Filmfreaks wärt – eure Liebesaffäre ist total wie im Film«, sagt Romy.
    »Ich würde es nicht gerade eine Liebesaffäre nennen.«
    »Ich schon!«, sagt Romy. Und das stimmt – glaubt mir, wenn sie Kevin Santry dazu bringen könnte, sie zu küssen, stünde das gleich danach auf der Titelseite des PA-Newsblogs. Bestimmt würde sie höchstpersönlich die neunte Klasse darüber informieren, dass es endlich zu einem Mund-zu-Mund-Kontakt kam.
    »Ich mag ihn«, sage ich zu den Mädchen. »Er hat mir einen Keks gekauft und mich die Plätze für die Vorstellung aussuchen lassen.«
    »Wie aufmerksam.« Romy legt sich mit einem verträumten Blick auf ihr Bett. Bestimmt denkt sie an Kevin Santry.
    Ich ziehe mich aus, schlüpfe in meinen Schlafanzug und ziehe mir meinen Morgenmantel über, weil mir immer noch kalt ist. Dann drehe ich die Heizung auf.
    Ich schaue aus dem Erkerfenster. Der Brunnen ist von Schnee bedeckt und sieht aus wie ein Eisbecher mit Sahne. Die Fischskulptur ist unter einer Schneewehe verborgen, und der Schnee liegt so hoch, dass man die Bank nicht mehr erkennen kann. Selbst auf unserem Fensterbrett türmt sich der Schnee die Scheibe hoch.
    Ich nehme meinen Laptop, klettere ins Bett und kuschle mich unter meine Decke. Ich schicke Andrew eine Message.
     
    Ich: Bist du da?
    AB: Wie geht’s?
    Ich: Ich war heute mit Jared bei einer Theateraufführung.
    AB: Ich war heute bei Olivia zum Lernen.
    Ich: Wie läuft’s?
    AB: Großartig.
    Ich: Toll. Ich komme Weihnachen nach Hause. Hoffentlich hast du ein bisschen Zeit für mich.
    AB: Natürlich. Was denkst du denn?
    Ich: Was ist mit Olivia?
    AB: Was soll mit ihr sein?
    Ich: Stört sie das nicht?
    AB: Ich schicke sie zum Kosmetiksalon, wenn du daheim bist.
    Da ist sie mindestens sechs Tage beschäftigt.
    Ich: Oh.
    AB: Was?
    Ich: Schatten im Paradies?
    AB: Quatsch.
    Ich: Da bin ich aber froh.
    AB: Was ist mit Jared?
    Ich: Er fährt nach Hause, nach Milwaukee.
    AB: Klar sehen wir uns.
    Ich: Super. Ich habe dir viel zu erzählen.
    AB: Cool.
    Ich: Total viel. Über alles Mögliche.
    AB: Schon kapiert.
    Ich: Prima.
     
     
     
    Etwas sehr Merkwürdiges passiert da gerade mit meinem allerbesten Freund auf der Welt. Andrew und ich haben sonst jeden Tag Kontakt gehabt, jetzt chatten wir höchstens einmal pro Woche. Er hat keine Lust zu skypen, und manchmal, wenn ich ihm eine Message schicke, reagiert er nicht gleich, dabei war es früher, als ich noch zu Hause wohnte, immer so, als würde er vor dem PC sitzen und auf eine Message von mir warten. Wir konnten jederzeit und immer Kontakt miteinander aufnehmen. Es ist fast, als hätte er mich in dem Moment, als er mit einem Mädchen zusammengekommen ist, abserviert. Das hätte ich nie von ihm gedacht! Selbst wenn ich an die Zukunft dachte und daran, dass wir vielleicht mal auf verschiedene Colleges gehen würden, war ich immer davon überzeugt, unsere Freundschaft würde überdauern. Ich dachte, Andrew und ich wären ein hunderprozentig verlässliches Team, ein Team für die Ewigkeit. Doch das Verliebtsein (seines und meines) zeigt seltsame Auswirkungen bei meinem alten Freund.
    Manchmal frage ich mich, ob Suzanne nicht recht hat – vielleicht ist Andrew wirklich eifersüchtig auf Jared. Aber dieser Gedanke ist einfach total merkwürdig. Wir kennen uns doch so gut.
    Wenn ich in den Ferien zurück in New York bin, werde ich mir als Erstes eine doppelte Portion kalte Nudeln mit

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