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Violas bewegtes Leben

Titel: Violas bewegtes Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adriana Trigiani
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genug Zeit, den Film zu schneiden und ihn rechtzeitig vor Ablauf der Frist abzugeben.«
    »Wir machen einen Film zusammen? Wirklich? Der Vierer Nr.11 geht ins Filmbusiness!« Romy ist begeistert. Ihre blauen Strähnen sind fast ganz herausgewachsen, und sie lässt sich die Haare insgesamt wieder wachsen. Ich glaube, sie möchte eine etwas elegantere Frisur, vermutlich um älter auszusehen, falls sie Kevin Santry jemals wiedertreffen sollte.
    »Bis zu den Ferien bekommt ihr ein Drehbuch, damit ihr euch vorbereiten könnt.«
    Als ich meinem Team das Drehbuch ankündige, fühle ich michunglaublich Hollywood . Aber wie jeder Schriftsteller, der dabei ist, die Idee für ein Buch auszubrüten, habe ich erst den Anfang von etwas im Kopf. Ich habe die Figur der May. Und ein Leben, das tragisch endete. Reicht das? Ich hoffe, ich finde die Geschichte, während ich schreibe. Ich werde meine Musen bitten, mich zu leiten. Auch May McGlynn.

ZEHN
    Die Abschlussklausuren für das erste Schulhalbjahr sind fast vorbei. Die Schüler von der Grabeel Sharpe Academy verteilten Spielsachen an bedürftige Kinder, und ich hatte eigentlich vereinbart, Jared dabei zu begleiten, doch weil Gefahr drohte, die Bioklausur nicht zu bestehen, beschloss ich in letzter Minute, darauf zu verzichten und lieber für die Klausur zu lernen. Seitdem hatten wir kein Date mehr. Und so befinde ich mich heute, am 9. Dezember, in einer Warteschleife aus vier Küssen, einmal Händchen halten, einer Verabredung, einem Keks und einem Buch. Mittlerweile haben unsere SMS und Messages eine rekordverdächtige Anzahl erreicht. So gesehen ist alles wunderbar (weil ich, was mein Liebesleben angeht, überhaupt gar nichts erwartet hatte), aber ich habe unter Suzannes Anleitung auch gelernt, nicht zu viel zu erwarten, was Jungs angeht, weil man dann auch nicht enttäuscht wird.
    Das ist mittlerweile das Grundprinzip meiner Philosophie geworden, wenn es um Liebesdinge geht.
    Mein Riesenglück mit Jared Spencer hält nun schon länger als Trishs Schachtel mit Schokopralinen, die sie öffnet, wenn manzu ihr ins Zimmer kommt, um über »Probleme« zu sprechen. Und das ist, für meine Verhältnisse, bereits ein Triumph.
    Während ich für die Bioklausur lerne, erscheint eine Mail von Mom auf meinem Bildschirm, in der sie mich bittet, meine Laptopkamera einzuschalten. Ich streiche mir die Haare hinter die Ohren, setze mich aufrecht hin und winke meiner Mutter durch den Computer hinweg zu.
    »Hallo, Mom.«
    »Viola, du siehst müde aus.«
    »Wir schreiben unsere Halbjahresklausuren. Ich bin müde.«
    »Nimmst du auch jeden Tag das Vitamin-C-Pulver?«, fragt sie.
    »Na klar.«
    »Gut. Das wird sämtliche Erkältungen abwehren.«
    Mein Vater schiebt sich neben meiner Mutter ins Bild.
    »Hallo, Kleine«, sagt er.
    »Dad, du musst unbedingt diesen Bart abrasieren, ehe ich nach Hause komme. Du siehst aus wie ein alter Trapper.«
    »Gefalle ich dir nicht?«
    »Nein, ich will meinen alten Dad wieder.«
    »Entschuldige.« Er lächelt.
    Mein Dad lässt sich immer einen Bart wachsen, wenn er dreht. Meine Mutter vernachlässigt bei der Arbeit ebenfalls ihr Äußeres, und ich sehe einen grauen Haaransatz über dem Braun mit den Karamellsträhnen vom letzten Herbst.
    »Also, wie geht’s dir?«, fragt Mom.
    »Na ja, ich denke, es wird euch freuen zu hören, dass ich beschlossen habe, es hier noch ein weiteres Halbjahr auszuhalten. Ich werde euch also nicht mehr anflehen, euer Filmprojekt abzubrechen.«
    »Und woher kommt dieser Sinneswandel?«, erkundigt sich Dad und nimmt in einer Geste des Sieges und der Solidarität Moms Hand.
    »Ich mache einen Film!«
    »Ich habe dein Konzept gelesen. Es ist großartig«, sagt Dad. »Ich freue mich, dass du dich entschlossen hast, an dem Wettbewerb teilzunehmen.«
    »Danke. Ich glaube, es wird eine super Erfahrung sein, meinen ersten Film hier zu drehen. Es hat durchaus seine Vorteile, ein solches Projekt in einer langweiligen Umgebung ohne störende Einflüsse von außen zu …«
    »Nun reicht es aber, Viola …«, unterbricht Mom, um mich für meine negative Einstellung zu kritisieren.
    »War nur ein Witz. Ich komm echt gut voran. Ich habe sogar schon die ersten Schauspieler gefunden: Meine Mitbewohnerin Suzanne spielt die Hauptrolle. Und ich werde das Drehbuch schreiben, wenn ich zu Hause bin.«
    »Darüber wollten wir mit dir sprechen«, sagt Mom und verzieht das Gesicht.
    »Was ist los?«
    »Liebling, wir können an Weihnachten nicht nach Hause

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