Violet - Verletzt & Versprochen & Erinnert (German Edition)
silberne Pistole aus der sie Flüssigkeiten in Oberarme schießen kann, die die Sinne vernebeln. Das Einzige, das ich noch wahrnehme sind Befehle. Seine letzten Befehle. Alle Schmerzen sind vergessen. Mir geht es gut.
„Löscht ihre Erinnerungen. Alles! Nichts soll zurückbleiben.“ Ich höre seine Worte. Der Klang in seiner Stimme ist nicht wiederzuerkennen. Ich verstehe was er sagt, aber ich kann mich nicht rühren, mich nicht wehren. Ich kann nur hoffen, dass ich mich erinnern werde an seine Worte. Dass ich mich an das Gesicht des Mannes erinnere, den ich für diese Befehle töten werde. Dass ich mich an seinen (zugegebenermaßen) guten Geruch erinnern werde. Warum tut er mir das nur an?
Es ist nicht das erste Mal, dass sie mir alles nehmen. Smaragdgrüne Substanzen werden sie mir in den Kopf spritzen, um mich, um meine Erinnerungen zu löschen. Mir kommt ein schrecklicher Gedanke. Wie oft haben sie das schon mit mir gemacht?
Aber dieses Mal wird etwas zurückbleiben. Ein lebendiges Tattoo, das ich auf rätselhafte Weise geboren habe. Meine Gedanken sind schon zäh wie Sirup. Wie lange bleibe ich noch bei Bewusstsein? Lange genug, hoffe ich flehentlich, um noch mehr zu erfahren.
„Sie soll am Leben bleiben?“, höre ich nur noch leise die Stimme der Frau, mit den Haaren wie blaues Feuer.
„Ja“, sagt er nur.
„Das werden die Gesandten erfahren und dann bist du geliefert!“
„Sie werden es nicht erfahren. Und wenn, das ist es mir das wert. Sie ist es mir wert!“
Die Gesandten? Ich habe es gewusst! Er ist kein Gesandter. Aber wer ist er dann? Er kommt mir ganz nah.
„Ich habe etwas anderes mit ihr vor“, höre ich ihn sagen, so nah so nah…
So…
Kapitel 4
Ich nehme einen Duft war der sehr vertraut ist. Ich fühle eine Berührung auf meiner Wange, sanft, zärtlich. Ich höre Stimmen die ganz nah sind, sich aber meilenweit entfernt anhören.
Eine Frau spricht: „Was machst du hier? Es ist dir nicht gestattet hier zu sein.“
Ein Mann spricht: „Ich frage mich ob es richtig ist, was ich tue?“
Die Frau: „Von was sprichst du?“
Der Mann: „Von ihr.“
Die Frau: „Wie du sie ansiehst!“
Der Mann: „Kann sie uns hören?“ Ja kann ich!
Die Frau: „Nein, sie ist narkotisiert.“
Der Mann: „Sie kann uns sicher nicht hören?“
Die Frau: „Schmerz- und Bewusstseinsausschaltung. Ihr Bewusstsein ist maximal gemindert, sie kann uns nicht hören. Todsicher!“ Doch, doch ich höre jedes Wort.
Der Mann: „Ich will, dass du die Behandlung abbrichst. Ihre Erinnerungen doch nicht löschst.“
Die Frau: „Adam, dafür ist es zu spät.“ Über was sprechen die beiden?
Adam: „Ich habe sie gesehen, in dieser traurigen, hoffnungslosen Sektion 13. Ich habe sie da rausgeholt, um sie zu retten. Ihr diese schrecklichen Erinnerungen zu nehmen. Sie hat im Helikopter solche Schmerzen durchgestanden. Ich dachte sie stirbt. Sie soll einfach alles vergessen dürfen. Aber es ist nicht richtig.“
Die Frau: „Wir haben aber schon begonnen. Ein Großteil ihrer Erinnerungen sind schon gelöscht. Es ist nicht mehr rückgängig zu machen. Die Folgen könnten fatal für sie sein, wenn wir die Behandlung jetzt abbrechen.“ Folgen? Erinnerungen gelöscht?
Adam schweigt.
Wieder die Frau: „Adam, das ist eine komplizierte Sache. Sie hat Glück gehabt, dass sie überhaupt überlebt hat. Sie hat sehr viel Blut verloren.“
Jetzt spricht wieder Adam: „Ich habe kein Blut gesehen?“
Die Frau: „Sie hatte innere Blutungen und das Gewebe ist immer noch stark beschädigt, aber wir bekommen das hin. Zwei Wochen im künstlichen Koma müssten reichen und sie ist wieder hergestellt. Es werden kaum Narben zurückbleiben, nur diese komischen Tattoos.“
Sie kommt näher. Ich höre ihre Absätze auf dem Boden klacken und ich höre wie sie ihm nahe kommt.
„Ich würde diese Tattoos gerne untersuchen. Sie sind anders. Ich habe schon von so etwas gehört. Menschen die Tattoos bekommen, wenn sie Bestien töten. Das ist eine einmalige Chance mehr darüber herauszufinden“, haucht sie. „Und, sie ist außergewöhnlich hübsch. Das macht mich heiß.“
Adam: „Lass das!“
Sie: „Komm schon, sonst bist du doch auch nicht so schüchtern.“
Adam: „Das war einmal.“
Sie: „Du weist mich ab?“
Adam: „Zwischen uns ist es aus!“
Sie: „Warum? Wegen ihr?“
Adam: „Kristen lass es sein. Es hat nichts mit ihr zu tun. Zwischen uns war es schon aus, bevor es sie
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