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Violet - Verletzt & Versprochen & Erinnert (German Edition)

Violet - Verletzt & Versprochen & Erinnert (German Edition)

Titel: Violet - Verletzt & Versprochen & Erinnert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Lang
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kommt in Gang. Ich erinnere mich an? Wörter!
    Ein Fenster.
    Es ist riesig. Wieso auch immer. Denn es kommt mir vor wie das erste Fenster, das ich in meinem Leben sehe.
    Sonnenlicht. Es hat mich an der Nasespitze gekitzelt. Wie schön das sich angefühlt hat. Ich will sie gleich noch einmal kitzeln lassen.
    Vier Wände?
    Die an den Ecken verschmelzen. Es hat keine Ecken und Kanten. Ein normales Zimmer sollte vier Wände haben. Das hier hat nur eine fließende durchgehende Wand. Wunderschön!
    Ein Bett, in dem ich liege, bis zum Hals zugedeckt mit einer weißen Baumwolldecke.
    Wo bin ich?
    Wie bin ich hier her gekommen? Ein Gedanke der mich weiter denken lässt. Mich beschäftigt eine Frage. Wo war ich zuvor? Mein Gehirn macht einen Flickflack, ein Flickflack? Ein Handstützüberschlag rückwärts!
    Oh shit. Wer bin ich überhaupt?
    Ich bin ich. Ich lebe, setze mich gerade in meinem Bett auf. Bin allein, mit mir und weiß nicht wer ich bin. Wie ist mein Name?
    Wer bin ich? Macht diese Frage überhaupt Sinn, sie zu stellen?
    Ich bin ein Mensch. Eine Frau. Bin jung. Eine junge Frau. Eindeutig, dazu muss ich mich nicht im Spiegel sehen. Die Zahnrädchen in meinem Kopf laufen auf Hochtouren und das macht Spaß! Langsam stehe ich auf.
    Uff, meine Muskeln, jede einzelne Muskelkontraktion (Kontraktion?! Was für Wort!) schmerzt, als hätte ich mich seit Jahren nicht bewegt.
    Die Schläuche die in meinem Unterarm stecken, beseitige ich ohne Umwege. Tut nicht einmal weh und blutet kaum. Das Piepsen von dem Gerät, dessen Name ich ausnahmsweise nicht kenne, nervt mich nicht. Ich finde das Geräusch sogar interessant. Es sind nur ein paar Schritte zu dem Spiegel. Nur ein paar Schritte um mich zu sehen.
    Ich schließe meine Augen, trete blind vor das Glas und atme tief ein und aus. Einmal. Zweimal. Dreimal.
    Sehr tief.
    Es hört sich so verrückt an, aber ich werde mich gleich zum ersten Mal im Spiegel sehen. Wie das sein kann interessiert mich im Moment nicht. Nicht mehr. Der Moment zählt!
    Ich will der jungen Frau, die ich sein soll, in die Augen blicken. Ihr begegnen. Blitzschnell, schlage ich meine Lieder auf.
    Sie sind blau! Sind klar und strahlen mit der Sonne um die Wette. Wow. Die junge Frau im Spiegel legt den Kopf auf die Seite, lächelt mich schief an. Sie legt die blonden Haare über die Schulter und zeigt mir ihre Kehle. Die Stelle wo das Blut unter der blassen Haut in ihrem Hals strömt.
    „Du kommst mir vertraut vor“, sage ich zu ihr. Zu mir. Ich mag mich spontan. Okay, vielleicht bin ich (oder ist es doch nur mein Spiegelbild) an den Armen und Beinen etwas dünn. Aber das bekommt man schon wieder hin. Meine Körper ist kurvig. Ausgesprochen attraktiv wie ich finde. Und mit etwas… - etwas zum Essen das mir schmeckt (Was könnte mir schmecken? Ich habe keine Ahnung!), wird die junge Frau da im Spiegel bildhübsch. Plötzlich bemerke ich etwas. Etwas, das da aus dem Nachthemd guckt, an meinem Halsansatz. Es sieht aus wie dünne Tinte auf blassem Pergament. Das Pergament ist meine helle Haut. Wie keltische Muster und wie kleine Drachen. Ein Tattoo! Keine Farbe! Keine Tinte! Ich knöpfe das Nachthemd ein Stück auf. Das Tattoo bedeckt ein Drittel meines Dekoltees. Ich schiebe das Nachthemd die Schulter runter.
    „Wow.“
    Es ist, sehr schön. Außergewöhnlich. Da? Da ist noch eins! Und noch eins und noch eins...
    Ich ziehe das Nachthemd tiefer. Unter meiner Brust beginnt eine feine, hauchdünne, filigrane Form sich auf die Rückseite meines Körpers zu winden!? Ich will mehr sehen, ziehe das Hemd aus, bin sprachlos.
    „Mach den Mund zu!“, sage ich zu dem Spiegelbild. Mein ganzer Oberkörper ist ein Kunstwerk. Unaufdringlich, sichtbar, unbeschreiblich schön. Sehnen, Muskeln, Tattoos verschmelzen miteinander. Ich schiebe die Baumwollhose an meinem linken Bein etwas höher. Auch dort? Unglaublich! Auf Rücken, Beinen, Hüften, überall treffen sich unsere Blicke, die der Tattoos und meine. Wollen sie mir etwas über meine Vergangenheit sagen? Will ich das überhaupt wissen?
    Ich kann mich nicht entscheiden, welches das Schönste ist. Vielleicht das kleine Drachenwesen auf meinem Bauch?
    Die Tür geht auf und schneller als ich es mir zugetraut hätte, bedecke ich meinen nackten Oberkörper mit dem verknitterten Nachthemd und meinen dürren Armen.

Kapitel 6
     
    In den Raum, der keine Ecken hat, tritt eine attraktive Frau. Ich bin größer als sie, obwohl sie Stiefel anhat und ich barfuß bin. Sie ist älter

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